Wenn es um fortschrittliche Gleichstellungsgesetze in Europa geht, scheint der erste Gedanke, in den Norden nach Dänemark und Schweden zu wandern.
Doch wie sieht es in den Ländern aus, die momentan eher durch negative Ereignisse ins Licht der Öffentlichkeit rücken? Griechenland ist so ein Beispiel. Schuldenkrise, Flüchtlinge, Kürzungen, Arbeitslosigkeit und Proteste sind einige der Stichworte, die seit Jahren auftauchen.
Doch auch in Griechenland gibt es die Störrischen und die Unbeugsamen, die etwas ändern und ihr Land zu einem Ort machen wollen, in dem alle Menschen, egal welcher Herkunft, welchen Geschlechts oder welcher Sexualität friedlich und gleichberechtigt miteinander leben können. Das feministische Kollektiv „Το Μωβ/ The Purple“ gehört zu dieser Kategorie.
Im Herbst 2014 begann ihr Projekt als eine Art Online-Zeitung, auf der speziell politische „Frauenthemen“ aus und um Griechenland herum publiziert und weitergeleitet werden sollten.
Denn obwohl Griechenland als die Geburtsstätte der Demokratie gilt, waren Frauen bis vor wenigen Jahrzehnten in den wenigsten Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens gleichberechtigt und sehen sich auch heute noch, speziell in ländlichen Gegenden, großer Ungleichbehandlungen ausgesetzt.
Über die Monate wurde der Fokus der Webseite auf die Gleichstellung von ImmigrantInnen, auf Geschlechtsidentitäten, Sexualität, Frauen* in Kunst, Kultur und Wissenschaft, Jugendliche und internationale Solidarität erweitert.
Das Kollektiv versteht sich als Anstoß, um das existierende Patriarchat zu unterlaufen und der eingefahrenen Mentalität ihrer Landsleute einen ordentlichen Schub in Richtung Feminismus zu geben. Da man soziale Veränderungen und das Aufbrechen von Machtstrukturen aber nicht alleine durch Online-Texte erreichen kann, rufen sie regelmäßig zu Petitionen und Aktionen auf, um sich Gehör zu verschaffen.
Die Redaktion, bestehend aus ehemaligen Mitwirkenden der Online-Zeitung „Fylo Sykis“ Christina Kourkoula, Vera Siaterli, Sissy Vovou, Alexandra Makri, Dimitra Romanou und Alexia Tsouni, versteht sich aber nicht als geschlossene Gruppe, sondern fordert die LeserInnen dazu auf, sich aktiv zu beteiligen. Ganz nach dem Motto des griechischen „Feminist Net“, ebenfalls einem Online-Kollektiv, wollen sie AkteurInnen in und um Griechenland herum vernetzen, um die größtmögliche Reichweite zu erlangen. Ein Schritt dafür war es auch, die Inhalte zum größten Teil nicht nur auf Griechisch, sondern ebenso auf Englisch, Französisch und Spanisch anzubieten. „Το Μωβ/ The Purple“ ist mittlerweile eine Schnittstelle von Informationen von und über Organisationen wie dem National Council of Greek Women (NCGW), der griechischen Sektion der European Women's Lobby (EWL), Feministacttalk, KETHI (Research Centre for Gender Equality), dem Zentrum für Forschung und Frauenfragen DIOTIMA und der Griechischen Liga für Frauenrechte (GLFR).
Weitere Informationen unter:
http://tomov.gr/
http://www.anschlaege.at/feminismus/2013/03/die-verzweiflung-der-griechinnen/
Aktiv im Thema
www.existenzgruenderinnen.de | Webseite der bundesweiten Gründerinnenagentur
www.weiberwirtschaft.de | Genossenschaft für Gründerinnen in Berlin
www.bmfsfj.de | Ministerium Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Lesen Sie weitere Artikel
zum Thema auch unter: trailer-ruhr.de/thema und choices.de/thema
Thema im April: WASSERSCHADEN – Von der Amöbe bis zum Quantenphysiker – Wasser ist Lebensgrundlage. Das Element als künftiger Kriegsgrund, philosophisch betrachtet und wie wir es schützen und nachhaltiger verwenden können.
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