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Foto: Sven Siebenmorgen

„1000 Jahre keine Geschäfte mehr machen“

28. April 2011

Peter Vorsteher über kommunalpolitische Konsequenzen aus Fukushima - Thema 05/11 Energiewende

engels: Herr Vorsteher, was hat sich für die Grünen in Wuppertal durch die Katastrophe von Fukushima verändert?
Peter Vorsteher:
Unsere Positionen haben sich nicht geändert. Wir waren schon immer dafür, die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen. Wir benötigen ergänzend moderne gasbetriebene Blockheizkraftwerke und müssen mehr Energie sparen. Geändert hat sich, dass wir mit diesen Positionen nun mehr Rückhalt in der Bevölkerung haben.

Alle anderen Parteien in Wuppertal sind inzwischen auch knallgrün?
Es wäre schön, wenn dies so wäre. Es bleibt abzuwarten, was die CDU und die SPD, die als große Fraktionen mit im Aufsichtsrat der Wuppertaler Stadtwerke sitzen, machen werden. Die WSW gehört zu einem Teil dem belgischen Unternehmen Electrabel, einem Tochterunternehmen des französischen Energiekonzerns GDF Suez, das nah an der Grenze zu Deutschland ein Atomkraftwerk betreibt. Bei den WSW haben wir einen Anteil an Atomstrom von acht Prozent. Nun wird es spannend, ob und wie die Stadtwerke einen Ausstieg aus der Atomkraft mit tragen.

Peter Vorsteher
Peter Vorsteher (54) ist Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt Wuppertal und Mitglied im Aufsichtsrat der WSW

Was können Sie noch tun?
Die rot-grüne Landesregierung von NRW will die Blockadepolitik der abgewählten schwarz-gelben Regierung bezüglich des Ausbaus von Windenergie beenden. Wir werden prüfen, ob hier auch Flächen für Windparks ausgewiesen werden können. Beim Ausbau der Solarenergie sind besonders große Fabrikdächer interessant. Hier wäre es wichtig, die IHK mit ins Boot zu bekommen.

Wie wollen Sie Industriebetriebe überzeugen, in regenerative Energien zu investieren?
Da gibt es ein einfaches Argument. Im weiten Umkreis von Fukushima wird man mindestens 1000 Jahre keine Geschäfte mehr machen können. Dies müssen auch wirtschaftliche Entscheidungsträger begreifen. Man kann mit regenerativen Energien übrigens eine Menge Geld verdienen und viele Arbeitsplätze schaffen. Nach der Autoindustrie ist die Windkraftbranche der zweitgrößte Stahlabnehmer im Land. Die Schaeffler Gruppe in Wuppertal produziert Getriebe für Windräder und bietet ihren Mitarbeitern eine Arbeitsplatzgarantie bis 2016, weil sie so ausgebucht ist.

Lutz Debus

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