Traditionell läutet der Verband der Deutschen Filmkritik bereits am Berlinale-Montag in der Hauptstadt den Preisregen ein, indem er die besten Leistungen im deutschsprachigen Film aus dem zurückliegenden Kalenderjahr prämiert. Die „Preise der Deutschen Filmkritik“ sind zwar undotiert, werden aber bereits seit 1956 verliehen und haben insbesondere in der Filmbranche großes Renommee. 2013 fand die Verleihung in der Tube STATION in Berlin statt, wo sich Filmschaffende, Filmkritiker und geladene Gäste dicht an dicht drängten, um der Vergabe der Preise in insgesamt zwölf Kategorien beizuwohnen. Moderiert wurde die Veranstaltung in salopp-sympathischem Tonfall von Schauspieler Burghart Klaußner („Good Bye, Lenin!“), der 2010 für seine Leistung in „Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte“ ebenfalls schon als Preisträger gekürt worden war.
Auf dem Siegertreppchen standen für das Filmjahr 2012 wieder etliche „alte Hasen“, die die deutschen Filmkritiker mit ihrer Arbeit schon seit Jahren begeistern und deswegen nicht zum ersten Mal mit einer Siegerurkunde nach Hause gehen konnten. Bettina Böhler, Christian Petzolds versierte Editorin, wurde für „Barbara“ geehrt, ihre zweite Auszeichnung in dieser Kategorie nach „Die innere Sicherheit“ aus dem Jahr 2000, ebenfalls ein Petzold-Film. Christian Petzold selbst nahm den „Preis der Deutschen Filmkritik“ für den besten Spielfilm bereits zum fünften Mal entgegen (ebenfalls für „Barbara“), und hat damit in den letzten zwölf Jahren für fast jeden seiner Kinofilme (mit Ausnahme von „Wolfsburg“, mit dem er 2003 gegen Hans-Christian Schmids „Lichter“ den Kürzeren zog) den Hauptpreis der Veranstaltung verliehen bekommen.
Aber auch einige Nachwuchstalente wurden am Abend des 11. Februar 2013 mit Preisen bedacht. Als beste Darsteller wurden Alina Levshin für ihr Hauptrollendebüt in „Kriegerin“ und Lars Eidinger für gleich zwei beeindruckende Rollen im vergangenen Jahr („Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden“ und „Was bleibt“) ausgezeichnet .In der Kategorie „bester Debütfilm“ siegte Jan Ole Gerster mit seiner lakonisch-verspielten Schwarz-Weiß-Großstadtballade „Oh Boy!“ (nominiert war Gerster zudem in der Kategorie „bester Spielfilm“). Die „beste Filmmusik“ stammt ebenfalls aus diesem Film und ging an die Gruppe The Major Minors und die Sängerin Cherilyn MacNeil, die ihre Auszeichnung allerdings nicht persönlich entgegen nehmen konnte. Zum ersten Mal wurde ein Preis für den „besten Kinderfilm“ vergeben, wo sich Norbert Lechner mit „Tom & Hacke“ gegen die Konkurrenz durchsetzte. Ein Herz für den Kinderfilm schlägt auch bei Christel und Hans Strobel, die in diesem Jahr für ihre Verdienste in diesem Bereich mit dem Ehrenpreis des Verbandes ausgezeichnet wurden. Eine Übersicht aller Preisträger findet sich unter http://www.vdfk.de/301-preis-der-deutschen-filmkritik-2012.
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