Er soll Ausbildung und Beruf näher aneinander rücken: Der Bewegtbild-Nachwuchswettbewerb „kurzundschön“ wird seit 1997 gemeinsam vom WDR und der Kunsthochschule für Medien (KHM) mit dem Anspruch ausgerichtet, das Abstrakte mit dem Konkreten zu verbinden. Die KHM steht dabei für das Abstrakte, die freie künstlerische Ausbildung jenseits von Marktgesetzen. Der WDR steht für den konkreten, angewandten Aspekt. Diese Aufteilung ist natürlich arg vereinfacht, denn natürlich wird an der KHM nicht nur im luftleeren Raum studiert, und im WDR gibt es auch Platz für künstlerische Freiheiten. Dennoch wollen die beiden Veranstalter mit kurzundschön die Verbindung von Ausbildung und Markt unterstützen. Der künstlerisch-kreative Nachwuchs – der Wettbewerb richtet sich ausschließlich an Studierende und Auszubildende im deutschsprachigen Raum – soll darin bestärkt werden, mediales Crossover zu schaffen und kurze, zeitgemäße Formate zu produzieren. Eine frühzeitige Annäherung des studentischen Potentials an die Anforderungen der Berufswelt ist sinnvoll. Und wenn dies mit einem Preisregen (Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 30.000 Euro sind ausgelobt) und einer kleinen, feinen Gala zur Preisverleihung verbunden ist – umso besser. An den Roten Teppich und Lobreden auf die eigene Arbeit kann man sich gar nicht früh genug gewöhnen.
Die von Simon Beeck (1Live) moderierte Preisverleihung von kurzundschön findet am 28. Oktober im Cinenova Kino in Köln statt. Dann werden die nominierten Arbeiten in den unterschiedlichen Sektionen vorgeführt und anschließend die Preisträger geehrt. In diesem Jahr mussten die Fachjurys wieder aus über 400 Einreichungen eine Vorauswahl für die Bereiche Kurzspielfilm bis zehn Minuten, Experimentalfilm beziehungsweise Videokunst bis zehn Minuten, Animationsfilm bis zehn Minuten, Werbefilm beziehungsweise Social Spot bis drei Minuten, Motion Design bis 7 Minuten und den Sonderpreis für das beste Editing treffen. Zwei Zusatzkategorien machen Ernst mit dem Thema Berufseinstieg: Zum einen die WDR-Kategorie, für die ein Recruiting-Video bis 3 Minuten für 1Live produziert werden soll. Der Gewinnerfilm wird dann tatsächlich für die Mitarbeitersuche eingesetzt. Zum anderen die Sektion „Walk&Watch“, für die ein 20-sekündiger Stummfilm für die Infoscreens an den Bahnhaltestellen zum diesjährigen Thema „Auf den ersten Blick“ produziert werden soll. Anders als bei den sonstigen Sektionen wird bei Letzterer der Gewinner der fünf nominierten Filme bis zum 27.9. auf der Webseite infoscreen.de vom Publikum ausgewählt. Die Gewinnerfilme aus allen Sektionen werden später im WDR-Fernsehen zu sehen sein. Bereits am 27.9. zeigt der WDR unter dem Titel „kurz und gut“ im Nachtprogram ab 0.15 Uhr ausgewählte Arbeiten von Studierenden der beiden Kölner Filmhochschulen KHM und ifs.
Wenige Wochen davor, am 6. und 7. Oktober, haben 42 Studierende der KHM Gelegenheit, beim diesjährigen Showcase ihre aktuellen Projekte und Abschlussarbeiten aus den Bereichen Spiel- und Dokumentarfilm, Animation, Werbung und Experimentalfilm geladenen Produzent/innen, Redakteure, Vertreter von Festivals und Förderanstalten sowie Journalist/innen zu präsentieren. 13 weitere Studierende präsentierten ihre Ideen für lange Spiel- und Dokumentarfilme in zwei Pitchings. Der Kontakt mit der Film- und Fernsehbranche – also zukünftigen Partnern – wird auch dort früh hergestellt.
kurzundschön: bewegte bilder – wettbewerb für junge kreative | Preisverleihung: 28.10. 19 Uhr, Cinenova | www.kurzundschoen.de
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