Alter weißer Mann
Deutschland 2024, Laufzeit: 114 Min., FSK 6
Regie: Simon Verhoeven
Darsteller: Jan Josef Liefers, Nadja Uhl, Sarah Mahita
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Turbulente Gesellschaftssatire
Exponentiell würdelos
„Alter weißer Mann“ von Simon Verhoeven
Vertriebsleiter Heinz (Jan Josef Liefers) lebt mit seiner Familie in einem schmucken, im Vorort verorteten Einfamilienhaus. Seine Frau Carla (Nadja Uhl) macht längst ihr eigenes Ding, der Sohn ist in virtuellen Welten unterwegs, die jüngere Tochter politisch überkorrekt, die ältere lebt in Berlin und studiert. Bzw. verfolgt sie eine Karriere als Sängerin, aber davon weiß der Papa nichts. Heinz weiß grundsätzlich nichts über seine Familie. Stattdessen stolpert er im Job unzeitgemäß durch die Genderfallen und steht kurz vor der Kündigung. Andere haben fortschrittlichere Ideen, z.B. Älex (Elyas M’Barek), der dem Unternehmen mit KI zu Leibe rückt. Während Heinz kurz vorm Burnout und zunehmend cholerisch durch ein Stakkato an Hiobs-Botschaften schlittert, soll ein Geschäfts-Dinner bei ihm daheim die Wogen glätten.
Regisseur Simon Verhoeven („Männerherzen“, „Nightlife“, „Girl You Know It’s True“) zeichnet auch für das Drehbuch verantwortlich. Und ja: Das Ganze wirkt mitunter überfrachtet. Genderdebatte und Generationen-Konflikt hätten es sicherlich getan, aber Verhoeven wirft auch noch die Themenfelder KI und Selbstoptimierung in den Mixer, und das allein hätte schon für eine weitere Komödie gereicht. Stattdessen: noch mehr Chaos im Chaos. Verhoeven greift zum einen, und dabei wirkt das Script auch mal etwas veraltet, munter in die Klischeekiste. Zugleich gelingen dem Regisseur viele treffliche satirische Spitzen. Insgesamt eine leichthändig inszenierte Komödie, die das Chaos zu mancher Debatte so augenzwinkernd wie treffend abbildet und sein Publikum entsprechend angeregt in das Gespräch zum Film entlassen wird.
(Hartmut Ernst)
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