Dark Blue - Die Farbe der Korruption
USA 2003, Laufzeit: 118 Min., FSK 16
Regie: Ron Shelton
Darsteller: Kurt Russel, Brendan Gleeson, Scott Speedman, Michael Michele, Lolita Davidovich, Ving Rhames, Dash Minoh, Kurupt, Khandi Alexander, Master P.
Während der Ermittlungen in einem Mordfall und vor dem Hintergrund heraufziehender Rassenunruhen im Los Angeles der frühen 90-er gerät das auf Rechtsbeugung basierende Arbeitsverhältnis zweier Polizisten in eine Krise. Thriller, der die Grauzone zwischen Verbrechensverübung und verfolgung durchmisst.Los Angeles war und ist ein Territorium, auf dem die Grenzen zwischen Lüge und Wahrheit, Recht und Unrecht regelmäßig verschwimmen, ein Gebiet, das selbst die gewieftesten Gesetzeshüter oftmals vor schwierige moralische Entscheidungen stellt. Was ist erlaubt, was nicht, um einen Schuldigen seiner gerechten Strafe zuzuführen, welche ethischen und moralischen Richtlinien sind zu beachten, welcher juristische Rahmen darf ausgeschöpft werden? Ein Problem, das die Polizisten Eldon Perry (Kurt Russell) und Bobby Keough (Scott Speedman) vor zunehmend disparate Entscheidungen stellt. Während der alte Hase Perry die Richtlinien der Strafverfolgung unter Billigung seines korrupten Vorgesetzten Jack Van Meter (Brendan Gleeson) regelmäßig überschreitet, hat der sensible Jungermittler Keough zunehmend Probleme mit der Beugung von Recht und Gesetz und wendet sich schließlich an den internen Ermittlungsbeamten Arthur Holland (Ving Rhames) und damit gegen seinen Vorgesetzten und das System.Kaum ein anderer US-Autor hat in seinen Büchern den Mikrokosmos von Amtsmissbrauch, Korruption und polizeilicher Willkür im modernen Amerika packender und schonungsloser behandelt als der 55-jährige James Ellroy ("L.A. Confidential"). Filmemacher Ron Shelton hat die von Drehbuchautor David Ayer in ein kinokompatibles Format gebrachte Vorlage Ellroys zu einem brisanten Thriller verarbeitet, der die Machtstrukturen innerhalb des Los Angeles Police Department kritisch hinterfragt. Vor historischem Hintergrund angesiedelt, nutzt das Buch die Geschehnisse rund um den Aufsehen erregenden 92-er Rodney-King-Prozess als Folie für einen dichten Polizeifilm, der sich unter dem Eindruck von tadellosem Schauspiel und erstklassigem Soundtrack zum nachdenkenswerten Genreprodukt entwickelt.
(Dietmar Gröbing)
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