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Das Leben, das ich immer wollte
Italien/Deutschland 2004, Laufzeit: 127 Min.
Regie: Giuseppe Piccioni
Darsteller: Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli, Galatea Ranzi, Fabio Camilli, Ninni Bruschetta, Camilla Filippi, Paolo Sassanelli, Roberto Citran, Gea Lionello, Sasa Vulicevic, Sonia Gessner

Zwei Schauspieler, die ein unglückliches Liebespaar in einem Film spielen, das an "Die Kameliendame" angelegt ist, kommen sich näher und verfangen sich im Wirrwarr aus Rollenspiel und Leben. Beim Vorsprechen für einen melodramatischen Kostümfilm lernt Laura (Sandra Ceccarelli) den Schauspieler Stefano (Luigi Lo Casio) kennen, der den Mann spielt, in den sich ihr Charakter unglücklich und verhängnisvoll verliebt. Stefano zeigt sich anfangs noch wenig beeindruckt von seiner neuen Filmpartnerin, insbesondere weil er die Rolle eigentlich seiner Freundin Chiara (Calatea Ranzi) versprochen hatte. Es müssen erst einige Klappen fallen, bis es zwischen den beiden auch außerhalb des Sets funkt. Während das Paar im Kostümfilm aufgrund gesellschaftlicher Grenzen seine Leidenschaft nicht ausleben kann, entflammt die Liebe der Darsteller umso mehr, bis Stefanos Introvertiertheit und seine Eifersucht zu ersten Spannungen führen. Filmebene und Realität verweben sich zunehmend zur Herausforderung an die Gefühlsgrenzen der Protagonisten. L'Amore ist laut Klischee eines der Lieblingsthemen der Italiener, im Leben wie im Kino. Entsprechend mehrdimensional widmet sich Regisseur Guiseppe Piccioni der Liebe in "Das Leben das ich immer wollte", indem er seine Liebenden als Personen ebenso aufeinander treffen lässt wie als Film-Darsteller. Folglich variantenreich werden hier die Dimensionen durchspielt, die Künstlichkeit und Realität, Spiel und Wahrheit, Leben und Rollen bieten. Im Ganzen ist das eher ein zwar nicht neues, aber weitgehend originelles (filmisches) Spiel als eine lebensnahe Inszenierung, in der die parallelen Welten auch mal konstruiert aufeinander abgestimmt werden bzw. gerade nicht. Trotzdem liefert Piccioni ein bewegendes Doppelspiel, das er souverän inszeniert und das überzeugend von den beiden Hauptdarstellern getragen wird, mit denen mit Piccioni bereits bei "Licht meiner Augen" zusammenarbeitete. So tragisch beide Ebenen mitunter verquickt sind, erinnert der Regisseur letztlich schmunzelnd daran, dass das wahre Leben im Vergleich zum Film nur einen Take hat und größtenteils improvisiert gelebt werden muss, um als Melodram zu enden - oder im Happy End ...

(Hartmut Ernst)

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