Die Thuranos
Deutschland 2004, Laufzeit: 93 Min.
Regie: Niels Bolbrinker, Kerstin Stutternheim
Darsteller: Konrad Thur, John Thur, Sabine Thur, Henriette Thur, Jerry Lewis
Seit fast 80 Jahren steht Konrad Thur, der älteste aktive Varietékünstler und Oberhaupt einer Artistenfamilie, im Rampenlicht. Die bewegende Geschichte einer ihresgleichen suchenden Zirkuskarriere wird mit Archivaufnahmen nachgezeichnet. Faszinierendes ArtistenlebenIm gesegneten Alter von 100 Jahren hat sich der von Deutschland längst naturalisierte holländische Entertainer Johannes Heesters noch einen Herzenswunsch erfüllt: für drei Wochen trat er zweimal täglich als Conferencier im großen russischen Staatszirkus in München auf. Konrad Thur ist mit seinen 95 Jahren mittlerweile fast genauso alt, und wenn man ihn in Kerstin Stutterheims und Niels Bolbrinkers Dokumentarfilm in Live-Auftritten und im Interview mit dem Filmteam erlebt, kann man sich vorstellen, warum von dieser Urform des Entertainments eine solch große Faszination ausgehen muss.Konrad ist ein Artist mit Leib und Seele, der zwar nicht mehr über das Drahtseil turnt, sein Publikum im Team mit seinem Sohn John aber trotzdem noch allabendlich begeistert. Aus einem der weltbesten Perchstangenkünstler ist im Alter ein weiser Clown geworden, der seine Berufung dabei aber um keinen Deut weniger ernst nimmt. Die Dokumentarfilmer lassen neben Vater und Sohn auch die weiteren Familienmitglieder zu Wort kommen, was gerade bei den Äußerungen von Tochter Jenny zu differenzierten Betrachtungen des Vagabundenlebens führt. Zwischenmontiert sind immer wieder Archivaufnahmen von Auftritten der Thuranos aus den letzten siebzig Jahren, nicht alle von der gleichen Qualität, da es sich mitunter um private Super-8-Dokumentationen handelt, aber nichtsdestotrotz informativ und anschaulich. In diesen historischen Ausschnitten bekommt man ein Gefühl für die einzigartige Atmosphäre und Begeisterung, die an den unterschiedlichsten Orten (die Thuranos traten im Laufe ihrer Karriere auch in Südafrika, Las Vegas und im Nahen Osten auf) zu den unterschiedlichen Zeiten der außergewöhnlichen und stets exotisch anmutenden Welt des Zirkus entgegenschlug. Und wenn man dann Konrad und John in ihrem aktuellen Bühnenprogramm erleben kann, bekommt man Lust auf einen Besuch im Varieté, am besten im Apollo-Varieté in Düsseldorf, wo die Thuranos auftreten.
(Frank Brenner)
Kneecap
Start: 23.1.2025
Der Brutalist
Start: 30.1.2025
Poison – Eine Liebesgeschichte
Start: 30.1.2025
Maria
Start: 6.2.2025
Mutiny in Heaven – Nick Caves frühe Jahre
Start: 6.2.2025
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24