Historias minimas
Argentinien/Spanien 2002, Laufzeit: 94 Min., FSK 0
Regie: Carlos Sorin
Darsteller: Javier Lombardo, Antonio Benedictis, Javiera Bravo, Francis Sandoval, Carlos Montero, Anibal Maldonado, Maria Rosa Cianferoni, Mariela Díaz, Maria del Carmen Jimenez, Mario Splanguno,Julia Solomonoff, Armando Grimaldi, Cesar Garcia, Laura Vagnoni, Rosa Valsecchi
Unabhängig voneinander begeben sich die junge Hausfrau Maria, der 80jährige Don Justo und der Handelsreisende Roberto aus verschiedenen Gründen auf ihre Reise von einem Kaff in Patagonien ins 200 Meilen entfernte San Julian.Warmherziges, dezent schräges Patagonien-RoadmovieMit einem Kameraschwenk über die unendliche Weite des patagonischen Horizonts scheint neben der Schönheit der Bilder eine melancholische Grundstimmung, die den Geist von ganz allein auf lebensphilosophische Pfade trägt, garantiert. Und immer wieder entstehen hier liebevolle kleine Komödien, wie vor einiger Zeit Alejandro Agrestis "Das letzte Kino der Welt". Der Argentinier Carlos Sorin hat nicht nur bereits 1989 seinen zweiten Spielfilm "Eversmile", mit Daniel Day Lewis als irischem Zahnarzt, in diesem Landstrich angesiedelt, sondern auch dessen Nachfolger "Historias minimas".Aus drei kleinen Handlungsfäden strickt Sorin seinen angenehm unspektakulären Film um drei liebenswerte, einfache Personen, ihre Lebenswelt und die seltsamen Errungenschaften der westlichen Konsumgesellschaft. Maria wird zu einer Gameshow geladen, um den Gewinn eines (ihr völlig obskuren) Multiprozessors auszuspielen. Roberto, der in Begleitung einer als Fußball gestalteten Torte reist, mit der er das Herz einer jungen Witwe erobern möchte, versucht seine Schlankmacherpflaster an den Mann zu bringen. Und den alten Don Justo (Antonio Benedictis) - körperlich nicht mehr der fiteste, geistig aber von seiner Familie weit unterschätzt - zieht es nach San Julian, um seinen drei Jahre zuvor entlaufenen Hund zu suchen. Sorin befand die ehrliche Aufgeregtheit der Patagonier für so kraftvoll, dass er beschloss, seinen Spielfilm vorwiegend mit Laiendarstellern zu drehen. Das Ergebnis heißt "Historias minimas" und sein eindrucksvollster Darsteller Antonio Benedictis. Auch wenn (der Profi) Javier Lombardo und seine Marketinghandbuch-Strategien für Witz und Seitenhiebe gegen moderne Einflüsse sorgen: Benedictis gelebtes Antlitz verträgt spielend die auf ihm ruhende Kamera, erzählt wortlos von Alterstrotz, Wehmut, sanftem Schalk und einfacher Lebensweisheit. Vor allem seine kleine Geschichte berührt in dieser minimalistisch angelegten Komödie vom Ende der Welt.
(Kirsten Dyrda)
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025