In jeder Sekunde
Deutschland 2008, Laufzeit: 104 Min., FSK 12
Regie: Jan Fehse
Darsteller: Sebastian Koch, Barbara Auer, Wotan Wilke Möhring, Mina Tander, Ronald Zehrfeld, Jenny Schily, Charly Hübner
Fast jede Sekunde ist eine zuviel
Unser (26), 13.12.2008
In München, das haben wir uns immer schon gedacht, gibt es außer Ärzten eigentlich nur ungeheuer kreative Menschen und Kokain-Dealer. Bei den Ärzten sieht es zuhause immer so aus, als wäre der Innenarchitekt gerade fertig und der Reinigungsdienst auch gerade durch. Dafür sieht es bei den kreativen aus wie bei Hempels hinter dem Sofa. Außerdem hören Kreative nur Musik von Vinyl Schallplatten (erinnern sie sich noch?). Alle sind unglücklich, weil sie mit dem falschen Partnern zusammen sind, oder allein. Und wenn es doch mal jemand schafft, glücklich zu sein, kommt gleich ein Charakterschwein und mach alles wieder kaputt. (Achtung: Liquid Ecstasy erzeugt drei Minuten nach Einnahme Fehlgeburten). So sind denn alle trotz ihrer Kreativität und der heroischen Charakterstärke, die Ärzten nun mal zueigen ist, total unglücklich. Und wenn man im Drehbuch nicht mehr weiter weiß kann man immer noch einen Autounfall mit zwei Toten (in einer Krankenhauszufahrt) einbauen. Zum Abschied vom Liebsten lässt man die Liebste dann vor der Herz-Lungenmaschine sitzen und pünktlich zum Dauerton in Tränen ausbrechen.
Das ganze fühlt sich so an, als wenn jemand sämtliche Derrick-Folgen nach brauchbaren Drehorten und bedeutungsschwangeren Dialog-Schnipseln durchforstet hätte und dann alles zu einem abendfüllenden Film zusammengeschnitten. Erwartungsgemäß ist das Ergebnis dann etwa eine halbe Stunde zu lang. Vor allem, wenn einem nach dem Weißbier die Blase drückt. Das Highlight des Abends war dann auch nicht der Film, sondern der Verkäufer im Kino, der die erste Weißbierflasche nach dem öffnen gleich schüttelte, um die Hefe aufzulösen (ungefähr so wie Schumi), danach - leicht bespritzelt - seine Lernfähigkeit dadurch unter Beweis stellte, dass er die zweite Flasche schon vor dem Öffnen schüttelte, einen weiteren Lernschritt einlegte und nach kurzer Bedenkzeit auch diese Flasche (ungeöffnet) wegstellte, um dann im dritten Versuch das Bier fachgerecht so einzuschütten, dass es dem armen Kerl tatsächlich nur unerheblich überlief. Den Film kann ich nicht empfehlen ? aber im Bambi unbedingt Weißbier bestellen.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025