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Kops
Schweden 2003, Laufzeit: 90 Min., FSK 12
Regie: Josef Fares
Darsteller: Fares Fares, Torkel Petersson, Göran Ragnerstam, Sisela Kyle, Eva Rose, Christian Fiedler, Erik Ahrnbom, Harry Goldstein, Sven-Ake Gustavsson, Jan Fares

Weil es in einem schwedischen Provinznest seit Jahren keine Straftaten mehr gibt, soll die örtliche Polizeidienststelle geschlossen werden. Das veranlasst die Beamten dazu, selbst für die nötige Verbrechensstatistik zu sorgen. Ausgelassen inszenierte, skurrile Komödie. Was in anderen Städten der Welt für immer ein utopisches Wunschziel bleiben wird, ist in der schwedischen Gemeinde Högsboträsk längst Realität: die Kriminalitätsrate ist bei Null angelangt, seit 20 Jahren gab es kein Verbrechen mehr. Deshalb hat der Polizist Jacob (Fares Fares) neben der gelegentlichen Suche nach einer entlaufenen Kuh auch vorrangig mit seinem Liebesleben zu kämpfen, das nach langer Brachlegung endlich die definitive (Wieder-)Belebung erfahren soll. Das passende Pendant scheint Jacob in der hübschen Jessica (Eva Röse) gefunden zu haben, doch die entpuppt sich kurze Zeit nach dem ersten Rendezvous als Abgesandte des Polizei-Hauptquartiers und soll die Högsboträsker Dienststelle ob notorischer Unterbeschäftigung schließen. Da Not bekanntlich erfinderisch macht, beschließen Jacob und seine vier Kollegen der Verbrechensstatistik entscheidend auf die Sprünge zu helfen, indem sie die dringend benötigten Straftaten selbstständig initiieren. Auf Diebstahl und zerschlagene Fensterscheiben folgen besprühte Wände, Schusswechsel im Wald und das Abbrennen eines Imbissstandes. Während die Polizeitruppe plötzlich alle Hände voll zu tun hat, wird Jessica zunehmend misstrauischer und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Die Ereignisse kulminieren, als bei einer fingierten Kindesentführung eine komplette Sondereinheit anrückt. Der in Schweden lebenden Libanese Josef Fares legt nach dem drei Jahre zurückliegenden Überraschungserfolg "Jalla! Jalla!" mit "Kops" seine zweite hitverdächtige Komödie vor. Erneut portraitiert Fares auf lakonische Art das skandinavische Lebensgefühl, paart es mit dem Rhythmus des Weltkinos und erntet eine ausgelassene Melange voller verspielter Momente. Von sympathischen Protagonisten stilecht transportiert, ergänzt sich das vielschichtige Nordlandbild mit schrägen Comedy-Einlagen und zahlreichen Film- wie Popkulturzitaten zum erfrischend unkonventionellen europäischen Gegenwartskino.

(Dietmar Gröbing)

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