Melancholia
Dänemark, Schweden, Frankreich, Deutschland 2011, Laufzeit: 136 Min., FSK 12
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg, Kiefer Sutherland, John Hurt, Charlotte Rampling, Alexander Skarsgård
>> www.melancholia-derfilm.de
Schneeweiss & Rosenrot
CemileTS (137), 07.12.2011
Ich muss mich diesem Hype entziehen.
Sicher hat der Film beeindruckende Momente, diese sind aber auch in AntiChrist (LVT´s vorherige Arbeit) vertreten.
Wäre ich aufgeklärt, wäre ich nach dem Prolog auf und davon, und hätte mich wieder zum ende des Films ins Kino eingeschlichen.
Dazwischen war ich nur gelangweilt, und überaus angestrengt, denn was hier kaum zur Sprache kommt ist das Wispern der Darsteller.
Zumindest in der Oringinalfassung sprechen die beiden Haupt-Darstellerinen durchgehend wispernd, als würden sie sich gegenseitig ins Ohr flüstern.
Das einzigst Erleuchtende im Film war Charlotte Gainsbourg in der Schlusssequenz als die Kamera die Fernaufnahme des Untergangs auffängt. Der Zuschauer erkennt aus ihrer Silhouette die Verzweiflung, die sich in hysterischen Kopfschütteln äussert.
ps. Das durchziehende Flüstern der Darsteller hat wohl den Zweck das Ende bombastischer wirken zu lassen.
Eine reine Zirkusnummer;-
Das zum filmischem..
Als Parabel sehr gelungen, wie auch bei AntiChrist schafft LVT hier ein Bild der Erklärung (La petit Morte).
Das eine depressiv erkrankte (melancholische) Persönlichkeit ihre gesamte Umgebung in Mitleidenschaft zieht, und sich diese Wirkung mit einem Aufprall um somit absolute Zerstörung des Lebens beschreibt, zudem der Planet selber Melancholia benannt wird der die Zerstörung verursacht, ist eine Meisterleistung der Parablen Erzählung.
Melancholia
nate (49), 08.11.2011
Zuerst muss ich sagen, dass dies der erste Film von Lars von Trier ist, den ich gesehen habe. Der Film beginnt mit einem fast zehnminütigen Prolog in Zeitlupe in dem hypnotische, Gemälde-ähnliche Sequenzen gezeigt werden und das Schicksal der Erde gleich zu Anfang des Filmes besiegelt wird.
1. Teil:
Der erste Teil des Film behandelt Justine (Kirsten Dunst), ihre Hochzeit, die in einer Art Desaster für sie endet.
2. Teil:
Der zweite Teil behandelt Claire (Charlotte Gainsbourg) und ist zeitlich nach Justines Hochzeit angesiedelt. Inzwischen rast der blaue Planet Melancholia auf die Erde zu und versetzt Claire in Angst, während Justine in ihrer Faszination für das kommende Ende zu baden scheint.
Mit unglaublichem Gefühl nähert sich Lars von Trier den beiden so unterschiedlichen Schwestern im Angesicht des Weltuntergangs und überträgt die Gefühle der "Angst", "Depression" und "Liebe" in betörenden Bildern auf die Leinwand. Man kann sich kaum dem Bann des Films entziehen und fühlt mit beiden Hauptcharakteren mit, die so hervorragend von den beiden Schauspielerinnen verkörpert werden.
Eine absolute Meisterleistung der Regie- und Schauspielkunst und mit Sicherheit ein Kino-Highlight dieses Jahres. Ich bin gespannt auf den nächsten LVT-Film.
5 Sterne
Beklemmend
woelffchen (597), 07.10.2011
Na, wer sagt's denn?! LVT kann doch noch interessante, sehens- und nachdenkenswerte Filme drehen.
Nach den schwachen Leistungen der letzten Jahre - eher Schrott und Provokation als Leistung - endlich mal wieder ein diskussionswürdiger und ansehenswerter Streifen - besonders schön: der Prolog!
Und zu diskutieren gibt es nach dem Ansehen eine ganze Menge.
Fragt sich nur, welcher Seite man mehr zuneigt - der von Justine oder der von Claire.
Gerecht oder wahr - das ist hier die Frage.
Oder gibt es noch eine weitere Position? Ich glaube schon.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Emilia Pérez
Start: 28.11.2024
The Outrun
Start: 5.12.2024
Here
Start: 12.12.2024
All We Imagine As Light
Start: 19.12.2024
Freud – Jenseits des Glaubens
Start: 19.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025