The Place Beyond the Pines
USA 2012, Laufzeit: 140 Min., FSK 12
Regie: Derek Cianfrance
Darsteller: Ryan Gosling, Bradley Cooper, Eva Mendes, Rose Byrne, Ray Liotta, Dane DeHaan, Ben Mendelsohn
>> www.theplacebeyondthepines.de
Der Platz zwischen den Stühlen
Das Auge (340), 14.09.2013
Irgendiwe gut, aber auch nicht ganz gelungen. Am Ende bleibt die Geschichte etwas sehr konstruiert. Eine Tragödie aus dem Baukasten. Eigentlich alles gut, bis auf das blöde Gefühl, dass die ganze Geschichte nicht stimmig ist.
Kann man ansehen, aber kein muss.
Kamera
Kollerteral.. (54), 29.07.2013
Inhaltlich hat eigentlich nur das erste Drittel des Films besonders gefallen, der Rest war zwar ok, aber ich werd' wohl kein Fan von Bradley Cooper mehr werden (der nichtsdestotrotz sehr gut spielt, aber Ryan Gosling ist halt noch 'ne ganz andere Hausnummer).
Was mir jedoch besonders in Erinnerung geblieben ist, ist die hervorragende Kameraarbeit - die Fluchtszene auf dem Motorrad gehört mit zum handwerklich Besten und Realistischten, was man die letzten Jahre auf der Leinwand zu sehen bekommen hat.
Schuld und Sühne
Matt513 (266), 28.07.2013
Gosling last-minute in Köln – schon wieder. Hatte den Film schließlich noch im OFF Broadway geschafft, sogar im OmU.
Dieser Film trägt die Züge einer Tragödie klassischen Zuschnitts, sogar in mehrere Akte unterteilt. Die Schuld. Sie lastet schwer auf den Schultern der Hauptfiguren. Luke (Gosling) leidet darunter, als Rastloser nicht für seine Familie dagewesen zu sein. Um dies wiedergutzumachen, stürzt er sich ins Verbrechen. Avery (Cooper) macht erst einen fatalen Fehler und kann diesen dann nichtmals offen zugeben, weil ein Kodex es nicht erlaubt. Wie die Kenntnis um diese und auch andere krumme Sachen in seinem Umfeld sich erst in sein Gewissen frißt, jenes anschließend von seinen Ambitionen korrumpiert wird, das spielt Cooper sehr gut. Gosling daneben ist mir ein Rätsel und wird immer eins bleiben. Er spielt so zurückgenommen und beherrscht dennoch die Leinwand.
Die Jahre vergehen und die Schuld trägt Früchte. An seiner Korruption hatte Averys Ehe Schaden genommen; so wurde sein Sohn ein haltloses Trennungskind. Aus Lukes Junge wurde ein driftender Einzelgänger. Ihre Wege kreuzen sich und die Schuld schreit nach Sühne. Daß Cianfrance die konfliktbeladene Lebenssituation der Väter auf die Söhne überwälzt, verleiht dem Film den besonderen Kniff. Etwas mehr Konsequenz hintenheraus hätte ihn vollends zur Tragödie gemacht, meine Meinung. Großartiges Kino mit schwer lastendem Soundtrack, der den tragischen Charakter optimal unterstreicht.
Trauerspiel
Raspa (391), 19.06.2013
Nein, das soll nicht heißen, dass dieser Film beklagenswert misslungen sei. Es handelt sich vielmehr um eine Art antike Tragödie im heutigen Gewand. Die uralten Motive des "Schuldlos Schuldigen" und der Vererbung des Unglücks auf die folgenden Generationen sind ähnlich zentral wie bei wie bei Sophokles. Die Handlung zerfällt sehr deutlich in drei Teile, Akte sozusagen, von denen der letzte vielleicht etwas kürzer sein könnte. Die Darsteller spielen brillant, nicht nur Gosling und Cooper, sondern besonders auch die beiden Teenager, die die Söhne verkörpern.
Alles in allem: Ein Hollywoodfilm von der besseren Sorte.
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Konklave
Start: 21.11.2024
Emilia Pérez
Start: 28.11.2024
The Outrun
Start: 5.12.2024
Here
Start: 12.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025