Vitus
Schweiz 2006, Laufzeit: 120 Min., FSK 6
Regie: Fredi M. Murer
Darsteller: Bruno Ganz, Fabrizio Borsani, Teo Gheorghiu, Urs Jucker, Julika Jenkins, Eleni Haupt, Kristina Lykowa, Tamara Scarpellini, Daniel Rohr, Norbert Schwientek, Heidy Forster, Daniel Fueter, Livia S. Reinhard, Susanne Kunz
ganz nett
Biggi (153), 11.01.2007
ich habe nichts bereut und hätte nichts versäumt...man konnte mitlachen und auch ein paar Tränchen vergießen. Allerdings habe ich mich in diesem Film wieder mit Bruno Ganz versöhnt, der mir zwischenzeitlich etwas abgehoben daherkam. Ohne ihn wäre der Film nicht der Rede wert.
The Wunderkind
Colonia (683), 22.12.2006
Fredi M. Murer ist ein wichtiger Schweizer Filmemacher, Bruno Ganz, Darsteller des Großvaters in "Vitus", einer der ganz Großen seines Fachs. Und Teo Gheorghiu, der Hauptdarsteller, ist tatsächlich eine Art Wunderkind, spielt er doch alle im Film zu sehenden Piano-Passagen selbst.
In der Schweiz lief "Vitus" sehr erfolgreich und wurde sogar für den Auslands-Oscar eingreicht. Dennoch ist "Vitus" kein Meisterwerk. Was meines Erachtens an der Zwei- oder sogar Dreiteilung des Films liegt:
Da ist zunächst die sehr schleppend erzählte Geschichte um Vitus' Kindheit, die Entwicklung der Charaktere und die nur sehr langsam in Fahrt kommende - aber immerhin glaubhafte - Geschichte. Dieser Teil beschreibt die Einsamkeit des Genies, ganz wie bei Huxleys Jung-Archimedes. Plötzlich dann driftet der Film ins Absurde ab, wird ein Märchen um einen Big Business betreibenden kleinen Jungen, an dem wohl eher Kinder ihren Spaß hätten. Gegen Ende berappelt sich der Film dann noch mal und versöhnt mich als Zuschauerin fast wieder mit ihm.
Teo Gheorghiu und sein jüngerer Mit-Vitus-Darsteller Fabrizio Borsani verleihen dem Film einiges an Authentizität, Bruno Ganz gibt ihm die nett-menschliche bis brachial-menschelnde Seite. Die poetische Note, die "Vitus" laut den Machern haben soll, schimmert hier und da tatsächlich durch.
Negativ aufgefallen ist mir bei "Vitus" die Synchronisation. Obwohl größtenteils lippensychron, da im Original Züricher Dialekt gesprochen wurde, klingt die Sync billig von der Tonaufnahme her und an mancher Stelle hölzern in den Dialogen.
Eher witzig ist die Tatsache, dass der Vitus-Darsteller am Ende des Films eindeutig jünger ist als mittendrin. Auch wenn man versuchte, das zu kaschieren: Es fällt halt auf, war allerdings nicht anders zu machen. Das große Konzert am Filmende musste aus verschiedenen Gründen lange vor Film-Drehbeginn aufgenommen werden.
So bleibt "Vitus" letztlich halbgar. Ein Film, der in die ruhige Jahreszeit passt, der aber nicht als Meisterwerk in die Filmgeschichte eingehen wird.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Emilia Pérez
Start: 28.11.2024
The Outrun
Start: 5.12.2024
Here
Start: 12.12.2024
All We Imagine As Light
Start: 19.12.2024
Freud – Jenseits des Glaubens
Start: 19.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025