Es gibt 1 Beitrag von Aminata
weitere Infos zu diesem Film | 10 Forenbeiträge
20.02.2011
Wer sich interessiert für den inneren Schatten der menschlichen Psyche und deren Projektion wird diesen Film lieben.
Die Ballettänzerin Nina lebt mit ihrer dominanten, überfürsorglichen und kontrollsüchtigen Mutter wie in einem Wolkenkuckucksheim. Ihr Leben besteht nur aus dem Tanz und dem Bestreben, diesen bis zur Perfektion zu bringen. Doch hat diese junge Frau einen wichtigen Teil ihrer Entwicklung versäumt: sie ist das liebe Mamatöchterchen geblieben, das abends mit der Melodie einer Spieluhr einsschläft und in ihrem Zimmer umgeben ist von rosa Plüschtieren. Die dunkle Seite der Psyche, das, was bedrohlich sein könnte und die heile Welt einschließlich der Karriere zerstören könnte, wird ins Unterbewusstsein verdrängt, wo es - wie alles Verdrängte - ein Schattendasein führt.
Den weißen Schwan kann Nina bis zur Vollendung tanzen. Er ist rein, zart und lieblich - so wie Nina selbst. Und er wird kontrolliert getanzt, in reiner technischer Perfektion. Und Kontrolle hat Nina gelernt...
Ihre Herausforderung ist der Tanz des schwarzen Schwans: die Leidenschaft, die Verführung, die Abgründe, das Dunkle. Genau die Seite, die Nina bisher verdrängt hat, ihre ungelebte Seite, das, was ihr Angst macht, weil sie glaubt, dann die Kontrolle zu verlieren.
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, muss sich Nina innerhalb kürzester Zeit von dem vereinnahmenden Wesen ihrer Mutter befreien - deren Projektionen auf ihre Tochter ebenfalls sehr interessant dargestellt werden - und sich ihrer dunklen Seite stellen. Das, was sie dabei empfindet, ihre Ängste, ihren Ekel, aber auch die Faszination, die Lust und Begierde, wird im Film genial dargestellt. Traum und Wirklichkeit verschmelzen hier, Szenen, die ganz real wirken, stellen sich später als Phantasien heraus; die vielen Verletzungen und das Blut sind Projektionen ihrer Psyche, die zeigen, wie die äußere perfekte Fassade bröckelt und nun die andere Seite, das Dunkle und Unergründliche, immer mehr von ihr Besitz ergreift...
Die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin ist wirklich überirdisch gut. Mich hat dieser Film sehr ergriffen und beschäftigt mich auch noch im Nachhinein.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23