Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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24.05.2006
das mir für immer als jenes in Erinnerung bleiben wird, in welchem Haley Joel Osment Bruce Willis unter den Tisch, über den Stuhl und dann die Wand entlang spielte. Beeindruckend!
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19.05.2006
Sir Simon Rattle hatte das erkannt und Thomas Grube und Enrique Sanchez Lansch machten einen ganz wunderbaren Dokumentarfilm ("Rhythm is it!") über Rattles Großprojekt. Vor Rattle hatten schon andere Leute die Idee, das Leben von Kindern und Jugendlichen via Tanzausbildung zu verändern. Zum Beispiel der New Yorker Tanzlehrer Pierre Dulaine. Er rief ein bis heute bestehendes Projekt ins Leben, bei dem Schulkindern kostenlos klassische Tänze vermittelt werden. Gerade erst lief die Doku "Mad Hot Ballroom" im Kino, die genau das zum Thema hatte.
Nun also ein mehr oder weniger fiktiver Film über Pierre Dulaine und sein soziales Projekt. Klassische Tänze, so Dulaine, fördern vor allem Vertrauen und den Respekt anderen gegenüber. Aus den Kindern wurden in "Dance!" Jugendliche und von denen bekam jede(r) eine hübsche Biografie aus der Underdog-Klischeekiste an die Brust geheftet. Diesmal sind es Hip-Hopper aus den unteren sozialen Schichten, die via Tanz ihren Weg finden. Entsprechend cool ist das Auftreten, sind die Bilder, sind die Schnitte und die Beats. Nicht umsonst hat sich die Regisseurin von "Dance!" zuvor einen Namen mit Musik-Videoclips gemacht.
Zuerst wollen die Kids nicht, dann wollen sie doch und am Schluss tanzen sie sich natürlich in die Herzen der New Yorker Society. So weit die sattsam bekannte Story, die wir aus allen 3000 US-Tanzfilmen der letzten Jahrzehnte kennen. "Dance!" spricht ein hauptsächlich junges Publikum an. Die Musik ist aus Hip-Hop und Tanzklassikern von Gershwin & Co. ebenso passabel wie beliebig zusammengerührt und Banderas bewegt sich recht geschmeidig über die Tanzfläche. In der gesehenen O-Ton-Vorführung war es zudem ganz nett, seinem starken spanischen Akzent zu lauschen.
Die anderen Darsteller wirken als wandelnde Klischees überzeugend und besonders Rob Brown ("Rock") kann man eine beeindruckende Leinwand-Präsenz attestieren. Tanzfilme sind ? ebenso wie Mentorenfilme oder die Kombination aus beidem ? im Grunde ein ziemlich abgenudeltes Thema. Dennoch schaffen es alle paar Jahre Streifen des Genres, zum Hit und Must-See einer Generation zu werden. "Grease", "Saturday Night Fever", "Dirty Dancing" und "Flashdance" waren solche Erfolge. Wie wohl die Chancen der "Dance!"-Verquickung von Hip-Hop und Standardtanz in Zeiten von quotenträchtigen RTL-Promitanzkursen stehen?
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11.05.2006
Verdingen sich in Ihrem Bekanntenkreis auch seit ein paar Jahren plötzlich alle Menschen als erfolglose Teilzeit-Versicherungs-, Telefontarif- oder Finanzberater? Dann werden Sie im "Zimmerspringbrunnen" einen wunderbaren Zeitgeist-Film finden.
Freilich folgt auch dieser Film nicht genau dem zugrunde liegenden Roman. Was schade ist. Das Film-Ende ist im Gegensatz zum Roman viel zu versöhnlich. Dafür hat der Film andere Stärken:
Die Bebilderung des Lebensweges von Wende-Verlierer Lobek zum erfolgreichen Kalt-Akquisiteur, der in Hellersdorf und Marzahn zwischen den Plattenbauten des Post-Sozialismus etwas so Albernes wie einen hässlichen Zimmerspringbrunnen an den arbeitslosen Mann und die sozialhilfeempfangende Frau bringen soll, ist wirklich gelungen. Mit lakonischem Witz und durchweg guten Darstellern erzählt der Film über das Auferstehen aus Ruinen ? und natürlich auch von der Liebe, gegen die sogar ein die Phudys intonierender Bastian Pastewka nichts ausrichten kann.
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11.05.2006
Dieser Ausruf ist Auftakt für eine turbulente Geschichte um Kommunen, Abwasch-Streit und offene Beziehungen.
Wie viele skandinavische Streifen sehr nah am Leben, frecher und tausendmal besser als andere ähnlich gelagerte Filme.
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11.05.2006
Originelle Titel, unglaubliche Kamerafahrten und die unglaubwürdige Mär vom guten Gangster. Dieser Film ist zwar Fast-Food, aber irgendwie auch ziemlich spannend.
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10.05.2006
Profitgeile Konzerne und dumme Verbraucher sind nunmal eine schlechte Kombination!
Der Verbraucher hat alle Macht der Welt und nutzt sie nicht. Das ist das wirklich Traurige. Und im Kino sitzen wieder nur die, die ohnehin bei Basic, Denn's & Co. einkaufen gehen.
Mein Essen muss nicht weiter reisen als ich es jemals tun würde. Ein Apfel muss für mich nicht aus Neuseeland kommen und ein Hähnchen nicht 99 Cent kosten.
"We feed the world" hätte für meinen Geschmack noch einige Schritte weiter gehen können. Es bleibt bei der Reportage, bei der bloßen Aneinanderreihung von Beispielen, die den "Hauptsache billig"-Konsumenten kaum scheren. Der bräuchte es etwas plakativer, aber daran hat wohl niemand Interesse. Der dumme Verbraucher ist schließlich der bessere Verbraucher.
Gut gemeint.
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27.04.2006
Was war das denn?! Gepflegte Langeweile zähe 90 Minuten lang, dann kurz, schmerz- und tränenreich der übergroße Holzhammer und am Ende die Portion Überkitsch.
Jaja, ich hab sie wohl verstanden, die Botschaft. Man hätte sie mir gar nicht so groß und plakativ auf die Kinoleinwand pinseln müssen. Und ich hab sie wohl mitbekommen, die zwei, drei netten kleinen Szenen auf der Bohrinsel. Obwohl ich fast schon weggedämmert war. Aber das war viel zu wenig für einen ganzen Film.
Arme kleine ZuschauerInnen langweilen gehört verboten.
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28.03.2006
Alle Kritik, die mir im Vorfeld eingefallen war und wäre, ist in mir verstummt. Ich bin mir sicher, hier den Film des Jahres gesehen zu haben. Ganz, ganz großartig!
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24.03.2006
Am letzten Wochenende hatte man noch in zwei Kinos die Möglichkeit, den Film - zu einer m.E. passablen Uhrzeit - zu sehen. Und wenn man mal einen großen Saal fast ganz für sich allein haben wollte, dann war "The New World" der Film der Wahl. Nach 135 Minuten wusste auch ich dann endlich, warum das so war.
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21.03.2006
"Na, da hat sich Nicola Piovani ja nicht gerade überarbeitet", war das Erste, was die Kollegen nach der Pressevorführung vernehmen ließen. Stimmt: Der ansonsten sehr rege italienische Filmkomponist und Oscar-Preisträger ("Das Leben ist schön") hat für "Räuber Hotzenplotz" ein Thema geschrieben - und das wird 94 Minuten in der Endlosschleife gedudelt und sogar unter die Dialoge gemischt. Gerade so, als könnten die Kids von heute keine zwei Minuten Ruhe mehr ertragen.
Wilde und hektische Schnitte passen da ins Bild. Wer noch nicht hibbelig ist, wird es sicher werden.
Wovon das alles ablenken soll, fragt sich der mehr oder minder erwachsene Betrachter. MIt Armin Rohde als Hotzenplotz, Rufus Beck als Zauberer Zwackelmann, Christiane Hörbiger als Großmutter und Katharina Thalbach als Frau Schlotterbeck hat man eigentlich eine sehr gute Schauspielerriege versammelt. Und sogar Piet Klocke passt wunderbar in die Rolle des leicht hektischen Wachtmeisters Dimpfelmoser. Warum alle mehr chargieren als spielen und dem Ganzen penetrant einen Comic-Charakter aufzudrücken versuchen, ist unklar. Da hat wohl wieder einer kindgerecht mit Lachnummer verwechselt. Dagegen spielen die beiden jungen Darsteller von Kasperl und Seppel mit dem heiligsten Ernst, den man sich vorstellen kann.
Frau Schöneberger versucht sich im hübsch aussehen, hat aber schauspielersich nun wirklich nichts zu bieten - weder ernst noch als Parodie ihrer selbst. Eine schlimme Fehlbesetzung, die auf der nach unten offenen Überflüssigkeitsskala nur von den grottenschlechten Animationen und ständigen "Bings" und "Boings" und "Uiiis" getoppt wird.
Das Drehbuch versteht es leider nicht ganz, aus den verschiedenen "Hotzenplotz"-Büchern Otfried Preußlers eine Einheit zu formen. Als man schon denkt, es sei Schluss, heben die Autoren Limmer und Hant noch mal an und beginnen eine neue Episode.
Immerhin schafft es Gernot Roll an Kamera und Regiepult, sehr schöne Bilder zu zaubern, die von einer Farbintensität sind, wie man sie zuletzt bei "Charlie und die Schokoladenfabrik" oder unter Zuhilfenahme verschiedener Drogen sah. Die Plastiksonnenblumen gleich im ersten Bild sind da verzeihlich.
Fazit: Zwischen sehr originellem Vorspann und dem wohl unvermeidlichen Hotzenplotz-Song am Schluss nur hektisches Gekaspere. Dieser Neuverfilmung hätte es nicht unbedingt bedurft. Ein Erfolg wirds trotzdem werden.
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