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16.05.2003
Eine weiteres Abenteuer der Crew des Raumschiff Enterprise in bewährter Machart.
Der eigentliche Plot des Filmes beginnt erst nach einiger Laufzeit, in der das Leben der Besatzung des Raumschiffes geschildert wird. Diese Eingangssequenz wird bestimmt von der geplanten Hochzeit der beiden hochrangigen Besatzungs-mitglieder Riker und Troi, zu deren Feierlichkeiten einige Relikte des 20. Jahrhunderts zur Geltung kommen. Deren Aufnahme in die ansonsten phantastische Realität der Gruppe und die Weiterführung bekannter Traditionen dient dem Zuschauer gewissermaßen als Fixpunkt für die weitere Entwicklung des Filmes; es wird die Identifikation mit den Handlungen der Charaktere ermöglicht und deren Motivation nachvollziehbar. Auch bietet dieser Anachronismus hervorragend Gelegenheit für allerlei Witzigkeiten und somit die Herstellung einer ungezwungenen Atmosphäre, die dann (gewollt) unerwartet dem Anklingen des Abenteuers weichen muss. Dieses tritt in Form eines seltenen Radio-Signals auf, das von einem nahe gelegenen Planeten ausgeht. Dem nachgehend stößt man auf den Prototypen des Androiden Data und unter halsbrecherischem Wagnis schafft man es, jenen in die eigene Gewalt zu bringen. Den Grundsatz übertreffend, dass in einer Geschichte Nichts ohne Bedeutung passieren sollte, wird dieser Doppelgänger Datas im Verlaufe des Filmes zu einer gefährlichen Bedrohung für die ganze Mannschaft. Denn das an Bord Bringen des Androiden war nur Teil des finsteren Planes des Bösewichtes Shinzon, der alsbald in Erscheinung tritt. Bei diesem genetischen Doppelgängers des Captains der Enterprise, Jean-Luc Picard, handelt es sich um den Anführer der bedrohlichen Remulaner, die mittels einer Wunderwaffe die Zerstörung der Erde ansinnen. Und natürlich hat der Klon düstere Pläne mit seinem Vorbild.
Der Film bemüht sich zunächst um eine ungezwungene Atmosphäre, kann sich der Konstruiertheit seines Verlaufes aber leider nicht entziehen. Ständig sind die Hauptbesatzungsmitglieder zusammen in Szene gesetzt, sei es bei den Feierlichkeiten am Anfang, sei es zum Erkundungsgang auf fremden Planeten oder im Kommandoraum. Immer ist einer von ihnen im Besitz der nötigen Fähigkeit, um einer gegenwärtigen Gefahr zu entgehen. So wird die Interaktion des Ensembles zu einem recht simplen Konstrukt, bei dem Wechselseitig einer als Held auftrumpfen darf. Unterstützt durch die Führung der Komparsen gerät dies zu einem Ballett an unfreiwilliger Komik und szenischer Ungeschicktheit: Weitere Besatzungsmitglieder marschieren wo es geht in einer vollkommen unnatürlichen Zielstrebigkeit durch die Gänge der Enterprise. Dabei tragen sie die Beiläufigkeit ihres Gleichschritts dermaßen verkrampft nach außen, dass die Atmosphäre vollends gekünstelt wirkt. Natürlich gehört das zu den Klassikern der Serie, nimmt dem Film aber nichtsdestotrotz die Wirklichkeitsnähe.
Das Erzähltempo des Filmes ist mäßig bis zügig, die Struktur vollkommen stringent, so dass der Szenenabfolge etwas Vorbestimmtes anhaftet. Zu Momenten wirklicher Spannung kommt es nicht, zu unfehlbar sind die Charaktere, zu absehbar der nächste Ausweg aus der Bedrängnis.
Die Darsteller spielen mit bekannter TV-Serien-Anständigkeit, ihre Handlungen überraschen daher nicht. Die Homogenität der Gruppe ist übertrieben, das gleichmütige Verständnis der Crewmitglieder untereinander wirkt auf Dauer penetrant und unglaubhaft. Die Dialoge sind häufig unnatürlich steif und/oder gewollt tiefsinnig.
Kameratechnisch bietet der Film in den Szenen auf der Enterprise die gewohnte TV-Qualität, in der auch der letzte Winkel perfekt ausgeleuchtet ist. Die Bilder der Erkundung fremder Planeten sind überraschend körnig und überbelichtet und bilden das krasse Gegenteil zur künstlichen Atmosphäre im Raumschiff. Von hoher Qualität dagegen sind die Bilder aus dem Reich des bösen Shinzon. Hier sinkt auch die Geschwindigkeit der Erzählung und ermöglicht das Zustandekommen einer vertrauten Stimmung. Die Dialoge zwischen Shinzon und Picard wirken natürlicher, die Stimmung feinfühliger. Die animierten Stadtansichten dort sind ebenso hochwertig und unterstützen das Kinoformat des Filmes. Banal und störend wirkt allein die allzu klischeehafte Unterteilung in Gut (Besatzung der Enterprise) und Böse (schleimige Monster in Leder-und-Nieten-Look).
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16.05.2003
Ein gelungenes Remake des Klassikers „Big Deal on Madonna Street“ irgendwo zwischen Slapstick und tragischer Komödie, dessen Situationskomik durch das hervorragende Cast meisterhaft umgesetzt wird.
Die dargestellte Welt wirkt in ihrer Zusammensetzung stimmig, obwohl sie nicht genau zu datieren ist. Bezüglich Styling und Ausstattung entsteht im Laufe des Filmes eine Mischung von Utensilien und Looks der letzten fünf Dekaden. Diese ständige, unterschwellige Widersprüchlichkeit des Filmes versorgt ihn mit einem Fundament, von dem sich die Absurditäten nachvollziehbar entwickeln können.
Binnen weniger Filmminuten schafft „Safecrackers“ eine vertraute Stimmung, in der die durchweg seltsamen Charaktere glaubhaft ihren Bellini planen können. Die Verwendung solcher Insider-Begriffe begünstigt das Entstehen einer gewissen Privatsphäre, derer sich der Zuschauer nicht mehr entziehen kann, wenn er jene erst einmal verstanden hat. Kameratechnisch wird dieser Effekt unterstützt durch viele statische Bilder, fast ausschließlich halbnah, Einstellungen werden lange gehalten und wo Kamerafahrten eingesetzt werden, sind diese sehr langsam. Selten kommt es zu Totalen, die Perspektiven sind klassisch aufgelöst und die Lichtstimmung ist warm gehalten.
Allerdings wird die gefühlvolle Stimmung durch die Aktionen der Charaktere und die Situationen in die sie sich bringen schwer konterkariert. Meist sind diese von ausgesprochener Blödheit, teils von grober Gewalt geprägt. So die Szenen in denen der Kleinkriminelle Cosimo beim Autodiebstahl verhaftet wird, weil er auf der Flucht mit seinem Schal in der Autotür stecken bleibt oder er wegen eines Taschendiebstahls auf der Flucht von einem Bus überfahren wird.
Des Weiteren bricht die ständig thematisierte soziale Armut den Horizont des Filmes. Etwa wenn Riley mit seinem Baby auf dem Arm in den Bellini eingeweiht wird. Diesem ist die Verzweifelung darüber, dass seine Frau wegen eines „simplen Vergehens“ im Gefängnis weilt, weil er nicht die Kaution von 1000 Dollar aufbringen kann, buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Obwohl solche sozialen Ungerechtigkeiten den ganzen Film begleiten, wird dieser von einer positiven Grundstimmung getragen. Die Charaktere verbittern nicht, sondern sehen selbst nachdem ihr Bellini geplatzt ist, unbeschwert in die Zukunft. Sogar ein - wenn auch etwas ärmliches - Happy End kommt dadurch zustande, dass Riley schließlich an die benötigten 1000 Dollar kommt und seine Frau aus dem Gefängnis holen kann.
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16.05.2003
Der Aufstieg und Fall einer fremden Spezies, die die Welt regiert, bis der Mensch den Kampf aufnimmt.
Die Eröffnungssequenz des Filmes, die bekannte Lebensverhältnisse im London der Gegenwart zeigt, dient dem Zuschauer als Orientierungspunkt für die nachfolgende Vision einer post-apokalyptischen Welt, in der die Spezies der Drachen die Herrschaft über die Erde übernommen hat. Die anfängliche Normalität wird bereits nach kürzester Zeit durch den Auftritt eines Feuer speienden Drachen durchbrochen, welcher den Auftakt zur weitgehenden Vernichtung menschlichen Lebens auf der Erde markiert. Der filmische Übergang in die Welt zwanzig Jahre später wird kollagenartig in einer Minute erzählt, sodann folgt die Illustration der veränderten Welt. In dieser verschanzt sich eine kleine Population Menschen ohne jede Hoffnung in den schottischen Highlands vor den Tod bringenden Drachen, bis die Ausweglosigkeit durch das Auftauchen des amerikanischen Kommandanten Van Zan und seiner Truppe schließlich doch überwindbar scheint.
Die Geschichte wird sehr linear und glatt erzählt, so dass der Film nicht eine einzige unerwartete Wendung bereithält. Die Szenenabfolge läuft in einem recht schnellen Tempo absolut stringent ab und bewegt sich zügig auf den Showdown zu. Dennoch gibt es einige Unklarheiten, z. B., dass sich die Drachen von der Asche der Menschen ernähren. Zumindest wird damit aber die Feindseligkeit der Bestien unwiderlegbar.
Die Hauptcharaktere sind stark mit Klischees behaftet, wodurch ihre Handlungen einerseits zwar klar verstanden werden, diesen aber andererseits jegliche Tiefe fehlt. Die Figuren tun, was sie tun, weil es ihnen wohl entspricht. Eine Begründung dafür gibt es nicht, wodurch ihre Entscheidungen überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Die Nebendarsteller orientieren sich, ebenfalls unbegründet, an ihren Anführern, Spannungen innerhalb der Gruppen gibt es keine. Die Komparsen füllen das Bild lediglich optisch und entbehren jeglicher Individualität, eine lebendige Atmosphäre entsteht nicht.
Die visuelle Umsetzung ist handwerklich solide, sie tritt dezent hinter die Handlung und lässt dieser gekonnt Möglichkeit zur Entwicklung. Hier ist zwischen der kameratechnischen Auflösung einerseits und den animierten Drachenszenen andererseits zu unterscheiden. Erstere ist ohne Anspruch auf spektakuläre Bilder stimmig und fängt die kärgliche Atmosphäre gut ein. Letztere sind offenbar aus Kostengründen spärlich gesät, häufig sieht man die Drachen nur in der Ferne und wenn sie einmal von Nahem zu sehen sind, dauert das nur sehr kurz und ist in den meisten Fällen verwischt. Die wenigen
Insgesamt ist der Film durchaus unterhaltend und streckenweise spannend, es fällt leicht zu folgen, die Dialoge sind verständlich und die wenigen Action-Sequenzen reizvoll. Allerdings entfaltet der Film keine Faszination oder tiefe Beschäftigung beim Betrachter.
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16.05.2003
Eine würdige Fortführung der Bond-Filme, die es erfolgreich mit den hohen Erwartungen aufnimmt, welche aufgrund seiner populären Vorgänger und des enormen Werbeaufwandes - auch und gerade durch die Cross-Promotion der über zwanzig namenhaften Werbepartner - daran geknüpft werden. Gleichwohl geht natürlich seit Anfang des James-Bond-Kultes eine starke Faszination von den immer wieder spektakulären Agenten-Filmen selber aus. Begründet liegt dies wohl im gekonnten Umgang mit den bekannten Erfolgsfaktoren Bond(-Darsteller), Bond-Babes, Gadgets, Weltbedrohung, Titelsong und Vorspann. So wurde in vier Dekaden ein Klassiker etabliert, der stetig Anerkennung bei den Zuschauern verbuchen konnte und als Garant für gute Unterhaltung die Massen ins Kino lockt.
Gerade durch seine einfache Struktur und den im Grunde genommen bekanntem Ausgang ermöglicht ein Bond-Film einen einfachen Zugang, was auch im aktuellen Teil problemlos gelingt. Der Film ist durchgängig von Größe, insbesondere in Bezug auf Cast, Locations und Actionsequenzen. Dass diese, wie auch die Handlung und somit der Film als Ganzes realitätsfern und wenig anspruchsvoll sind, stört nicht. Im Gegenteil erfüllt es die Ansprüche der Zuschauer und bestätigt das Selbstverständnis der Bond-Filme als unverfängliche Unterhaltung. Das Zusehen macht großen Spaß, weil der Spannungsbogen stetig entwickelt und durch witzige oder sinnliche Sequenzen durchbrochen wird. Die Dialoge sind von großer Eloquenz ohne anzustrengen und werden von Pierce Brosnan gekonnt geführt und von seinen Gegenspielern - insbesondere Halle Berry sowie Rosamund Pike - lebendig mitgestaltet. Die Auswahl an Darstellern fügt sich in das klassische Klischee, was den Film als Teil der Reihe komplettiert.
Technisch ist er größtenteils hervorragend umgesetzt, obwohl der Vorspann enttäuscht und sich der Soundtrack so gar nicht in die Art seiner großartigen Vorgänger einreihen möchte. In der visuellen Umsetzung liegen gleichwohl die Schwachpunkte des Filmes: Stellenweise (z.B. Jinx’s Kopfsprung, die Kite-Surfing Sequenz) sind die 3D-Spezial-Effekte auffallend schlecht und stören dadurch die Größe des Filmes empfindlich. Des Weiteren ist der Mangel an neuen Ideen beklagenswert; so müssen Halle Berry’s Auftauchen aus dem Meer und die Weltbedrohung in Form eines Lasers aus dem All in ihrer Anleihe an frühere Bond-Filme als Ausdruck einer gewissen Phantasielosigkeit hingenommen werden.
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16.05.2003
Das Remake der 1960er-Jahre TV-Serie bietet beschwingte Unterhaltung nach den bewährten Regeln des Buddy-Movies.
Der Film baut auf dem Schlagabtausch seiner beiden Helden, Special Agent Alexander Scott und Box-Weltmeister Kelly Robinson, auf. Das grundverschiedene Duo scheint zunächst schon an der auferlegten Zusammenarbeit zu scheitern, ge-schweige denn in der Lage zu sein, seinen Spionageauftrag zu bewältigen. Dabei geht es um die brenzlige Aufgabe, ein Spezial-Flugzeug der US-Armee aus den Fängen eines international gefürchteten Verbrechers zu befreien und so die Verstei-gerung an Amerika hassende Terroristen zu vermeiden.
Angelpunkt des Filmes sind die Dialoge zwischen dem Geheimagenten und dem Box-Champion. Deren Darsteller Owen Wilson und Eddie Murphy beweisen hier ihr Format durch Wortwitz und Situationskomik. Die Basis des Vergnügens bildet die Gegensätzlichkeit der Beiden, intelligenter Zynismus durchsetzt mit den Zügen eines Versagers einerseits und vollmundige Prügelknaben-Attitüde andererseits. Den Gip-fel dieses Widerspruchs bildet eine Szene, in der der unsichere Alexander seine Ver-führungskünste bei der heiß begehrten Kollegin Rachel versucht. Angeleitet durch den mittels Spezial-Equipment soufflierenden Macho Robinson entsteht durch die nicht enden wollende Peinlichkeit eine Situation zügelloser Komik.
Einen weiteren Bestandteil bilden zahlreiche Actionszenen und Verfolgungs-jagden, die aber nicht im Fokus stehen und leider auch keine wirkliche Spannung zu erzeugen vermögen, allzu genre-typisch werden die Sequenzen durchlaufen. Den-noch entsteht durch deren Einsatz ein abwechslungsreiches Gesamtbild.
Das Erzähltempo ist recht schnell, die Handlungsorte wechseln häufig. Der dramaturgische Bogen ist sehr stringent aufgebaut, allerdings wird das retardierende Moment nicht klar genug herausgestellt: Der vermeintliche Tod der bezaubernden Rachel wird zu schnell abgetan und wirkt so weder tragisch noch glaubhaft.
Die technische Umsetzung ist einwandfrei ohne Anspruch auf außer-gewöhnliche Verfahren zu haben. Sie tritt in den Hintergrund und lässt den Darstel-lern ihren Raum. Die Qualität der Bilder ist hochwertig, die Umsetzung der Action-Sequenzen gekonnt, ein wenig enttäuscht werden allerdings die Erwartungen an auffällige Spionage-Spezial-Effekte.
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16.05.2003
Ein phantastisch visualisiertes Märchen, das den Zuschauer mühelos in seine Zauberwelt holt. An den Erfolg des ersten Teils anknüpfend geht es im zweiten Teil gleichermaßen traumhaft, wenngleich schneller zur Sache, da eine längere Einführungsphase diesmal ausgelassen wurde. Nach einer kurzen Einleitung, die es auch dem Neuling ermöglicht, sich im Film zurecht zu finden läuft die Geschichte schulbuchmäßig ab, nach und nach erschließen sich dem Publikum die Mythen um die Zauberschule Hogwarts und die Kammer des Schreckens. Die Mischung spannender und lustiger Szenen ist wohl dosiert, erstere sind auch für zarter besaitete Zuschauer noch erträglich und die Entspannung im nächsten Gag lässt nie allzu lang auf sich warten.
Technisch ausgesprochen anspruchsvoll und perfekt umgesetzt gibt es während des ganzen Filmes kaum eine Szene, die nicht durch animierte Figuren oder Gegenstände angereichert wird, was gut in die magische Stimmung passt. Bezüglich der Fülle an Spezialeffekte sucht der Film seinesgleichen. Die atemberaubenden Szenen eines Quiditch-Spieles oder der selbstkasteiende
Haus-Elf Dobby sind selbst ohne vollends realistisch zu wirken, werden ihrer erheiternden Rolle im Gesamtwerk gerecht.
Darstellerisch werden die Figuren, insbesondere durch die drei Jung-Hauptdarsteller Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint lebhaft und für die präsentierte Realität glaubhaft dargestellt. Dies wird hervorragend durch hochkarätige Nebendarsteller wie Richard Harris und Kenneth Branagh unterstützt. Die Identifikation mit den Charakteren fällt denkbar leicht, nicht zuletzt da diese recht zweidimensional strukturiert sind.
Hier liegt denn auch die Schwäche des Filmes: Für ein jüngeres Publikum sicher besser geeignet, schafft er es nicht, sich von der simplen Rollenverteilung in Gut und Böse zu emanzipieren. Die dementsprechend flache Erzählstruktur läuft für den reiferen Zuschauer zu stringent ab, um (nach einem allzu durchsichtigen retardierendem Moment) in einem Happy End der Reinform zu gipfeln: Nachdem der böse Zauberer besiegt und die Kammer des Schreckens geschlossen wurde, der hohe Zauberer Dumbledore Gelegenheit hatte, einige Lebensweisheiten loszuwerden und der ständig misshandelte Dobby von der Rute seines bösen Herren Lucius Malfoy befreit worden ist, wird zu guter Letzt auch noch der zu unrecht inhaftierte Hagrid unter rauschendem Applaus und Freudentränen beim Festmahl willkommen geheißen.
Insgesamt ist der Film voller Abwechslung und wirkt trotz seiner 161 Minuten nicht lang. Die Geschichte baut ihren Reiz auf und erfüllt die entstandenen Ansprüche. Der Film entwirft ein stimmiges Gesamtbild und kann als gelungene Umsetzung der Buchvorlage gewertet werden.
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16.05.2003
Ein ausgesprochen ausdrucksstarker Film, der mit wenig Mitteln eine sehr tiefe Beschäftigung beim Zuschauer bewirkt.
Dem Film ist eine sehr persönliche Stimmung zu Eigen, die Anfangs noch ziellos scheint, den Zuschauer jedoch im Laufe des Filmes in ihren Bann zieht und durchaus ihre Bedeutung hat. Größtenteils tragen die männlichen Hauptcharaktere Benigno und Marco den Film. Beide werden mit beeindruckender Glaubhaftigkeit von ihren Darstellern verkörpert, insbesondere ersterer stellt seinen Charakter mit heftigem Nachwirken dar. Ihre weiblichen Antagonisten, Alicia und Lydia, ergänzen dieses Duo perfekt. Sie spielen sehr gefühlvoll und überzeugend. Die darüber hinaus benötigten Darsteller sind vollkommen natürlich um diese Hauptakteure arrangiert, sie komplettieren die Szenerie und verleihen ihr Abwechslung und Tiefe.
Die Kamera greift diese gefühlvolle Stimmung auf, bleibt lange stehen und nähert sich den Darstellern sehr behutsam. Häufig kommt es zu halbnahen Aufnahmen, die mit klassischer Auflösung sehr real erscheinen, das Licht ist durchgängig und warm.
Durch die wenigen Darsteller, die in ihrer realistischen Umgebung nachvollziehbar und persönlich gezeigt werden, baut der Film eine nahe Beziehung zum Zuschauer auf. Nachdem ihm die Charaktere sehr vertraut geworden sind, kommt bei Benigno nach und nach eine unheimliche Komponente zum Vorschein. Die Obsession des sympathischen Pflegers von seiner komatösen Patientin durchbricht mal mehr, mal weniger die Oberfläche seines Charakters. Allerdings wandelt er sich nicht offensichtlich zu einem gefährlichen Psychopathen, viel mehr fällt es schwer, sein Handeln als andersartig zu definieren. Und offenbar pflegt er die jugendliche Alicia genauso hervorragend wie bei Beginn ihres Klinikaufenthaltes vor vier Jahren. Umso schwerer fällt die Auseinandersetzung mit diesem Charakter, als klar wird, dass er sich an Alicia sexuell vergangen hat und sie im Verlaufe ihrer Schwangerschaft aus dem Koma erwacht. Die Antwort, die der Film anbietet, ist vielschichtig und bewegend, gleichwohl unspektakulär und nachvollziehbar.
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16.05.2003
Eine großartige Fortführung des Epos „Der Herr der Ringe“, die den Vorgänger inhaltlich und visuell bei weitem übertrifft. Der Film ist opulent und packend erzählt.
Die Geschichte entwickelt binnen weniger Minuten eine Spannung, die den Zuschauer zumindest für die erste Hälfte des Filmes vollkommen in Bann hält. Sie entwickelt - unterstützt durch die sagenhafte visuelle Darstellung der Land- und Ortschaften von Mittelerde - eine überaus starke Faszination. Obwohl die Gefährten des ersten Teils nun in drei Gruppen getrennte Wege gehen, ist der Geschichtsführung gut zu folgen, der Spannungsbogen wird kontinuierlich entwickelt.
Die Charaktere sind glaubhaft dargestellt, wenn auch die Stringenz zwischen abstoßender Erscheinung und Zugehörigkeit zum Reich des Bösen penetrant ist. Demgegenüber sorgt der schizophrene Gollum, der Frodo und Sam den Weg nach Mt. Doom weist, für köstliche Komik, während er den Kampf um die Macht des Ringes auf eine höhere Stufe bringt. Insbesondere die Schlussszene, in der seine Besessenheit vom Ring erneut ausbricht, erweitert die Auseinandersetzung mit der zerstörerischen und gleichfalls verführerischen dunklen Kraft. Dieses komplett computer-generierte Wesen gehört zu den besten Leistungen, die das Kino im Bereich der Animation bis heute zum Vorschein gebracht hat. Dennoch bleibt anzumerken, dass die Künstlichkeit dieses Wesens leider nicht zu übersehen ist, was seine Authentizität interessanterweise aber kaum zu trüben vermag.
Die visuelle Umsetzung des Märchenlandes Mittelerde ist hervorragend gelungen, insbesondere ist die feinfühlige Detailtreue zu bemerken. Dieser Perfektion entsprechen die ebenso meisterhaft umgesetzten Schlachten. Sie sind trotz ihrer unbeschreiblichen Größe übersichtlich und immer wieder spannend. Allerdings sei hier angemerkt, dass die Leichtigkeit, mit der die Helden Aragorn, Legolas und Gimli unzählbare böse Uruk-hais niedermachen, einen gewissen Realitätsbezug vermissen lässt.
So ist, abgesehen von einer technisch sehr dürftigen Sequenz, in der die beiden Hobbits Merry und Pippin von einem der sprechenden Bäume sichtlich einen Blue-Screen entlang getragen werden, die einzige Schwäche des Filmes seine naive Unterscheidung zwischen Gut und Böse und der daraus resultierende Mangel an Realitätsbezug. Dennoch ist „Die zwei Türme“ ein großartiger Film, der es durch seine Reichhaltigkeit schafft, über knapp drei Stunden eine außergewöhnliche Anziehungskraft zu entwickeln.
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16.05.2003
Basierend auf einer wahren Geschichte werden die unglaublichen Eskapaden des wahnwitzig dreisten Hochstaplers Frank Abagnale Jr. erzählt.
Die USA in den frühen 1960er Jahren: Verzweifelt durch die finanzielle Aus-weglosigkeit seines Vaters und der daraus gründenden Trennung seiner Eltern ent-scheidet sich der jugendliche Frank, seine außergewöhnliche Gewitztheit im Täu-schen von Mitmenschen auszunutzen, um die prestigeträchtige Position eines Piloten zu erschwindeln. So schafft er es zudem, durch Scheckfälscherei beträchtliche Geld-beträge zu erschleichen und fortan einen extravaganten Lebensstil zu pflegen. Nun probiert Frank verschiedenste Identitäten und schafft es Mal um Mal, dem FBI zu entwischen.
Durch seine Überlänge kann sich der Film genügend Zeit nehmen, um eine innige Beziehung zwischen den Zuschauern und seinen Helden herzustellen. Die Figuren des charismatischen Betrügers, wie die des FBI-Agenten Carl Hanratty wer-den durch Leonardo DiCaprio und Tom Hanks sehr einfühlsam verkörpert. Sie entwi-ckeln mit der Zeit liebenswerte Eigenheiten, die eine sehr persönliche Stimmung auf-kommen lassen. Einerseits werden hierdurch die Handlungen der beiden Gegenspie-ler nachvollziehbar, andererseits entwickelt sich eine unnachgiebige Spannung, da der Zuschauer Franks Handeln verstehen kann, aber durch Carls Perspektive erken-nen muss, dass es letztlich keine Zukunft hat.
Schauspielerisch grandios dargeboten sind die Einblicke, die man nach und nach in den zunächst sehr hölzernen Hanratty bekommt, sowie die Augenblicke, in denen Frank sich der Ausweglosigkeit seiner Situation bewusst wird. Feinschliff be-kommt die Inszenierung durch die Leistung Christopher Walkens, der die tragische Rolle des Frank Abagnale Sr. feinfühlig verkörpert.
Mit Beginn des vorzüglichen Vorspanns hält der Film sein hohes Niveau und stellt von der fulminanten Inszenierung des 60er-Jahre-Lebensstils bis zum drama-turgischen Gesamtkonzept immer wieder lebhafte Wendungen her. Das schnelle Tempo der Erzählung wird immer wieder durchbrochen durch sehr bedächtige Sze-nen, die den Zuschauer Ruhe finden lassen und ihn eine gewisse Nähe zu den Film-figuren aufbauen lassen. Im Verlauf der Handlung wird gekonnt zwischen den Zeiten gesprungen, wodurch die Ungewissheit des Ausgangs gestärkt wird.
Die technische Umsetzung ist perfekt und wird hie und da durch ungewohnte Perspektiven bereichert. Die Bilder sind außergewöhnlich hochwertig, bemerkens-wert ist insbesondere die glanzvolle Lichtstimmung.
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16.05.2003
Die eindrucksstarke Darstellung der Lebensumstände im Detroit der Arbeiterklasse, lebensnah illustriert am Beispiel eines jungen Rappers.
Der Film entwickelt in kürzester Zeit eine sehr starke Beteiligung beim Zuschauer, die in ihrer Emotionalität dem Zustand des jungen Rappers Jimmy „Rabbit“ Smith gleichkommt. Eine Atmosphäre zwischen Wut und Hilflosigkeit, Aggression und Hoffnung entfaltet sich; in der steten Unsicherheit der Geschehnisse verbirgt sich eine Gewalt, die jeden Augenblick auszubrechen droht. Im Verlauf der Geschichte kommt es immer wieder zu zwischenmenschlichen Situationen, in denen erschreckend unerwartet eine exzessive Brutalität zum Tragen kommt, sodass man sich dieser Grundstimmung der Ungewissheit und Machtlosigkeit hingeben muss. Der Film nimmt sich ausgiebig Zeit um die Ausweglosigkeit seiner Charaktere zu beschreiben. Einerseits Rabbit selber, dessen einziges Interesse offensichtlich der HipHop ist, ohne dieser Faszination - einem deutlich erkennbaren Talent zum Trotz - aber zielstrebig nachzugehen. Andererseits seine Mutter, der ein kaum fassbarer Moment des Glücks zuteil wird, als sie mittels eines unerwarteten Bingogewinns der Zwangsräumung entgeht. Weiterhin Rabbits Kumpel, von denen keiner fähig zu sein scheint, seinem Leben eine Richtung zu geben.
Schauspielerisch ist die erwähnte Hoffnungslosigkeit sehr nachvollziehbar umgesetzt. Eminem trägt in Körpersprache und Mimik mit jeder Bewegung das leidgeprüfte Desinteresse Rabbits zur Schau und Kim Basinger stellt dessen bemitleidenswerte Mutter voller Lethargie und Einsamkeit dar. Des Weiteren komplettiert Mekhi Phifer das Bild durch seine gutmütige Ziellosigkeit und Brittany Murphy durch ihre Zielstrebigkeit nach einer Modelkarriere, die nur noch von ihrer Naivität und Hilflosigkeit übertroffen wird.
Die Authentizität der Darstellung der durchweg verwahrlosten Locations Detroits war kameratechnisch ganz offenbar oberstes Gebot. Häufig wird eine Handkamera benutzt, das Licht ist durchweg kalt, die Farbstimmung der Bilder grau gehalten.
Besonders stark sind die Momente, in denen Rabbit auf der Bühne als Rapper brilliert. Hier kanalisiert sich die in ihm aufgestaute Ohnmacht und macht einer ausgezeichnet wortgewitzten Komik Platz. Diese hoffnungsvollen Augenblicke, in denen der vormals bemitleidenswerte Rabbit zum talentierten Bühnenstar avanciert, welcher plötzlich uneingeschränkte Autorität über Publikum und Konkurrenten erlangt, sind die Ankündigung großen Erfolges und überraschenderweise der abschließende Höhepunkt des Filmes. Wider Erwarten folgen nicht Bilder ruhmreicher Zeiten, sondern der einsame Abgang des Helden in eine verwahrloste Gasse.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23