Mit ihrer dritten und voraussichtlich letzten Ausgabe wird die Biennale Bonn einmal die Welt umrunden. Nach Amerika und Indien steht nun die Türkei im Zentrum. Damit rückt das Festival zugleich aktuelle politische Fragen in den Blickpunkt. Nicht nur, weil 2,5 Millionen türkischstämmige Menschen in Deutschland leben. Die Türkei ist ein wirtschaftlich boomendes, geopolitisch wichtiges Land, das sich in einem rasanten Wandel befindet und uns zugleich die Frage stellt, wo Europa eigentlich endet.
Die mehr als 80 Veranstaltungen aus den Bereichen Theater, Tanz, Literatur, Kunst, Musik und Film sollen sich jedoch nicht zum Migrationsfestival addieren. Der Bonner Intendant Klaus Weise spricht von einer „Werkschau“, in der „türkische Kultur gezeigt wird, wie sie sich den hier lebenden Menschen selten vermittelt“. Den Schwerpunkt bilden zwölf Schauspielproduktionen, die sich den modernen Tendenzen des türkischen Theaters widmen. Darunter zwei Staatstheaterproduktionen: aus Istanbul Dürrenmatts „Der Mitmacher“ und aus dem anatolischen Erzurum eine Adaption von Brechts „Kaukasischem Kreidekreis“. Aber auch zahlreiche Produktionen aus der sehr experimentierfreudigen freien Szene der Türkei sind dabei. Favorit von Festivalmanagerin Elena Krüskempers ist die strenge und kompromisslose Antigone-Bearbeitung „Evridike’nin çi
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