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Cats im Kölner Musical Dome
Foto: Presse

Another Opening, Another Show

01. September 2008

Vorschau auf die NRW-Musical-Premieren im Herbst - Musical in NRW 09/08

Die Würfel sind gefallen: Nun bleibt der „blaue Müllsack“ neben dem Kölner Dom bis 2011 erhalten. Und die Nachfolge-Produktion für das sich am 28.9. nach vier Jahren und zwei Millionen Zuschauern mit einer Abschluss-Gala verabschiedende „We will Rock you“ steht auch schon fest. Ab 25.1.2009 werden die Ritter der Kokosnuss in dem Monty-Python-Musical „Spamalot“ über die Bühne des „Musical Dom“ galoppieren und dabei vor allem unser Zwerchfell attackieren. Das dürfte ihnen mit diesem Tony-Awardpreisgekrönten Broadway-Hit genauso wenig schwer fallen, wie uns dann happyendlich zum Mitsingen zu animieren: „Always look on the bright side of life“. Davor kommen aber erstmal die 100köpfige, chinesische Guagdong Akrobatik-Truppe mit ihrer die Schwerkraft scheinbar aufhebenden Ballett und Artistik-Show „Swan Lake“ (11.-26.10.) und die englische Original-Produktion des Andrew Lloyd Webber-Klassikers „Cats“ (12.11.-14.12.) als exklusive NRW-Gastspiele in den Kölner Musical-Tempel. Aber auch die staatlich subventionierten Bühnen locken mit außergewöhnlichen Premieren. Im Theater Hagen wagt man sich an Leonard Bernsteins Musical-Klassiker „West Side Story“ (ab 6.9., Karten 02331 207 32 18), was besonders für die Choreografin Doris Marlis eine spannende Herausforderung sein dürfte. An den Bielefelder Bühnen wird ab 7.9. (Karten 0521 51 54 54) wieder einmal der längste Umhang der Musical-Geschichte um die Schultern eines jungen Mannes aus dem Volke gelegt, der unversehens in die feine Gesellschaft gerät. „Me and my Girl“ heißt das launige Musical von Noel Gay im „My Fair Lady“-Stil aus dem Jahre 1937, das 1985 ein sensationelles Comeback am Londoner Westend erlebte und seitdem seinen Siegeszug um die Welt angetreten hat. Genauso aufsehenerregend dürfte es ab 13.9. im Aalto-Theater – das allein schon vom Architektonischen her immer einen Besuch lohnt – in Essen zugehen. Dort steht, passend zur „ABBARenaissance“, das Musical „Chess“ auf dem Programm. Komponiert von den beiden früheren Bandmitgliedern Benny Anderson und Bjorn Ulvaeus erschien „Chess“ 1984 zuerst als Concept-Album, ehe es 1986 in London auf die Bühne kam. Erzählt wird vor dem Hintergrund einer Schachweltmeisterschaft von menschlichen Verwicklungen im Ost-West-Konflikt (Karten 0201 812 22 00). Um Kult geht es auch in dem musikalischen Nachruf von James Edward Lyons auf die Country-Legende Johnny Cash, die im Theater Krefeld am 14.9. Premiere hat: „Johnny Cash – The Beast in Me“ (Karten 02151 80 51 61). Wie schon in seiner großartigen King of Rock’n’Roll-Revue „Elvis liebt dich“ verspricht Matthias Kniesbecks Inszenierung auch diesmal wieder einen unvergesslichen Theater-Abend. Nur aus der „Kulturhochburg“ Köln gibt es „stadttheatermäßig“ wieder einmal nichts zu vermelden in Sachen Musical: Seit Jahrzehnten schon ignorieren die Bühnen der Stadt das Genre mit einer Hartnäckigkeit, die völlig an den Bedürfnissen des Publikums vorbeigeht.

Rolf-Ruediger Hamacher

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