Betty Blue - 37,2° am Morgen
Großbritannien 1986, Laufzeit: 110 Min., FSK 18
Regie: Jean-Jacques Beineix
Darsteller: Béatrice Dalle, Clémentine Célarié, Consuelo de Haviland, Gérard Darmond, Jean-Hugues Anglade
Flashback
otello7788 (554), 10.02.2006
Kurzer Rückblick: 1986 gab es auf RTL hin und wieder mal ein peinliches Erotikfilmchen. Um nackte Tatsachen sehen zu wollen, musste man sich in den XXX-Bereich der Videothek bewegen, was noch viel peinlicher war. (passend zu den Filmen). Dann gab es im Kino "Betty Blue" - Skandalfilm aus Frankreich. Der Vorspann ist zu Ende, Schnitt, 2,5 Minuten langsame Kamerafahrt auf ein Pärchen, das es sinnlich, verschwitzt und leidenschaftlich treibt. Ohne Musik, ohne Sprache. Als beide gekommen sind, sagt er aus aus dem Off "Betty und ich kannten uns seit einer Woche und wir vögelten jeden Abend". Ich war 18 und das war MEIN Film.
Ich war gespannt, wie er heute auf mich wirken würde: Auch nach 20 Jahren hat der Film nichts von seiner Magie eingebüßt. Fast im Gegenteil: Da solche Filme nicht mehr gedreht werden, sieht man heute, was für ein besonderer Film dies war. Beatrice Dalle käme heute doch gar nicht mehr in Frage in der Zeit von durchtrainierten cellulite- und bauchfreien Schauspielerinnen. Beide Darsteller bewegen sich so ungezwungen nackt und natürlich, daß man wirklich das Gefühl hat, an ihrem Leben teilzunehmen.
Es gibt mittlerweile eine 185 Minuten Directors Cut Version des Films (Importware). Diese kann ich nur eingeschränkt empfehlen. Die ersten 2h gewinnt der Film durch die Verlangsamung des Tempos. Leider hat Beineix in dieser Fassung die Schwächen der Buchvorlage mit übernommen. Darin verliert sich Dijan in unsinnige, die eigentliche Handlung störende Nebenstories. Unterm Strich hat mir die Originalfassung besser gefallen.
Neben dem sinnlichen Aspekt, gibt es großartige Musik und eine bewegende Geschichte in einem wunderschön gefilmten Film zu sehen.
www.das-positiv.de
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025