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Blackkklansman

BlacKkKlansman
USA 2018, Laufzeit: 128 Min., FSK 12
Regie: Spike Lee
Darsteller: John David Washington, Adam Driver, Laura Harrier, Topher Grace
>> upig.de/micro/blackkklansman

Wahre Geschichte, als Komödie verfilmt

Wenn das mal gut geht
„BlacKkKlansman“ von Spike Lee

Eine kuriose Mischung, dieser Ron Stallworth: Mit seiner Afromähne würde man ihn nicht für einen Aspiranten zum Polizeidienst halten. Und tatsächlich war er in den 70er Jahren der erste schwarze Polizist im Colorado Springs Police Department. Dass er den rassistischen und paramilitärischen Klu Klux Klan unterwanderte, macht ihn noch ungewöhnlicher. Heute ist er Mitte 60 und hat über seine Geschichte ein Buch geschrieben, und immer wieder gibt er Interviews. Auf seinen Erinnerungen beruht Spike Lees neuer Film „BlacKkKlansman“, der dieses Jahr im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes lief und zu Recht den großen Preis der Jury erhielt. Nun kommt er in Deutschland in die Kinos.

Ganz unerwartet hat Lee daraus eine Komödie gemacht, in der sich die Polizisten um Ron Stallworth (John David Washington, Sohn von Denzel Washington) geradezu einen Jux daraus machen, den Klan und seine überwiegend dämlichen und männlichen Mitglieder auszutricksen. Sie werden als so ungebildet und dumm charakterisiert, dass ihnen ein effektiv organisierter Anschlag logistisch kaum zuzutrauen ist. Der nationale Vorsitzende David Duke ist gar überzeugt, einen African American an der Stimme und Aussprache erkennen zu können. Nachdem sich Stallworth telefonisch (!) in das Vertrauen der lokalen und sogar nationalen Führung geschlichen hat und sich unter seinem eigenen Namen angemeldet hat, braucht er für die Klanversammlungen einen weißen Stellvertreter. Dieses „Double“ wird gespielt von Adam Driver. Parallel beginnt er eine diskussionsfreudige Affäre mit der Black Panther Aktivistin Patrice (Laura Harrier). Auch dort muss er sich tarnen, denn mit einem Polizisten will sie selbstredend nichts zu tun haben. Zu Recht: Auch bei den Panthers ist er undercover tätig, um geplante Aktionen auszuspionieren. Außerdem hat er natürlich mit rassistischen Kollegen zu kämpfen.

Dass „BlacKkKlansman“ spannend ist, ergibt sich aus dem Plot, für Stallworth wird es mehr als einmal äußerst brenzlig, ja lebensbedrohlich. Dass der Film politisch ist, war genauso absehbar, schließlich ist Spike Lee DER zornige schwarze Mann des amerikanischen Kinos. Dass er so viel Spaß macht, war weniger zu erwarten. Der Film ist bunt, schnell, musikalisch eine Wucht und schwungvoll gespielt. Doch Spike Lee sorgt dafür, dass man danach nicht beschwingt in die sorglose Sommernacht schlendert: Am Ende stehen aktuelle dokumentarische Aufnahmen rassistischer Demonstrationen und Angriffe diverser weißer Nazigruppen und des Klu Klux Klans mitsamt seinem schon damals aktiven Anführer David Duke – all dies fand statt nach dem Amtsantritt des aktuellen amerikanischen Präsidenten. Schon seit dem Amtsantritt Obamas hat der Klan den Zulauf neuer Mitglieder zu verzeichnen, nun wird er zusehends lauter. Zu hoffen ist, dass sich darunter mindestens ein pfiffiger Mensch mit (schwarzer Hautfarbe und) Maulwurfsqualitäten findet, der sich mutig in die Fußstapfen von Ron Stallworth begibt.

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(Ingrid Bartsch)

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