Borderlands
USA 2024, Laufzeit: 101 Min., FSK 12
Regie: Eli Roth
Darsteller: Cate Blanchett, Kevin Hart, Jack Black
>> www.borderlands-film.de/
Temporeicher Space-Western
„Mir platzt gleich der Sack!“
„Borderlands“ von Eli Roth
Das PC-Game „Borderlands“ von 2009 bietet, wie seine drei Fortsetzungen, jede Menge Vorlagen für einen schräge Space-Western irgendwo zwischen „Guardians of the Galaxy“ und „Fury Road“: ein postapokalyptischer Planet, irre Figuren, derber Humor und die Ultrabrutale.
B-Movie-Regisseur Eli Roth („Hostel“) vereint für seine Adaption Cate Blanchett und Jamie Lee Curtis vor der Kamera, und die beiden sind ja an sich schon die halbe Miete für einen ordentlichen Film. Blanchet (55) sieht aus wie 33, lässt sich als knackige, rotschopfige Kopfgeldjägerin Lilith von dem mächtigen Atlas anheuern und soll auf dem Planeten Pandora dessen explosiv infantile Tochter Tina (überfordert: Ariana Greenblatt) aufspüren. Schnell hat Lilith jede Menge Typen und Ärger am Hals. Curtis verkörpert dabei die Wissenschaftlerin Tannis, die Lilith hilft, eine legendäre Kammer zu suchen, wodurch die Ordnung in dem ganzen Chaos wieder hergestellt werden soll.
Roth liefert bewährt ohne jeden Tiefgang und setzt hier stattdessen auf Tempo, Krach und Popcorn. Die intendierte Coolness bleibt dabei gewollt und nicht gekonnt. Kugeln fliegen hier so zahlreich wie schlechte Sprüche – Chris Tall darf passenderweise den Quassel-Roboter Claptrap synchronisieren. „Heckmeck“, „Jawollomat“, „Tschö mit ö“: Zumindest in der deutschen Fassung traut man permanent den eigenen Ohren nicht – wer schreibt so etwas, was ist das für ein Universum hier?
Die Ultrabrutale der Vorlage wurde komplett auf jugendfrei gespült – selbst wenn Claptrap irgendwann ankündigt: „Jetzt fließt Blut“, fließt keins. „Fury Road“ für Zwölfjährige (funktioniert halt nicht).
So blutarm „Borderland“ ist, so seelenlos gibt sich der Streifen. Kein Charme, kein Tiefgang, keine Emotion, kein Kult. Eli Roth ist eben kein James Gunn.
(Hartmut Ernst)
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