Das Beste kommt zum Schluss
USA 2006, Laufzeit: 97 Min., FSK 0
Regie: Rob Reiner
Darsteller: Jack Nicholson, Morgan Freeman, Sean Patrick Hayes, Hugh B. Holub, Serena Reeder, Lauren Cohn, Christopher James Stapleton, Jordan Lund
Anfang und Ende
otello7788 (554), 25.02.2008
Der Film wird fast ausschliesslich durch die beiden faltigen Hauptdarsteller getragen. Es ist selbst ein Vergnügen den beiden alten Männern sogar beim Sterben zuzusehen. Wobei der Tod nicht wirklich schrecklich in diesem Film ist, aber auch nicht sentimental verklärt wird. Der heitere und gelassene Umgang des Films mit diesem Thema ist sehr gelungen und macht den Film an sich schon sehenswert und ungewöhnlich.
Leider bricht der Film in der Mitte vollkommen weg. Der Trip um die ganze Welt ist in jeder Hinsicht schlecht in Szene gesetzt. Ganz übel ist, daß man sieht, daß beide Darsteller nicht einmal das Studio verlassen haben, sondern vor einer grünen Wand gesessen haben. Ich befürchte sogar, daß man sie in eine digitale Welt hineinretuschiert hat. Anders kann ich mir die unscharfen Hintergrundbilder vom Taj Mahal u.ä. nicht erklären. Auch die Bilder vom Himalaya sahen so derart künstlich aus, daß es mich gegruselt hat.
Nicholson und Freeman ist es dann zu verdanken, daß die letzte Viertelstunde einfach wunderschön, ergreifend und großes Gefühlskino war. Auch wenn ich mich über die miesen Tricks aufregen könnte, hat das Ende mich doch sehr versöhnt. Sehenswert.
Toller Film
Ashra (60), 12.02.2008
Ich bin ganz begeistert, ein toller Film den man gesehen haben muss.
Schauspieler sind unglaublich. Auch eine Auseinandersetzung mit dem Tot der nicht zu getragen ist. Eigentlich Lebensbejahend und der Film geht ans Herz.
Man muss sich den Film anschauen !
Trotz allem: Ein lebensnaher Film!
Liebster (33), 02.02.2008
Die Werbung und die Kurzkommentare sind eigentlich genug!
Hauptdarsteller: Jack Nicholson, Morgan Freeman, Sean Patrick Hayes, Hugh B. Holub, Serena Reeder
Ein Film von Rob Reiner ("Harry und Sally")
Als ich das Kino verliess, fühlte ich mich auf herzliche warme Art bereichert und nahm mir vor einen Artikel darüber zu schreiben.
Ja, was war das nun für mich?
Ein Drama?
Eine Komödie?
Eine Tragikomödie?
All das ist es für mich nicht gewesen; der Film ist etwas Besonderes!
Andere Filmfans oder Filmsachverständige mögen anders entscheiden.
Der Film zeigt Jack Nicholson und Morgan Freeman in Höchstform.
Sie spielen realitätsnah und besonders lebensnah (der Film bringt die Zuschauer dem Leben näher...) zwei Todkranke, die gemeinsam noch einmal ihre Wünsche ausleben.
Wer Wahrscheinlichkeitsberechnungen darüber anstellt, ob sich ein Millardär und ein Arbeiter auf diese Art überhaupt treffen können, geht Gedanken nach, die ein anderes mal besser angebracht sind.
Trotz des unausweichlichen Endes bewirkt der Film, wie ich an den Zuschauern und mir selber sehen konnte, mehr als nur feuchte Augen: Man spricht miteinander, wenn man gemeinsam im Parkett gesessen hat.
Das mag an der dichten Spielweise der beiden Hauptakteure liegen.
Bei ?Alles was das Herz begehrt? war es genauso.
Die Filmarbeit nähert sich den Urthemen Freundschaft, Liebe, und Leben und dem Tod wohltuenderweise kitschfrei.
Anschauen?
Ja, unbedingt!
Und nehmen Sie jemanden mit, den Sie liebhaben!
So soll es sein!
opa1407 (2), 27.01.2008
Was tust Du, wenn Du nur noch drei Monate zu leben hast?
Der Film stellt diese Frage immer wieder, gnadenlos, bis an die Grenze zur Brutalität. Er gibt die Antwort der Angehörigen und Ärzte: Mit allen medizinischen Mitteln um Heilung kämpfen. Und er gibt die Antwort der beiden unheilbar Kranken: Leben! Leben - und die Dinge tun, die man tun wollte, aber in seinem Leben noch nicht getan hat.
Dieser Entscheidung werden sich viele von uns stellen müssen. Dass dieser Film das so deutlich herausarbeitet, macht ihn so unendlich wertvoll. Ein Film zum Nachdenken. Ein Film zum Lachen und zum Weinen (manchmal auch gleichzeitig...). Vielleicht ein Film, der das eine oder andere Leben verändert?
Dass dieser sehr amerikanische Film auch die Hollywood-übliche Ration Kitsch enthält (reicher Mann trifft armen Mann, mit dem Geld des Reichen wird die Welt bereist...), ist unwesentlich. Viel wichtiger sind die sorgfältig gezeichneten Charaktere der beiden Protagonisten, erstklassig ist ihre schauspielerische Umsetzung. Jack Nicholson ist großartig, aber noch besser ist Morgan Freeman.
"Hast Du in Deinem Leben Deinen Mitmenschen Freude bereitet?" - "Das kann ich nicht beurteilen, das müssen die anderen sagen." - "Nein, ich frage Dich; DU musst die Antwort geben."
Unbedingt ansehen - aber möglichst nicht allein!
Ambivalent
sowiso (21), 26.01.2008
Der Kommentar (Kurzinfo) trifft die Sache schon gut, ein meisterhafter Film, weil er sich mit dem Tod ernsthaft und gleichzeitig unterhaltsam wie auch solidarisch mit dem Sterben beschäftigt. Nicholson ist in ebenso abstoßender wie höchst sympathischer Rolle zu sehen. Dass er beides kann, wussten wir ja schon. So bietet er dem jüngeren Zuschauern nicht nur Mahnendes, dem mit den Schrecken des Alters Vertrauten auch Trost neben zahlreichen guten Gags. Wer den Anblick von Krankenhäusern und Altenstationen gewohnt ist, möchte vorübergehend die Augen+Ohren schließen, dann wieder verwöhnen großartige weltweite Perspektiven. In dieser Auswahl wirkt der Film gelegentlich amerikanisch großkotzig und ein wenig einfältig. Eine Verlängerung der Filmhandlung in die eigene Phantasie ist jedoch leicht möglich.
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