Die zweigeteilte Frau
Frankreich/Deutschland 2007, Laufzeit: 115 Min., FSK 12
Regie: Claude Chabrol
Darsteller: Ludivine Sagnier, Mathilda May, Benoît Magimel, Fran?ois Berléand, Caroline Sihol, Etienne Chicot, Marie Bunel, Valeria Cavalli, Thomas Chabrol, Jean-Marie Winling, Didier Bénureau
Der Titel bringt das Thema ähnlich plakativ auf den Punkt wie die letzte Einstellung: In Claude Chabrols neuem Film kann sich eine junge, naive Frau nicht zwischen zwei Männern entscheiden.
Nicht zum ersten Mal verlegt Chabrol ein Drama ins bourgeoise Jet Set, in dessen Arroganz und Falschheit er sich genüsslich suhlt. Das gelang ihm allerdings früher besser. Wenn die hübsche Gabrielle (Ludivine Sagnier) auf den reichen Erben Paul (Benoît Magimel) trifft, der als Komplexe besessener Schnösel und tunichtguter Neider notorisch an den Nägeln kaut, ist das zu sehr Stereotyp und zu wenig Satire. Das blonde Dummchen, das sich fortwährend wie ein Kind behandelt sieht, verfällt jedenfalls dem älteren Literaten Charles (Francois Berléand), der nicht nur materiellen, sondern auch intellektuellen Reichtum vorweist, aber bereits liiert ist. Zudem ist er Pauls Erzfeind. Ein Hahnenkampf entbrennt. Es bleiben einige nette Seitenhiebe und gute Darsteller in einem etwas müden Chabrol (77).
(Hartmut Ernst)
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