Durchfahrtsland
Deutschland 2005, Laufzeit: 90 Min.
Regie: Alexandra Sell
Vier Jahreszeiten in den Dörfern zwischen Köln und Bonn: mit einem Pfarrer zwischen zwei befehdeten Gemeinden, einer Krimiautorin, die in ihrem Dorf geschnitten wird, einem Mitglied eines Junggesellenvereins, das Modedesigner werden will und einem sehr deutschen Vorsitzenden eines Spielmannszugs, der italienische Eltern hat.Dokufiction aus dem VorgebirgeAus dem Off hört man eine Stimme, die eine Geschichte erzählt. Vielleicht einen Krimi, vielleicht ein Märchen, vielleicht aber auch nur die Geschichte vierer Menschen, die sich mit ihren Eigenarten in der dörflichen Gemeinschaft zurecht finden müssen. Die Stimme erzählt aber nicht nur die Geschichte zu den Bildern aus den Dörfern, sie mutmaßt auch über Hinter- und Beweggründe, entlockt den scheinbar drögen Alltagsgeschichten spannende Aspekte und verleiht ihnen zaghaft etwas Magisches und Romantisches. Die 'Erzählung' wird atmosphärisch begleitet von der Musik der Düsseldorfer Elektronik-Formation Kreidler, die die melancholische, nur schwer charakterisierbare Stimmung des Filmes unterstützt. Ein ungewöhnliches Filmexperiment, das mit seiner Mischung aus Dokumentarfilm und Inszenierung permanent faszinierende Effekte produziert.
(Christian Meyer)
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