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Im Netz der Spinne
USA 2000, Laufzeit: 104 Min., FSK 12
Regie: Lee Tamahori
Darsteller: Morgan Freeman, Monica Potter, Michael Wincott, Dylan Baker, Mika Boorem, Anton Yelchin, Kim Hawthorne, Jay O. Sanders, Billy Burke, Michael Moriarty, Penelope Ann Miller

Nachdem die Kollegin des Polizeipsychologen Alex Cross (Morgan Freeman) ermordet worden ist, zieht er sich vom Dienst zurück, da er sich die Schuld an ihrem Tod gibt. Die selbstgewählte Isolation hält eine Weile an, doch dann betritt der Lehrer Soneji (Michael Wincott) die Bühne und entführt die Senatorentochter Megan. Soneji geht es aber nicht nur um das Lösegeld, das er mit der Entführung erpressen will, ihm liegt vielmehr daran, sich mit Cross zu messen, der widerwillig zum Dienst erscheint und sich auf das Katz-und-Maus-Spiel einläßt, daß Soneji mit ihm treiben möchte. Unterstützt wird Cross von der Secret-Service-Agentin Jezzie Flannigan (Monica Potter), die wegen der Entführung von Megan zur Rechenschaft gezogen worden ist. Gemeinsam versuchen sie zu retten, was zu retten ist. Morgan Freeman nimmt in "Im Netz der Spinne" den Part des Polizeipsychologen Cross wieder auf, den er bereits in "... denn zum Küssen sind sie da" gespielt hatte, obwohl die Buchvorlage zu letztgenanntem Film chronologisch nach dem Roman angesiedelt ist, der als zweiter verfilmt worden. Auch wenn diese Umstände ein wenig verwirren mögen, ändert das nichts an der Qualität des Films, der sich inhaltlich zu keiner Zeit hinter seinem Vorgänger verstecken muß, auch wenn mit Monica Potter die Partnerin von Freeman nicht so völlig ideal besetzt ist. Freemans Spiel wird dadurch aber zu keiner Zeit in seiner Wirkung eingeschränkt, und tatsächlich ist es sogar so, daß auf diese Weise die erfreulicherweise nicht vorzeitig absehbare Auflösung der Story um so verblüffender daherkommt. Daneben kann vor allem Mika Boorem in der Rolle der entführten Megan Rose überzeugen. "Im Netz der Spinne" läßt dem Zuschauer selten einmal Zeit zum Luftholen und erinnert durch sein konstant hohes Tempo stellenweise als Roger Spottiswoodes "Mörderischer Vorsprung". Der neuseeländische Regisseur Lee Tamahori versteht es routiniert, die Spannung bis zum Ende zu halten, ohne die Figuren dabei oberflächlich zu zeichnen.

(Ralph Sander)

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