Luther
Deutschland, USA 2003, Laufzeit: 123 Min., FSK 12
Regie: Eric Till
Darsteller: Joseph Fiennes, Alfred Molina, Jonathan Firth, Claire Cox, Sir Peter Ustinov, Bruno Ganz, Uwe Ochsenknecht, Mathieu Carriere, Marco Hofschneider, Torben Liebrecht, Herb Andress, Jeff Caster, Jens Winter, James Babson, Cesare Cremonini
Der aufwändig inszenierte Film zeichnet den Lebensweg einer der wichtigsten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte nach: Martin Luthers Weg vom Mönch über seine Thesen gegen den Ablasshandel des Papstes bis hin zu seiner Heirat mit Katharina von Bora.Solides Historiengemälde um den Kirchen-Reformer Martin Luther."Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt." Mitdiesem Werbespruch ziehen der Ablasshändler Tetzel und seine "Werbe-Kolonne" durchs Mittelalter, um auf Kosten der Armen die Kasse von Papst Leo X. zu füllen.Nur der Augustinermönch Martin Luther bietet der Kirche die Stirn. Seine 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg geschlagenen 95 Thesen wider den Ablasshandel gelten fortan als Geburtsstunde der Evangelischen Kirche. Landesfürst Friedrich der Weise macht dabei seinem Beinamen alle Ehre und "entführt" den von Kaiser und Papst fürvogelfrei erklärten Ketzer auf die Wartburg, wo dieser die Bibel ins Deutsche übersetzt, damit alle das Wort Christi verstehen. Doch Luthers Lehren werden auch missverstanden, führen zu blutig niedergeschlagenen Bauernaufständen. In diesen schweren Tagen findet Luther Trost bei der abtrünnigen Nonne Katherina von Bora, die er schließlich heiratet. Wie schon in seinem vielfach ausgezeichneten Dietrich Bonhoeffer-Porträt ("Bonhoeffer-Die letzte Stunde") wendet sich der britische Regisseur Eric Till auch diesmal deutscher Geschichte zu. Mit Hilfe des Oscar-preisgekrönten AusstattersRolf Zehetbauer ( "Cabaret") und seines Kameramannes Robert Fraisse, der sich in seiner Bild- und Lichtgestaltung die Maler des 17. Jahrhunderts zum Vorbild genommen hat, zeichnet Till ein authentisches Bild jener von Aufruhr geprägten Zeit . Auch wenn die Dramaturgie manchmal in braver Schulfunk-Manier verharrt und so mancher Erzählstrang allzu kurz angerissen wird, folgt man dank der ausgezeichneten Darsteller dem geschehen doch mit einer gewissen Spannung. Vor allem "Shakespeare in Love"-Star Joseph Fiennes löst sich mit seinem kraftvollen Spiel langsam aus dem Schatten seines Bruders Ralph (u.a. "Schindlers Liste"): man glaubt ihm den Verzweifelten, wenn er in seiner Zelle mit sich und Gott ringt genauso wie den launigen Aufklärer, der von den 12 Aposteln erzählt, von denen allein 18 in Spanien begraben sind. Und Sir Peter Ustinov liefert dazu süffisante Kabinettstückchen seiner Schauspielkunst.
(Rolf-Ruediger Hamacher)
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025