Matrix
USA 1999, Laufzeit: 136 Min., FSK 16
Regie: Andy Wachowski, Larry Wachowski
Darsteller: Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano, Hugo Weaving, Belinda McClory, Julian Arahanga
Das Original
Bruce_Wayne (73), 01.09.2005
Si tacuisses, philosophus mansisses.
Hätten die Wachowski-Brüder nicht dem allgemeinen Trend zu Triologien folgen müssen, hätte man nicht gemerkt was für dämliche Esel sie eigentlich sind.
Mit Matrix hatten sie nämlich, was Ästhetik und Action angeht, sicher eine neue Ära von Actionfilmen eingeleitet, weil von RTL über Danone jeder kräftig bei ihnen klaute.
Der Film wäre aber nicht zu so einem Ereignis in der Filmgeschichte geworden, wenn er nur nett anzusehen wäre: vielmehr schafft er es, eine einigermaßen anspruchsvolle Geschichte an ein Publikum zu bringen, dass normalerweise gleich abschaltet, sobald die Syntax der abgegebenen Punchline auch nur einen Nebensatz enthält. Wenn auch vergleichsweise plakativ und aufgeblasen gibt Matrix Stoff zum Nachdenken und beschäftigt so auch nachhaltig mit u.a. den Ideen des Konstruktivismus und schafft es so, beim ersten Sehen über seine offensichtlichen Schwächen hinwegzutäuschen, mit denen ich nicht nur die totla langweiligen Figuren meine:
Natürlich ist es irgendwo daneben, alle Menschen präventiv zu töten, weil aus ihnen "Agenten" werden könnten und natürlich sträuben sich jedem Biologen die Haare, wenn man ihm verklickern will, der Mensch könnte als "Batterie" missbraucht werden und natürlich versteht kein Mensch die blödsinnige Erklärung, warum Neo schneller und stärker werden kann als die computergenerierten Anzugträger, von wegen "eine Welt, die auf Naturgesetzen basiert" und so weiter, aber es gibt auch eine Menge gute Gedanken und Ideen, obgleich natürlich der Stoff für die Augen doch irgendwo die Hauptlast trägt.
Allein der misanthropische Monolog des Agenten, indem er den Menschen mit dem Virus vergleicht ist einfach nur köstlich und macht es absolut wert diesen Streifen gesehn zu haben.
Was auch noch irgendwen interessieren könnte: die markige Pointe "Nur ein Agent" haben sich die deutschen Übersetzer ganz allein ausgedacht, im Original sagt Trinity viel trockener: "Dodge this." (in etwa: "versuch jetzt mal auszuweichen")
Fazit: alles in allem lebt Matrix von dem coolen Ray Ban-Style und davon, dass er halt DAS ORIGINAL ist. Von viel mehr leider nicht. Trotzdem, oder gerade deshalb ein Muss, nicht so wie die bescheuerten Folgeteile, die bis auf die derbe vierzehnminütige Verfolgungsjagd keinerlei Innovation zeigt und die Idee des Originals nur bis zum Kotzen auslutscht. Ich hätte sie mir gern gespart.
Enter the Matrix
Kinokeule (541), 02.08.2005
Wie man diesen Film wohl im Abstand von 10 oder 20 Jahren beurteilen wird, wenn die einstmals innovativen technischen Tricks Alltag geworden sind? Reicht dann die Story tatsächlich aus, um aus ?Matrix? einen Klassiker wie z.B. den ?Blade Runner? zu machen? Möglicherweise, obwohl für meinen Geschmack der Actionanteil am Ende des Films überproportional ist. Dennoch: die Story hat für einen Blockbuster erstaunlichen Pfiff und der Film eine gehörige Portion Chuzpe. Er hätte allerdings bessere Schauspieler als Reeves und Carrie Anne Moss verdient gehabt (4 Sterne)
hä?
Dagi Bloom (23), 24.02.2004
Hm... nette Kostüme...
Sehr bedeutungsvoller Film, dessen Bedeutung mir irgendwie schleierhaft ist...
Quark mit Löchern
Colonia (683), 24.08.2003
Pseudophilosophischer Quark, der optisch Maßstäbe setzte. Nicht nur der Sonnenbrillendesigner vierdiente sich anschließend dumm und dusslich. Die Innovation schlechthin war der Einsatz von zahlreichen Kameras, die die Figuren in Actionszenen "einfroren" und sich - scheinbar - um die Szene herum bewegten. Diese Technik wurde anschließend oft kopiert und oft erreicht. Als erstes griffen die Werbefilmer sie auf, anschließend wurde und wird sie in zahlreichen neuen Kinofilmen inflationär eingesetzt und in Streifen wie "Hero" zur Meisterschaft getrieben.
Allein aus der Idee, dass die Wirklichkeit nicht wirklich ist, lässt sich noch keine gute Story zaubern. Zudem wirken die Figuren blutleer und hölzern und die Konklusion der ganzen Geschichte ist ein bisschen arg simpel gestrickt. Am Ende offenbart sich in einer über 20-minütigen nicht enden wollenden Ballerorgie der eigentliche (Un-)Sinn: Action um der Action willen mit ungezählten in Zeitlupe zu Boden fallenden Patronenhülsen. Wer das mag, soll es ansehen, gegen gut gemachte Actionkracher ist nichts einzuwenden. Aber das Deckmäntelchen eines tieferen Sinns ist allzu löchrig und passt nicht.
Sich philosophisch auf die Fresse hauen.
deejay (111), 30.07.2003
Ganz schön spät, meine Meldung zu diesem Streifen.
Gestern das zweite Mal gesehen (diesmal DVD) und einen wesentlich besseren Eindruck als beim ersten Sichten gehabt.
Komischerweise kam mir jetzt der Actionanteil bescheidener und der Storyanteil zeitlich betonter vor. Ein neuer Eindruck oder ein anderer Schnitt? Das kann ich nicht beurteilen. Wäre aber interessant zu klären, denn der Aussage meiner Tochter nach, scheint etwas zu fehlen, was den Übergang zum zweiten Teil unlogisch gemacht hat. - Bitte mal mitraten! Sie erwähnte jedenfalls etwas mit seinem Arm, an das ich mich nur noch dunkel erinnern kann...
Kurzum zu Matrix, zum Film:
gute Idee, die zum Nachdenken über Philosophie, Sein und Schein des Lebens, den heute schon gern vollzogenen Fluchtbewegungen in virtuelle oder soapige Scheinwelten, verführen könnte, aber sicher selten wird. Mittelmäßige Darsteller, die auch gar nicht so wichtig sind. - Ist doch sowieso alles künstlich.
Leider wird der Held zu einem unfreiwilligen Jesusverschnitt aufgebaut, wo die Geschichte Sachlichkeit vertragen hätte. Wahrscheinlich sollen durch esotherische Schwenker unvermeidliche logische Schwächen vertuscht werden. Schade.
Ansonsten gutes Jahrmarktskino mit gewissen Anspruchsanteilen und guten Keiler- und Ballereien, die sich in syrrealen Dimensionen bewegen. Meilensteine setzen oder das Genre neu definieren kann der Film allerdings nicht. Muß ja auch nicht sein.
Fantastisch!
hotratz (16), 26.04.2003
der film setzt massstäbe im action sf genre. die kung fu szenen sind irre.
die messianische heilsgeschichte ist etwas zweischneidig aberinsgesamt ein sehr schöne parabel zum ausbrechen aus der vermeintlich realen welt. nimmst du die blaue oder die rote kapsel?!
Respekt, aber mehr nicht
mr. kurtzman (168), 19.04.2003
Jetzt habe ich diesen Film endlich zum zweiten Mal gesehen, auch wenn nur dieses Mal im Fernsehen mit tausend Werbepausen und ohne Abspann. Die choices mag mir verzeihen dafür. Eines möchte ich ganz besonders loben: die Story. Es gab aber ein paar Dinge in dem Film, die mir zu aufgesetzt waren, um alles angeblich unterhaltsamer zu machen, wie z.B. die sinnlosen Ballerszenen. Detailreich werden die Patronenhülsen gezeigt wie sie auf dem Boden fallen. Ein Messer zielt genau auf einen Kopf. Waffen durchlöchern mehrere Personen. Boaaah, ehy. Voll cool. Sorry, hab mich gelangweiligt bei diesen Szenen. Hätte man einfach nur wegschneiden brauchen. Wäre nur ein Plus gewesen. Aber selbstverständlich werde ich mir den zweiten Teil nicht entgehen lassen, wegen der Story natürlich. An ?Blade Runner? kommt leider immer noch keiner ran.
quatsch mit sosse
nilzenburger (58), 02.08.2002
also das ist ja nunmal der größte quatsch den ich jemals im kino gesehen habe(mal abgesehen von highlander 2 und 3).hallo,hollywood erklärt euch philosophie.danke,wiedersehen.was lernen wir wohl im zweiten teil?den satz des pythagoras?ich weiss es nicht.tolle nie dagewesene effekte.hätte ich mich mit dem trailer zufrieden gegeben,hätte ich die alle schon gesehen und gut ist.aber der ganze film trägt nichts-nicht mal sich selbst.gähn.body-builder-esoterik.
Irre!
Bridget (27), 04.04.2002
Ich bin wahrhaftig kein Science Fiction Fan, aber der hier hat mich 100%ig überzeugt.
ich guck wohl nicht richtig ?????
Soda (52), 27.11.2001
so ,habe mich grade hier angemeldet, und gucke natuerlich zuerst nach meinem lieblingsfilm, und denke mich treten sie !!!!!
vorab vielleicht dieses: ich bin wiklich filmfan (ein fanatismus, den ich von meinem vater geerbt habe) und kenne mich daher in diesem bereich wirklich recht gut aus, sowohl im schwarzweiss- wie im farbbereich. einen einzigen lieblingsfilm zu nennen ist da natuerlich nicht moeglich, ich komme selbst mit 5 nicht aus. wenn ich aber doch mal geloechert werde, sage ich grundsaetzlich matrix, da dieser film einfach in allen belangen perfekt ist. die story ist - grade fuer dieses genre - bahnbrechend, die darsteller ueberragend, die grafiken umwerfend, der sound berauschend, die regiearbeit genial und zu den actionscenen braucht man wohl kein wort zu verlieren. wie dieser film hier nur die wertung "gut" gekommen kann, ist fuer mich unbegreiflich, bzw. es kann hoechstens 2 gruende geben:
1. die damen und herren haben die komplexe (und teilweise philosophische) story nicht verstanden
oder 2. sich den film auf einem fernseher angesehen, wo er enorm verliert.
deswegen kann ich allen nur raten, auf eine sondervorstellung in kino zu warten, oder sich eine heimkino-anlage zuzulegen - fuer diesen film lohnt es sich !!!
Bester Film überhaupt!!!!
KaiserSose (119), 10.07.2001
Sollte man nur im Kino sehen und nicht auf Video zu Hause, wenn man nicht die richtige Anlage besitzt. Den ganzen Film über wird man entführt auf eine Reise zwischen Sein und nicht Sein, zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Zwischen dem was wir gerne hätten und dem wie es wirklich ist. Absolut geniale Schauspieler, Kameraführung und Special Effects!!!! UNBEDINGT ansehen.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025