Mein Leben ohne mich
CDN/E 2003, Laufzeit: 100 Min., FSK 6
Regie: Isabel Coixet
Darsteller: Sarah Polley, Scott Speedman, Deborah Harry, Mark Ruffalo, Leonor Watling, Amanda Plummer, Julian Richings, Maria de Medeiros, Jessica Amlee, Kanya Jo Kennedy, Alfred Molina, Sonja Bennett, Tyron Leitso
wahnsinn....
Princess05 (271), 11.06.2005
einer der besten Filme die ich in der letzten Zeit gesehen hab! Unglaublich bewegend, traurig, mitreißend! Obwohl die Grundgeschichte (jemand erfährt dass er nur noc wenig Zeit zu leben hat) keine neue ist, wurde sie auf so phantastische weise umgesetzt! Traumhaft schön! Der Film regt auch zum nachdenken an. Habe öfter während des Films gedacht "warum sagt sie nichts". Aber alles in allem ist der Film perfekt, besser geht es nicht!
ja ...
tinetuschen (142), 25.10.2004
ich kann dem vorherigen eintrag nur voll und ganz zustimmen. unglaublich schöner film.
Keine Worte
janxyz (11), 15.06.2004
Keine Worte könnten dieses Jahrhundert-Werk nur annähernt so beschreiben, dass man als Leser der Kritik nur im geringen Maße verstünde, welche Qualität dieses Werk zu Tage bringt.
Ein "Muss" der Filmgeschichte.
total schön!
Dagi Bloom (23), 27.02.2004
Echt guter Film - nicht so einer beidem von einem erwartet wird, dass man losheult o.ä.
Soll heißen, die Hauptperson, deren Schicksal ja im Grunde bemitleidenswert ist, versucht das Beste aus ihrem Leben zu machen und sich nicht die ganze Zeit zu bemitleiden.
Der Film zeigt, dass man auch, wenn man schwerkrank ist noch Spaß am Leben zu haben.
Wäre ich an ihrer Stelle - ich würde dasselbe tun.
tief berührend und lebensbejahend !!!
momente (3), 22.02.2004
dieser Film ist eine Kostbarkeit: tief berührend und lebensbejahend wirkt er auch noch, wenn die Leinwand schon lange wieder dunkel ist. DANKE!
Absolut gelungen
gutzi (182), 27.11.2003
Ein wunderschöner Film über ein schwieriges Thema, dessen er sich aber auf sehr gelungene Weise annimmt. So wird es zum Glück nie rührselig oder kitschig - in einigen Szenen aber durchaus sehr traurig, in anderen aber auch wieder zuversichtlich stimmend. Und so verläßt man das Kino mit einem lachenden und einem weinenden Auge (auch wenn es bei mir erst mal eher zwei weinende waren).
Aufbauend
mr. kurtzman (168), 20.10.2003
Eines der gelungensten Filme dieses Jahres. Eine tolle schauspielerische Leistung von Sarah Polley, nicht zu verachten der Schnitt und die Kamera sorgen für die richtige Dosis zu diesem schwierigen Thema. Besonders interessant fand ich auch die Wünsche aus dem 10-Punkte-Plan jemanden in sich verliebt zu machen und mit einem anderem Mann zu schlafen, obwohl sie in der glücklichsten und süßesten Familie lebte. Schön zu wissen, dass das Script nicht von Männerfantasien entstammte. Der Film ist traurig, aber gleichzeitig sehr aufbauend.
intensiv
askajan (7), 20.09.2003
Ein sehr feinfühliger Film, mit wunderschönen Momenten. Dabei oft wie ein Gebirgsquell, reinigend, sanft nüchtern, ohne rührselige oder dramatisierte Szenen. Ann stirbt während ihre Mutter stetig über ihr Leben wie über verschüttete Milch weint. Eindringlich gespielt. Sollte nicht zwischen den Matrizen und Klonkriegern untergehen ! Auch solche intensiven Gefühlsfilme wirken nur im Kino wirklich !
An der Seele berührt
Olix (1), 18.09.2003
Die 23-jährige Ann stirbt. In Ihrem Körper ein rasend wachsendes Ovarialkarzinom. In Ihrem Leben ein Ehemann, den sie liebt, und zwei kleine Töchter. In Ihrem Kopf kein Platz, um zu sterben. Die Wahrheit teilt Ann nur mit ihrem Arzt. Den Rest ihrer Zeit verbringt sie damit, Vorbereitungen für ihren Abschied zu treffen: Kassettenmemos an die Familie, in denen sie die Motive für ihr Schweigen erklärt, ihre Wünsche an ihren Mann und ihre Mutter, Geburtstagsbotschaften für ihre Töchter. Einmal echte French Manicure-Nägel, die sich Ann im ortsansässigen Kleinstadt-Friseurladen holt. Aus der neuen Frisur wird nichts, weil die Friseurin vor Ideen nicht geradezu sprudelt. Und mit einem anderen Mann schlafen möchte Ann noch – ihr Ehemann war auch der erste Mann in ihrem Leben. Und einen Mann verliebt in sich machen. Ann schafft beides: Der Mann, den sie kennenlernt, verliebt sich auch in sie.
Ann blickt ihrem Schicksal tapfer in die Augen, würde man sagen, wenn man ihr Verhalten im Sinne einer Platitüde kategorisieren möchte. Aber tatsächlich ist es so, dass Ann mit der Situation so umgeht, wie sie als Ann das tut. In keiner Sekunde sind unsere Entscheidungen nur von einer Motivation, von einem Aspekt unserer Persönlichkeit getragen. Dass Ann nicht schluchzend vor dem Arzt zusammenbricht, als er ihr die Diagnose mitteilt, bedeutet nicht, dass sie nicht weint. Und dass sie tapfer ist, bedeutet nicht, dass sie keine Angst hat.
Man vermisst Anns Tränen; man wünscht sich, aus der einen möge eine Flut werden. Man wartet zitternd darauf, dass Ann ihre Mutter anschreit, die sich darauf verlegt hat, ihrer Lebensverbitterung mit Gleichgültigkeit und Gefühlskälte zu antworten. Man möchte, dass Ann ihre Fingernägel auf dem Rodeo Drive manikürt bekommt und nicht in dem heruntergekommenen Kleinstadtladen. Man will so viel mehr für sie – ihr mehr Zeit schenken und Farben zeigen, die sie noch so gerne sehen würde - und es ist sehr schmerzvoll, ihr dabei zuzusehen, wie sie in den letzten Tagen ihres Lebens Schulböden putzt, Teller trocknet und Hühnchen aufwärmt. Man hofft, dass sie einfach nicht mehr kann und endlich ihrem Mann oder irgendjemandem weinend in die Arme fällt – und sich fallenlassen kann. Doch die junge Frau entscheidet sich dagegen. Sie erzählt niemandem von dem, was wirklich passiert, nimmt heimlich ihre Schmerzmittel, übergibt sich leise auf der Toilette und macht aus ihrer tödlichen Krankheit eine offizielle Anämie, die sie zeitweise ans Bett fesselt. Als Betrachter fühlt man sich gleichzeitig wie mitten im Geschehen und dennoch so ohnmächtig. Deshalb, weil man weiß: Wäre man ein Mensch in Anns Leben, würde es einem gehen wie im Kinosessel – man könnte nichts tun, weil man von nichts wüsste. Man möchte Ann in den Arm nehmen, möchte sie trösten, ihr irgendwie Unterstützung, Erleichterung verschaffen. Es tut weh, Anns Einsamkeit mitzuerleben, ihre Furcht zu spüren und nachzuempfinden, mit der sie ganz alleine fertigwerden muss. Aber auf der anderen Seite eben: Eine Einsamkeit, für die sich Ann entscheidet; eine Furcht, der sie alleine begegnen will.
Ann hält uns einen Spiegel vor. Sie erinnert daran, dass keiner von uns ein prototypisches Verhaltensmuster aufweist, wenn er mit Situation x konfrontiert wird. Die sterbende Ann gibt uns Zuversicht. Eine eigentlich aussichtslose Situation bedeutet nicht, dass man deshalb restlos alle Zügel aus den Händen geben muss. Ann hat nicht mehr viel Zeit, um zu gestalten, aber die, die ihr bleibt, nützt sie. Sie hat noch immer die Wahl zwischen einigen Alternativen, und es liegt gänzlich an ihr, sich für oder gegen einzelne zu entscheiden. Ann wählt, und es tut gut, zu sehen, wie sie bis zum letzten Moment die Dinge nach wie vor so macht, wie sie es will, wie sie als Anne fungiert. Die junge Frau entscheidet sich dagegen, sich in die Lethargie einer Krebsstatistikopfers zu werfen und im Bett auf ihren Tod zu warten; sie lehnt es ab, die Kontrolle abzugeben. Ann will noch einmal die Chance wahrnehmen, andere Männerlippen zu küssen. Sie will ihren Vater nach Jahren wiedersehen. Und sie tut es. Denn es ist noch immer ihr Ding.
Und da ist noch etwas, woran uns Ann mit ihrer Geschichte erinnert. Nämlich an die große und zähe Unzufriedenheit, die wir in dieser Gesellschaft so oft verspüren. Die Undankbarkeit für das, was ist, und die Beschwerden, die wir gegen das führen, was wir „nur“ haben sowie jene darüber, was uns „fehlt“, was wir „brauchen“. Das, was uns zum Glücklichsein abgeht. Kein Lächeln ist gleichzeitig so abgeklärt, so traurig und so unschuldig anklagend wie jenes, das man in Anns Gesicht sieht, wenn sich ihre Kollegin zum tausendsten Mal über ihre nicht-existenten Gewichtsprobleme und das Nicht-Funktionieren von Diäten mokiert. Aus gutem Grund fühlt man sich schlecht, wenn die nicht zu vermeidenden Bilder aus dem eigenen Leben auftauchen: Quarterlife-Krisen, zu wenig Geld, Langeweile, das neue Tattoo kann man sich erst im nächsten Monat leisten. Wie sehr das doch alles nervt. Die junge Frau, die zwei Wochen vor ihrem Tod Schultafeln wischt, korrigiert hier einige Relationen.
Und so verlässt man das Kino ganz ohne Lächeln im Gesicht. Denn dieser Aussagen kann sich kein Mensch entziehen. Der abgegriffene Satz, dass man jeden Tag so leben sollte, als wäre es der letzte (so könnte es denn auch sein), gehört nicht dazu. Aber Ann, die etwas meistert, wovor wir uns alle fürchten, berührt ihre eigene Seele und damit auch unsere: Genießt euer Leben. Trefft eure Entscheidungen, nachdem ihr auf euer Herz gehört habt, und steht zu diesen Entscheidungen. Und: Seid ihr selbst, bis zum letzten Moment.
Dass es nicht leicht ist, das Schicksal einer tödlichen Krankheit anzunehmen, kann jeder verstehen. Dass dies und noch einige andere Dinge nicht unmöglich sind, beweist Ann in diesem unsentimentalen, großartigen Lehrstück.
Die Happy
juggernaut (162), 17.09.2003
Etliche starke und berührende Szenen, und eine beeindruckende Sarah Polley, deren schauspielerische Leistung diesen Film vor allem trägt, zusammen mit den beiden Kinderdarstellerinnen. Nur ist das insgesamt ein fast zu idyllisch geratener Blick auf Sterben und Tod. Das Leid und die Schmerzen, die er wohl unweigerlich mit sich bringt, auch und gerade für die Hinterbliebenen, werden größtenteils ausgeblendet. Aber das geht wohl in Ordnung, wenn der Film vor allem als Hymne an das Leben als solches gemeint ist. Sehenswert.
DAS MUSS DES MONATS
picco (85), 13.09.2003
ich war gerade drin und habe beschlossen, sofort meinen casettenrecorder reparieren zu lassen.
ein ganz zauberhafter film. ganz besonders zu empfehlen auch für leute mit einer momentan leicht kriselnden beziehung.
REINGEHEN!!!!!
Überwältigend
otello7788 (554), 10.09.2003
Um ein solches Thema zu verfilmen bedarf es ungeheuren künstlerischen Mut. Sehr schnell entgleitet eine solche Geschichte in tränenseliges Getue. Hier nicht. Ich kann nur sagen: Ich bin zutiefst bewegt worden, wie seit Jahren nicht mehr im Kino. Ein großartiger, überwältigender, ungemein schöner Film über den Tod und das Leben. Der bisher beste Film des Jahres!
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