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Mission: Impossible - Phantom Protokoll

Mission: Impossible – Phantom Protokoll
USA 2011, Laufzeit: 131 Min., FSK 12
Regie: Brad Bird
Darsteller: Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg, Paula Patton, Josh Holloway, Michael Nyqvist, Vladimir Mashkov, Lea Seydoux
>> www.missionimpossible-film.de/

Spaß-Action

Die Unglaublichen
„Mission: Impossible - Phantom Protocol“
von Brad Bird

Regisseur Brad Bird hat sich bisher beseelt in Pixar-Filmen ausgetobt („Die Unglaublichen“, „Ratatouille“). Jetzt stürzt er sich auf seinen ersten Spielfilm. Und auf eine neue Herausforderung. Denn er darf Ethan Hunt in sein neues Abenteuer schicken. Dem Agenten in Highspeed rund um die Welt folgen. Mit großem Budget. Und mit Timing, Spaß und Größe als Vorgaben. All das geht auf. Brad Bird zeigt Spaß und Souveränität im Umgang mit einem Spielfilm. Offensichtlich hat Bird entdeckt, dass auch in diesem Metier alles möglich ist. Seine „Unglaublichen“ heißen jetzt Ethan, Jane, Brandt und Benji und führen sich ebenso unglaublich auf wie die Pixelsuperhelden. Und es macht genauso viel Spaß, ihnen dabei zuzugucken.

Suspense und subtile Eleganz, mit denen Brian De Palma 1996 die Kinoserie eröffnete, wurden bereits mit John Woos überkitschten Sequel (Zeitlupen, Tauben, leidvolle Weltmusik) unwiederbringlich verdammt. Und nach dem finsteren Zwischenspiel von 2006 folgt nun eine im positiven Sinne gelöste Fortsetzung, ohne Drama, ohne Liebe, die sich dafür umso origineller im Trivialen austobt, die ein 132-Minuten-Action-und-Spaß-Stakkato liefert, die flott ist, die spannend ist, und die vor allem groß ist. Großes Kino.

Ethan Hunt ist diesmal nicht auf sich allein gestellt. IMF, die Geheimorganisation, für die er arbeitet, wurde aufgrund eines brisanten Anschlags aufgelöst. Hunt ist auf drei verbliebene Verbündete angewiesen, mit deren Hilfe er beweisen will, dass ein anderer (Michael Nyqvist, „Millenium Trilogie“) hinter dem bösen Streich steckt. Ethan Hunt gewinnt. Und wie.

Tom Cruise ist beinahe fünfzig. Aber er überzeugt, ist glaubwürdig. Sogar glaubwürdiger als 1996, als er noch mit zu viel Milchbubi im Gesicht seinen Einstand als Ethan Hunt gab. Seine Verbündeten: Paula Patton („Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit“), eigentlich ein Bond-Girl; Jeremy Renner („Tödliches Kommando – The Hurt Locker“), der, wenig gefordert, seinen Einstand als Actiondarsteller gibt; und Simon Pegg („Paulö – Ein Alien auf der Flucht“), der Clown, der damit entweder köstlich amüsiert oder irgendwann so nervt wie dereinst Jar Jar Binks. Das kommt auf den Betrachter an. Aber wirklich jeder bekommt hier ein atemloses, witziges, schnittig elegantes, haarsträubendes Feel-Good-Actionabenteuer vorgesetzt. Höher, schneller, weiter. Manchmal muss Kino so sein.

Und Brad Bird? Der traut vermutlich seinen Augen nicht, was hier auf Erden außerhalb des Rechners so alles möglich ist. Mal sehen, was er als nächstes entdeckt.

(Hartmut Ernst)

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