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Open Range - Weites Land
USA 2003, Laufzeit: 138 Min., FSK 12
Regie: Kevin Costner
Darsteller: Robert Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter, Diego Luna, James Russo, Abraham Benrubi, Dean McDermott, Kim Coates

Die Cowboys Charley und Boss geraten mit ihren beiden naiven Gehilfen Button und Mose an den korrupten Rancher Baxter. Klein beigeben oder 'seinen Mann stehen' ist hier die Frage. Und vor allem: was heißt das eigentlich: 'seinen Mann stehen'? Ein Western im faszinierenden Kampf mit den Klischees des Western Das ist mal wieder eine Erfahrung, die einem nahe legt, geduldig abzuwarten ? es wird zuweilen belohnt! Nach 20 Minuten genervt ob des Blödsinns auf der Leinwand das Kino verlassen zu wollen und am Ende dann doch grinsend, wenn auch etwas irritiert, von dannen ziehen zu können. Zu Beginn erfüllen sich wirklich alle Befürchtungen: man sieht eine langatmige 'Zigarettenwerbung', die das derbe Leben der Cowboys schildert, unterlegt mit romantisierenden, vor Kitsch nur so triefenden Naturaufnahmen, die alle Klischees des Genres übertreffen. Doch dann entwickelt die relative Ereignislosigkeit des Filmes eine ganz eigene Qualität, die man eher als Realismus verstehen muss: die Cowboys werden tagelang eingeregnet, stapfen durch den Matsch, spielen gelangweilt Karten und führen stumpfsinnige Dialoge. Wenn dann doch Schwung in die Handlung kommt, überrascht es einen fast. Mit Beginn des Konfliktes verflüchtigen sich langsam die kitschigen Bilder, die kernigen Sprüche werden rissig und offenbaren sowohl Selbstzweifel als auch Selbstironie. Die Wortgefechte, die sich Charley Waite (Kevin Costner) und Boss Spearman (Robert Duvall) liefern, sind zum niederknien, weil sie urkomisch zwischen der historischen Cowboy-Attitüde und einem modernen männlichen Selbstbild, dass auch 'weibliche' Anteile zulässt, hin und her wechseln. So führt Costners Weg zum weich werden vorbei an einer Bestellung eines Kaffee-Services für seine angebetete Sue Barlow (Annette Bening), an Schweizer Schokolade, die er vor dem großen Showdown ein mal im Leben genießen möchte, und der finale Kuss zwischen einem völlig verunsicherten Costner und Bening findet im Rosengarten statt. Der Showdown ist dann nur noch vergnüglicher Slapstick mit leichten Spannungselementen. Hier wird in der Hauptsache nicht gegen korrupte Farmer gekämpft, sondern gegen den Macho im Mann. Und diesen Kampf kämpft offensichtlich nicht nur Charley Waite, sondern auch Kevin Costner, denn die Reste der Macho-Attitüde, die Idee von "Ein Mann muss für 'X' kämpfen" und der daran hängende Pathos scheinen durchaus ernst gemeint! Und dieser Kampf Costners ist nun wirklich spannend!

(Christian Meyer)

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