Planet der Affen
USA 2001, Laufzeit: 118 Min.
Regie: Tim Burton
Darsteller: Mark Wahlberg, Tim Roth, Helena Bonham Carter, Michael Clarke Duncan, Kris Kristofferson, Estella Warren, Paul Giamatti, Cary-Hiroyuki Tagawa , David Warner, Lisa Marie, Erick Avari, Evan Dexter Parke, Luke Eberl, Glenn Shadix, Freda Foh Shen
Die Geschichte ist bekannt, denn sie ist über drei Jahrzehnte alt und hat seinerzeit gleich vier Fortsetzungen nach sich gezogen: "Planet der Affen". Ein Astronaut stürzt auf einer Welt ab, auf der die Affen die überlegene Spezies sind, während die Menschen als Sklaven, Diener und Haustiere gehalten werden. Franklin J. Schaffner verfilmte 1968 den Roman von Pierre Boulle und schuf eines der herausragendsten Werke des phantastischen Films. Jetzt kommt "Planet der Affen" wieder in die Kinos, aber Regisseur Tim Burton betont, keine Neuverfilmung, sondern eine Neuinterpretation kreiert zu haben. Realistisch gesehen, wäre es auch ein von vornherein zum Scheitern verurteilter Versuch, da die Pointe des Films seit über 30 Jahren bekannt ist und jeder wüßte, worauf die Handlung zuläuft. So neigt die neue Fassung denn auch nicht zum Philosophieren, sondern geht stärker in Richtung Action. Burton hat sich der Grundidee des Romans von Pierre Boulle bedient und einen typischen Burton-Film hervorgebracht, der sich so wie die meisten seiner Arbeiten in einer von grandiosen Bildern geprägten Welt bewegt, die zeitweilig wichtiger erscheint als die Handlung. Dank der genialen Masken, die Rick Baker zur Produktion beisteuerte, gelingt es, beim Betrachter einen Sense of Wonder auszulösen, der so eindringlich ist wie seinerzeit beim Original. Diese perfekten Masken erlauben es den Affendarstellern, die dicken Latexschichten ihrer Figuren zu durchdringen und sie mit einem Leben zu erfüllen, wie es in 68er Fassung nicht möglich gewesen war. Bemerkenswert sind auch die Cameo-Auftritte von Kim Hunter und Charlton Heston (mit einem noch bemerkenswerteren Dialog zum Thema Waffen). Der einzige Moment, in dem "Planet der Affen" einen recht zwiespältigen Eindruck hinterläßt, betrifft die Pointe. Die Erwartungen an den Schluss von Burtons Version sind so hoch gesteckt, dass jede Auflösung der neuen Story ein wenig enttäuschend gewirkt hätte, da man spätestens hier den Vergleich zum Original zieht.
(Ralph Sander)
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