The Crazies
USA 2010, Laufzeit: 101 Min., FSK 18
Regie: Breck Eisner
Darsteller: Timothy Olyphant, Radha Mitchell, Joe Anderson
Ein solider, aber vorhersehbarer Horrorstreifen
Filmkenner77 (7), 10.06.2010
Wem das Original zu nüchtern war, um echte Gruselstimmung aufkommen zu lassen, wird bei diesem Remake wohl eher auf seine Kosten kommen. Anstatt die generalstabsmäßige Sichtweise des Militärs einzubeziehen, behält diese Version die subjektive Sicht einiger weniger Dorfbewohner bei, die zwischen dem Wahnsinn der Infizierten und der gnadenlosen Militärgewalt allmählich zerrieben werden. Dieser Perspektivwechsel bot durchaus einiges an Potential, und es gelingt teilweise auch, eine bedrückende und paranoide Grundstimmung heraufzubeschwören; die zahlreichen Wendungen im Handlungsverlauf tun derweil ihr Übriges, um ein Gefühl von Sicherheit erst gar nicht aufkommen zu lassen. Eher störend erweisen sich hingegen die inflationären Schockmomente, die man in anderen Horrorfilmen schon tausendmal gesehen hat, und die sich einander so sehr ähneln, dass man sich bald an sie gewöhnt und sie schon im Voraus kommen sieht. Auch entfalten die verschiedenen Drehpunkte der Handlung ihre Wirkung nur bedingt, weil sie vorwiegend auf Genrekonventionen beruhen, die dem geübten Zuschauer in der Regel bestens bekannt sind.
Genießen kann man ?The Crazies? trotzdem, denn er besitzt durchaus Atmosphäre und sympathische Figuren, denen man ungern beim Sterben zusehen möchte. Die regierungskritische Militärkomponente ist zwar ebenfalls nicht besonders neu (Parallelen beispielsweise zu ?Outbreak? oder ?28 Weeks Later? sind unübersehbar), aber konventionelle Systemkritik ist immer noch besser als gar keine. Empfehlen möchte ich dennoch, das angesammelte Filmwissen der letzten zwanzig oder dreißig Jahre an der Kinokasse abzugeben, um sich danach dem Leinwandgeschehen unbeschwert hingeben zu können.
nicht totzukriegen - oder doch?
Watchman (15), 09.06.2010
Ein Horror-Streifen mit ganz ordentlicher Grundleistung, aber in letzter Konsequenz nicht wirklich befriedigend.
Die Kameraführung ist sehr gut. Da hat jemand ein gutes Auge für Perspektiven und Einstellungen gehabt. Die häufigen Nahaufnahmen und der gezielte Einsatz einer nicht stabilisierten Handkamera ziehen näher heran als es dem Betrachter manchmal recht ist. Das relativ grobe Korn des Filmmaterials (Absicht?) gibt dem Ganzen eine zusätzliche bedrückende Note, die im Soundtrack weiter gesteigert wird.
Leider fehlt dem Film die Mystik bei der Ursache der Zombieseuche - denn als diese relativ schnell geoutet wird, gerät die Story dann doch allzu schnell in konventionelles Fahrwasser. Zwar ergibt sich dadurch ein gesellschaftkritischer Seitenhieb auf die Staatgewalt, aber der fällt dann auch eher dezent aus.
Die Aneinanderreihung von vorhersehbaren klassischen Schreckeffekten lässt dann auch nur noch den "untrainierten" Kinogänger im Kinosessel zusammenfahren.
Unterhaltsam aber nicht wirklich überraschend (bis auf den Abspann vieleicht ;-)
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025