Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule
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06.12.2006
Der kopflose Hesse, hier ist nicht Roland Koch gemeint, treibt sein Unwesen in Sleepy Hollow. Aus New York reist der wie immer leicht verhuschte Johnny Depp an um seine Mordserie aufzuklären. Dabei bedient er sich moderner Kriminaltechnik, denn man steht an der Schwelle eines neuen Jahrhunderts, des 19?ten.
Hier rollen viele Köpfe und das Blut schießt munter empor. Kriminalgeschichte, Fantasy und Schauermärchen. Alles ist richtig für diesen liebevoll ausgestatteten Film. Besonders die Kutsch-Verfolgungsjagd am Ende ist spektakulär und stellt ähnliches (wie z.B. bei Van Helsing) in den Schatten. Christina Ricci und Christopher Walken fügen sich sehr passend in die morbide Optik des Filmes ein.
Der Film liefert wirklich eine Menge Spass, ist spannend, humorvoll und nimmt zum Ende noch einmal richtig Fahrt auf (4 Sterne).
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06.12.2006
Die Ausgangslage ist durchaus viel versprechend und ein talentierter Regisseur hätte einen interessanten Film abliefern können. Erinnert sei hier an THX 4711, Equilibrium oder Gattaca, die ähnliche Themen weitaus erfolgreicher aufarbeiten.
Michael Bay dienen Storys aber anscheinend nur als Folie für seine brachialen Actionszenen, die gefühlte 80 % seiner Filme ausmachen. Deshalb scheint er nie gelernt haben einen spannenden Film in Szene zu setzen in dem glaubwürdige Personen in einer interessanten Handlung zu sehen sind. Hier erscheint zu vieles zufallsgesteuert, unlogisch und deutet ganz selten an, was man aus dem Plot hätte machen könnte. Das geht soweit, dass man sich die Actionszenen herbeiwünscht, die überraschenderweise sehr spät einsetzen, aber dann umso fetter kommen.
Scarlett Johannson kann man beim Laufen zusehen, Ewan McGregor deutet sein Potential nur in seiner kurzen Doppelrolle an und Steve Buscemi schämt sich wohl noch heute. Die Dialoge zu denen man sie zwingt, beleidigen den Zuschauer. Das ist dann fast schon wieder amüsant (2 Sterne).
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29.11.2006
Jeder Terrorist ist ein Freiheitskämpfer (aus seiner Sicht) und Angst ist das beste Mittel zum Machterhalt (auch in unseren geliebten Demokratien). Diese Punkte würde ich Vendetta auf der Habenseite gutschreiben.
Außerdem bleibt Natalie Portman für alle Ewigkeiten Siegerin im Sinead O'Connor Look-A-Like-Contest.
Leider wird die faschistische Regierung als absolut verblödet dargestellt. Ein cholerischer Diktator (Hitler?), der seine Minister reihum verheizt wirkt verharmlosend.
V's Motive aus persönlicher Rache und politischer Überzeugung werden bunt durcheinander gewürfelt. Aus diesem Grund ist V's Verherrlichung doch total irre und die Botschaft, die der Film vermittelt grotesk: Wenn dir was nicht passt, wirf einfach ein paar Bomben, laß ein paar coole Sprüche aus der politischen Phrasendreschmaschine frei und kaper die Medien. Schon haben wir eine bessere Welt.
Was dein Nachbar nicht umbedingt so sehen wird und aus diesem Grund auch ein paar Bomben werfen wird (2 Sterne).
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24.11.2006
Heiko (18) hat es schwer in der damaligen DDR. Er wächst ohne Vater auf, hat zweifelhafte Freunde und landet im Knast wegen geplanter Republikflucht. Dort geht er am Knastalltag kaputt und trifft auf einen Altnazi. Wieder draußen, nach der Wende, ist er zum kaltblütigen Naziführer aufgestiegen.
Das Thema ?Neonazis in der DDR? ist sicherlich interessant, wird hier aber sehr klischeehaft angegangen. Denn dieser Lebenslauf hätte auch zum Westen gepasst. Somit trägt der Film zum tieferen Verständnis nicht bei. Mich würde mehr interessieren, ob nicht gerade das DDR Regime einen Neofaschismus förderte. Sind die vielen NPD Wähler im Osten nur der wirtschaftlichen Situation geschuldet oder liegen einige Wurzeln auch noch in der repressiven DDR?
Der Hauptdarsteller Christian Blümel ist mit seiner Rolle in weiten Teilen überfordert. Besonders seine Wendung zum Naziführer nimmt man ihm zu keiner Sekunde ab. Auch einige Nebenrollen erschienen mir seltsam fehlbesetzt und amateurhaft gespielt.
Leider vergibt dieser Film viele Chancen. Abseits von ?Sonnenallee? und ?Good Bye Lenin? hätte ich mir ein dunkles, realistisches Alltagsdrama aus der DDR gewünscht (2 Sterne).
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23.11.2006
Die Leistung von Frau Rampling haben dPULSE und andere schon gewürdigt.
In diesem wundervollen Film sehen wir, dass jeder in seiner eigenen Welt lebt. Das, was wir landläufig als ?Realität? bezeichnen, wird häufig überbewertet. Ist Marie wahnsinnig? Oder ist ihre Liebe einfach zu groß um das Unwiderlegbare anzuerkennen? Wer möchte sich anmaßen, hier eine Antwort auszusprechen? Was ?Trauma? bedeuten kann, wird hier eindrucksvoll gezeigt.
Danke auch, dass der Film am Ende nicht in eine Kitsch-Falle tapst oder ein anderes Happy-End anbietet. So bleibt seine Kraft auch im Rückblick noch lange erhalten. (5 Sterne)
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22.11.2006
Was passiert, wenn Abu Graib Dependencen in London errichtet und die Homeland Security überall herrscht? In dieser Zukunft haben Bush, Blair, Bin Laden oder was weiß ich wer, ihr Ziel erreicht und das Geniale (oder Schlimme) an diesem Film ist, dass man als Zuschauer dieses Zukunftsszenarium nicht gänzlich ausschließen kann. Schließlich kennen wir doch alle die Bilder aus Bagdad, dem Libanon und Tschetschenien. Hier wird der Glauben angezweifelt, dass es so was bei ?uns? nicht geben wird. Das wird durch die realistische Darstellung, vielen Details und einer selbstbewussten Beiläufigkeit erzielt. Sozusagen Blade Runner reloaded. Dieses Bürgerkriegsszenario erinnert an die Straßenschlachten von ?Black Hawk Down? und ist an Intensität beeindruckend. Die Story (eine 90-minütige Flucht) ist nicht besonders beeindruckend. Ich fand viel spannender, was im Hintergrund gezeigt wurde (4 Sterne).
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20.11.2006
Der Film hat einige wirklich tolle Szenen, die im Gedächtnis bleiben. So z.B: der Tanz von Nicole Kidman mit Sky Dumont, die Sex Messe des Geheimbundes und die nächtlichen Bilder von New York. Inhaltlich hat sich der Film für mich aber nicht vollständig erschlossen. Warum beichtet Nicole Kidman z.B.ihre sexuellen Träume ihrem Ehemann? War nur das Pot schuld oder gibt es da noch mehr?
Der Film verströmt von der ersten Minute an eine extrem geheimnisvolle und düstere Atmosphäre, er entführt in eine fremde Welt der Geheimlogen und sexuellen Obsessionen. Dabei hält er mühelos 2,5 Stunden Spannung aufrecht. Erinnert etwas an die Filme von David Lynch. Schauspieler perfekt, Kamera und Settings perfekt und tolles Drehbuch. Sehr interessanter Film (5 Sterne).
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17.11.2006
Nein, dass ist nicht Gaby von der TKKG, sondern Scarlett Johansson, die als nickelbebrillte Journalistikstudentin einen Mordfall in London aufklären will. An ihrer Seite steht der alte Zausel Woody, der seiner Altersrolle nicht mehr entfliehen kann.
Scoop ist sozusagen das Remake von Manhattan Murder Mystery, in dem Diane Keaton als Wechseljahr geplagte Furie den Film antrieb. Leider ist Scoop nicht halb so witzig und auch ziemlich unspannend. Hugh Jackman wirkt als englisches Aristrokratensöhnchen auch ziemlich fehlbesetzt und die erstaunlich füllige Scarlett Johansson nervt mit fortlaufender Zeit.
Scheinbar sind die Woddy Allen Filme ohne Woody Allen zurzeit die besseren, siehe Match Point aus dem vergangenen Jahr. Demnächst soll Woody in Barcelona drehen, also warte ich wohl weiter auf einen Manhattan Nachfolger (2 Sterne).
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13.11.2006
Serenity beginnt mit einem spektakulären Perspektivwechsel und bleibt auch danach ein intelligenter Sci-Fi Film, wie man ihn leider viel zu selten sehen kann. Er wurde handwerklich sauber in Szene gesetzt und ist mit viel trockenem Humor versehen. Man sieht eine durchgängig sympathische Crew, in der die Damen in der Mehrzahl sind und nicht bloß als Eye-Catcher herumlaufen. Die Western Attitüde ist etwas merkwürdig, so sehen wir tatsächlich Captain Malcom mit Gürtelhalfter und Colt herumlaufen. Dieser Zusammenhang hat sich für mich nicht ganz erschlossen, aber die 14 teilige Serie ?Firefly? wäre vielleicht die Investition von 30 Euro wert. Serenity spielt nach dieser Serie, was ich schon recht ungewöhnlich finde, da die Serie wegen angeblicher Erfolglosigkeit abgesetzt wurde.
Die erzählte Story ist manchmal etwas vorhersehbar, wird aber durch nette Gimmicks und coole Sprüche deutlich aufgewertet (4 Sterne).
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03.11.2006
Durch den ersten Überlichtgeschwindigkeitsflug öffnete das ?Raumschiff Event Horizon? ein Tor zur Hölle. Das führt bei der Besatzung zu üblen Halluzinationen, die sich richtig gemein auch physisch materialisieren. Die Herkunft des ?Bösen? wird nicht so genau erläutert. Es ist einfach da. Die Crew in ihrem verzweifelten Überlebenskampf braucht sich hinter den ersten beiden ALIEN Filmen nicht zu verstecken.
Beeindruckend fand ich L. Fishborne als fürsorglicher Kapitän, der zu retten versucht, was nicht mehr zu retten ist. Sehr präsenter und eigenwilliger Charakter.
Das Beste an diesem Film ist aber das atmosphärisch geniale Raumschiff. Selten so ein gutes Sci-Fi Setup gesehen. Mit viel Liebe zum Detail und sehr variantenreich wird ein abgetakeltes Schiff von einmaliger Bedrohung vorgestellt. Das Drehbuch ist halbwegs originell und vermeidet zumindest größere Logikfehler (4 Sterne).
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