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Das Dreigestirn der Dinnershow „That’s Life“
Foto: Jens Hauer

Guten Appetit

01. Dezember 2009

Kulinarisches für alle Sinne - Musical in NRW 12/09

So schade es ist, dass das „Rat Pack“ schon aus Düsseldorf abgereist ist, eine „frohe Botschaft“ gibt es dennoch zu vermelden: Dean Martin, alias Nigel Casey, wird mit uns im „Club“ des Düsseldorfer Capitol-Theater Weihnachten und Silvester feiern. Mit ihm stehen in „That‘s Life“ die beiden Musicalstars Sabine Mayer und Sabrina Weckerlin auf der Bühne. Nach einem Konzept des Haus-Regisseurs und -Choreographen Alex Balga singen, spielen und tanzen sie eine Geschichte, die so alt ist wie das Showbusiness selbst: ein Mann zwischen zwei Frauen. Er, das ist der Showstar Jack. Sie, das sind seine beiden Bühnenpartnerinnen Lilly und Marleen (Marlene Dietrich, ick hör dir trapsen!“). Das sowohl glamouröse wie explosive Dreiecksverhältnis entwickelt sich langsam zu einem amüsanten Beziehungskrimi, garniert mit den wundervollen Songs von Liza Minnelli, Frank Sinatra, Cyndi Lauper, Soft Cell, Dusty Springfield, Judy Garland und den Beatles. Und wenn die drei sich mal von ihrem Geschlechterkampf erholen und auf die nächste Runde vorbereiten müssen, serviert Meisterkoch Alfons Schuhbeck ein speziell für dieses Event kreiertes Vier-Gänge-Menü, das den Augen-und Ohrenschmaus auf der Zunge fortsetzt.

Zu einem wahren Showelement hat sich der „Aufmarsch der Kellnerinnen und Kellner“ mittlerweile im „Fantissima“-Theater des Brühler Phantasialands entwickelt. Wenn sie zwischen den künstlerischen Darbietungen das perfekt auf die Show abgestimmte Vier-Gänge-Menü von Torsten Hoffmeister und Melanie Gaßen kredenzen, dann springt auch hier die Sinnesfreude von der Bühne auf den Gaumen über. Mit ihren aufwändig produzierten Shows belebt das Phantasialand eine Tradition wieder, die in Deutschland schon fast verloren schien: das gute, alte Kabarett à la Berliner Wintergarten. Unter der künstlerischen Leitung von Manuela Löffelhardt tummelt sich hier wahrlich die Elite des Entertainments und der Artistik auf der in einen künstlichen Marktplatz mit echten Bäumen integrierten „Freilicht“-Bühne, deren „Sternenhimmel“ natürlich angenehme Sommerabend-Temperatur garantiert. Ins Schwitzen kommen allenfalls die Künstler wie die „Pellegrini Brothers“, die sich untereinander mit bloßer Muskelkraft in alle möglichen Schräglagen stemmen. Dass sie beim internationalen Zirkus-Festival in Monaco mit dem „Goldenen Clown“ geehrt wurden, wirkt schon ein wenig ironisch, verkörpern die vier doch den italienischen Macho par excellence, ohne die geringste Spur von Selbstironie. Dagegen nimmt sich der Comedy-Jongleur Patrick Lemoine, dessen Finger genauso flink wie seine Späße zweideutig sind, ständig selbst auf den Arm.

Einen Körper jenseits aller physischen Möglichkeiten scheint die Bulgarin Magdalena Stoilova zu haben, bei deren Biegsamkeitsübungen man das Ausrenken der Gelenke förmlich zu hören scheint. Wohligere Schauer lassen einem die ausdrucksstarken Stimmen der Broadway-erfahrenen Roz Lewis und James Smith über den Rücken laufen. Und die ganze Poesie circensischer Kunst entfaltet sich, wenn das junge kanadische Akrobaten-Paar Justine & Philippe scheinbar schwerelos über die Bühne „tanzt“. Die übrigen Perlen in diesem Veaudeville-Freudenbecher müssen Sie nun aber selbst entdecken...

Rolf-Ruediger Hamacher

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