Dass es sich bei der „Herr der Ringe“-Trilogie von Peter Jackson um den erfolgreichsten Fantasy-Franchise der Filmgeschichte handelt, davon hat man sich nun auch auf der „HobbitCon 2013“ hautnah überzeugen können. Die aus der „RingCon“ hervorgegangene Fan-Convention zum brandneuen Jackson-Film „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ konnte nahtlos dort anknüpfen, wo die Herzen der Anhänger der Original-Trilogie bislang schon höher schlugen. Für drei Tage, am Osterwochenende 2013, verwandelte sich das Maritim-Hotel in Bonn in eine Hobbithöhle, in der man an allen Ecken und Enden auf mordlüsterne Zwergenkrieger, Elbenprinzessinnen oder waschechte Schauspielstars aus dem neuseeländischen Blockbuster treffen konnte. Die Ausstellungshallen waren gefüllt mit Merchandise-Artikeln, von „Hobbit“-Brettspielen über handgefertigte Sammelfiguren zum Ausstellen in der Wohnzimmervitrine bis hin zu Accessoires und Kleidung, um sich selbst in die Lieblingsfantasyfigur zu verwandeln.
Ein Highlight für jeden Con-Besucher dürfte indes in der hohen Starpower dieses Events gelegen haben. Neun der Schauspieler aus der neuen „Hobbit“-Trilogie von Peter Jackson hatten sich nach Bonn begeben, um ihren Fans Autogramme zu schreiben, mit ihnen auf Fotos zu posieren oder in einstündigen Panels mit wechselnder Besetzung den Fragen der Anwesenden Rede und Antwort zu stehen. Schon die erste dieser Q&A-Runden mit Mark Hadlow und Stephen Hunter erwies sich dabei als überaus kurzweilig und amüsant, da die beiden Darsteller der Zwerge Dori und Bombur im wirklichen Leben echte Entertainer und sehr sympathische Zeitgenossen sind. Moderator Mark Ferguson hatte zwischendurch immer wieder Mühe, die beiden auf der Bühne zu bändigen, wenn sie pantomimisch Szenen von den Dreharbeiten nachstellten oder nicht davor zurückschreckten, bei der Beantwortung der Fan-Fragen auch mal einen etwas derberen Humor anzustimmen.
Für die Zuschauer wurde so aber schnell offensichtlich, dass die Atmosphäre am Set in Neuseeland überaus entspannt gewesen sein muss, zumal die Schauspieler, die alle drei Filme am Stück abgedreht haben, auch heute noch gut aufeinander zu sprechen sind und sich häufig privat treffen. Allein schon die acht Wochen Bootcamp, in denen man ihnen beibrachte, wie man sich als Zwerg bewegt und wie man mit Waffen umgeht, hat die Gruppe eng zusammengeschweißt. Wenn sie dann gemeinsam durch die Straßen von Wellington tollten, erweckten sie auf Außenstehende nach der Meinung Mark Hadlows wohl oft den Eindruck, „hoffnungslose Fälle zu sein, die aus der Irrenanstalt ausgebüchst sind.“ Im Zuschauersaal befand sich während des Panels auch „Nori“ Jed Brophy, dessen Anwesenheit von den beiden anderen immer wieder als Steilvorlage für Witzeleien über ihn genutzt wurde. Zu Brophys eigenwilligem Biorhythmus merkte Stephen Hunter an: „Jed ist halb Mensch, halb Hühnchen. Denn ich habe noch keinen außer ihm gesehen, der um 5 Uhr morgens dermaßen energiegeladen war.“ Um diese Zeit begannen immer die langwierigen Make-up-Sessions für die Darsteller, um sie glaubhaft in Tolkiensche Zwerge zu verwandeln – inklusive der üppigen Bärte. Dazu Mark Hadlow: „Darauf hätte ich gut verzichten können. Ich verstehe sowieso nicht, warum sich Männer Bärte wachsen lassen – und warum Frauen auf bärtige Männer stehen!“
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