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Kurzsichtiger Kurzfilmfan: „Welgünzer“ von Bradford Schmidt

Kurzes Gedeck

01. Oktober 2009

Kurze Weile beim "Shnit"-Kurzfilmfestival - Festival 10/09

Kurzfilme und Köln – das hat eine lange Tradition. Die durch zwei konkurrierende Festivals lange Zeit angespannte Situation entspannte sich erst Ende letzten Jahres, als nach einem Fusionsversuch plötzlich das erfolgreiche „ShortCutsCologne“ vom Kölner Filmhaus ganz eingestellt wurde. Doch das übrig gebliebene Festival „Unlimited“ hat nun wieder einen Konkurrenten – dieses Mal von auswärts: Das internationale Kurzfilmfestival „Shnit“ aus Bern wollte sein 'international' nicht länger nur in Bezug auf die Filmauswahl, sondern auch in Bezug auf den Austragungsort verstanden wissen.

Seit 2003 war man in Bern schnell gewachsen und will nun den Erfolg in die Domstadt tragen, wo der Kurzfilm eine lange Tradition hat, die auch bisher immer von mehreren Initiativen und Köpfen manifestiert wurde. Im Filmhaus, dem ehemaligen Ort von „Short Cuts“, wird „Shnit“ seine Festivalzentrale aufbauen. Nun hat die Stadt also wieder zwei Kurzfilmfestivals.

„Shnit“ ist laut Moritz Sachs ein komplett privat finanziertes Festival, weitere Finanzierungsanfragen soll es nach Kenntnis der Redaktion allerdings gegeben haben. Laut Sachs, Veranstalter der Kölner „Shnit“-Ausgabe und selbst aus der Region, wolle man aber niemandem die Förderung durch Stadt oder Stiftung streitig machen. Ob man sich das Publikum wird teilen müssen, da gehen die Meinungen auseinander: „Unlimited“ sieht diese Gefahr durchaus, während Sachs einwendet, die Schnittmenge sei aus seiner Sicht gering. „Unlimited“ zeige Filme bis 40 Minuten Länge, bei „Shnit“ dürfen nur Filme bis 15 Minuten eingereicht werden, „Unlimited“ konzentriere sich auf Europa, Shnit“ sei hingegen ein internationales Festival, bei dem die Unterhaltung überwiege, so Sachs. Unser Fazit: Überschneidungen wird es in Teilbereichen geben. Sachs betont einen anderen Aspekt. Mit zwei Filmschulen in der Stadt sei genug Potential für zwei Festivals vorhanden. Köln könne auf dieser Grundlage sogar gut zu einer Kurzfilmhochburg werden. Ein neuer Gedanke.

In Köln wird das „Shnit“-Festival gleich zwei angesehene Filmkunstkinos beehren. Neben dem Filmhaus am Mediapark wird auch Kölns Arthouse-Triplex Cinenova Programme des internationalen Wettbewerbs zeigen bzw. wiederholen.
Alleine 130 Kurzfilme werden in den Wettbewerben – international wie national – gezeigt. Dazu kommen Spezialrollen mit Dokumentarfilmen, Kinderfilmen, schwul-lesbischen Themen und Filme für die Generation 60+. Alles immer zu abwechslungsreichen, alle Genres abdeckenden Rollen geschnürt. Attraktive Extra-Events, etwa eine Clubbing-Nacht, steigen im Madcity und dem Gebäude 9. Sogar an ein „Kölsches Gedeck“ hat man gedacht: Hier werden Filme aus Köln gezeigt.


CHRISTIAN MEYER

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