„Geboren in Wuppertal“ – wenn das kein Qualitätsmerkmal ist! So heißt tatsächlich eine Webseite der Stadt, über die man als Vater (und natürlich Mutter) das Wuppertaler Familienbüro erreicht. Das Familienbüro ist Teil der Bundesinitiative „Frühe Hilfen“, die im Tal von Koordinatorin Elke Stapf geleitet wird. Bis zum dritten Lebensjahr verspricht das Büro, als Ratgeber an der Seite frisch gebackener Eltern zu stehen. Die Beraterinnen Heidemarie Etgeton und Anett Ruppelt weisen darauf hin, dass sich „das Leben mit Kindern grundlegend verändert. Zeit, Kraft und Geld müssen aufgeteilt werden. Es gibt Ansprüche und Verpflichtungen. Viel Neues ist zu beachten: Anträge müssen ausgefüllt werden, Anmeldungen erfolgen und, und, und...“.
Anlaufstelle für alle Männer, die „widersprüchliche Gefühle“ wie „Freude und Stolz, aber auch Unsicherheiten und Ängste haben“ will das Familienbüro sein, das im Mai 2014 an den Start gegangen ist. Als Anlaufstelle sammeln die Beraterinnen Informationen zu Eltern-Angeboten in ganz Wuppertal, die für Väter zum Beispiel auf Webseiten namens „Eine Seite nur für den Papa…“ oder „Vater werden – Vater sein“ gezeigt werden. „Das war in letzter Zeit ein deutlicher Wunsch vieler Väter, die angerufen und gefragt haben, ob wir spezielle Angebote für Väter sammeln und im Netz abbilden können. Es ist viel selbstverständlicher geworden, dass sich Väter um die Kinder kümmern. Immer mehr Männer gehen in Elternzeit“, sagt Heidemarie Etgeton, die mit ihrer Kollegin Anett Ruppelt schon seit zehn Jahren dabei ist.
„Auch für Väter bedeutet ein Kind der Beginn eines neuen Lebensabschnittes mit emotionalen, persönlichen, beruflichen und finanziellen Veränderungen. Immer mehr Männer möchten ihre Rolle als Vater aktiv leben. Sie wollen die Beziehung zu ihrem Kind von Anfang gut aufbauen und Zeit mit ihrem Kind verbringen“, sagen die Familienberater. Ein Angebot, um Hilfe zu bekommen, sich als Vater zu entwickeln, ist die Väterberatung – zum Beispiel bei der Caritas oder beim Verein Domum Vitae, der seit Ende des letzten Jahres eine Vater-Kind-Gruppe anbietet. Männliche Mitarbeiter der Schwangerschaftsberatungsstellen fungieren als „Väterberater“ und beantworten den Neu-Vätern Fragen.
Bei der Caritas werden vier Väterabende angeboten. Zunächst wird offen diskutiert: „Hier erfahren werdende und gewordene Väter unter sich, wie man sein unglaubliches Potential als Vater und Partner ausschöpft, um sich in seiner neuen Rolle noch mehr Lebensqualität zu schenken“, erklärt das Familienbüro. Lebensqualität – auch bei Vätern hat sich die Work-Life-Balance zugunsten der Zeit mit der Familie verschoben. Deshalb werden „mögliche Konflikte, Vater-Kind-Bindung, Beruf, Liebesleben und Selbstverwirklichung benannt und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Sie werden das Abenteuer des Vater-Seins noch besser meistern und lieben“, versprechen die Eltern-Experten.
Lesen Sie weitere Artikel
zum Thema auch unter: trailer-ruhr.de/thema und choices.de/thema
Aktiv im Thema
jochenkoenig.net | Webseite von Autor & Vater Jochen König, der in einer ungewöhnlichen Familienkonstellation lebt
www.geboren-in-wuppertal.de | Seite der Stadt Wuppertal zum Thema Familie & Väterberatung
ichbindeinvater.de | Humorvoller Blog von drei Kölnern, die über ihren Alltag als Väter und Themen aus dem Familienkosmos schreiben
Thema im Dezember KINDERSEGEN
Kann denn nicht mal jemand an die Kinder denken?
Kinderarmut, Kindesmissbrauch, Kinderarbeit. Wie können wir Kinder in Deutschland und weltweit davor schützen? Schreiben Sie uns unter meinung@engels-kultur.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Väter sind die neuen Mütter
Von neuen Vätern, Spitzenvätern und Scheinvätern – THEMA 11/16 MÄNNERMACHT
„Ich fand es logisch, dass meine Tochter mich Mama nennt“
Jochen König über Vaterschaft und Männlichkeit – Thema 11/16 Männermacht
Moderne Alltagshelden
Schwedische Väter profitieren von einer generösen Elternzeitregelung – Thema 11/16 Männermacht
Gegen welche Regel?
Intro – Flucht und Segen
Zum Schlafen und Essen verdammt
Teil 1: Leitartikel – Deutschlands restriktiver Umgang mit ausländischen Arbeitskräften schadet dem Land
„Es braucht Kümmerer-Strukturen auf kommunaler Ebene“
Teil 1: Interview – Soziologe Michael Sauer über Migration und Arbeitsmarktpolitik
Ankommen auch im Beruf
Teil 1: Lokale Initiativen – Bildungsangebote für Geflüchtete und Zugewanderte bei der GESA
Rassismus kostet Wohlstand
Teil 2: Leitartikel – Die Bundesrepublik braucht mehr statt weniger Zuwanderung
„Ein Überbietungswettbewerb zwischen den EU-Staaten“
Teil 2: Interview – Migrationsforscherin Leonie Jantzer über Migration, Flucht und die EU-Asylreform
Ein neues Leben aufbauen
Teil 2: Lokale Initiativen – Der Verein Mosaik Köln Mülheim e.V. arbeitet mit und für Geflüchtete
Schulenbremse
Teil 3: Leitartikel – Was die Krise des Bildungssystems mit Migration zu tun hat
„Die Kategorie Migrationshintergrund hat Macht“
Teil 3: Interview – Migrationsforscher Simon Moses Schleimer über gesellschaftliche Integration in der Schule
Bildung für Benachteiligte
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe in Bochum
Das Recht jedes Menschen
Die Flüchtlings-NGO Aditus Foundation auf Malta – Europa-Vorbild Malta
German Obstacle
Hindernislauf zur deutschen Staatsbürgerschaft – Glosse
Weihnachtswarnung
Intro – Erinnerte Zukunft
Glücklich erinnert
Teil 1: Leitartikel – Wir brauchen Erinnerungen, um gut zu leben und gut zusammenzuleben
„Erinnerung ist anfällig für Verzerrungen“
Teil 1: Interview – Psychologe Lars Schwabe über unseren Blick auf Vergangenheit und Gegenwart
Zivilcourage altert nicht
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal
Aus Alt mach Neu
Teil 2: Leitartikel – (Pop-)Kultur als Spiel mit Vergangenheit und Gegenwart
„Früher war Einkaufen ein sozialer Anlass“
Teil 2: Interview – Wirtschaftspsychologe Christian Fichter über Konsum und Nostalgie
Spenden ohne Umweg
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Netzwerk 2. Hand Köln organisiert Sachspenden vor Ort
Nostalgie ist kein Zukunftskonzept
Teil 3: Leitartikel – Die Politik Ludwig Erhards taugt nicht, um gegenwärtige Krisen zu bewältigen
„Nostalgie verschafft uns eine Atempause“
Teil 3: Interview – Medienpsychologe Tim Wulf über Nostalgie und Politik
Lebendige Denkmäler
Teil 3: Lokale Initiativen – Die Route Industriekultur als Brücke zwischen Gestern und Heute