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Highlight: „Der Iran Job“ von Till Schauder
Foto: Real Fiction

Vom Iran bis zur Blank City

23. Januar 2013

Das Dokumentarfilmfest „Stranger than Fiction“ macht seinem Namen alle Ehre - Festival 02/13

Das Dokumentarfilmfest „Stranger than Fiction“ wird anlässlich des 15. Jubiläums ausgebaut. Wie zuvor wird das Hauptprogramm des Kölner Festivals auch in Bochum und Münster gezeigt. In diesem Jahr stehen außerdem neue Programmpunkte auf dem Plan. Mit der Reihe „Dokumentarfilme aus NRW“, die in Köln, Duisburg, Düsseldorf und Dortmund gezeigt wird, setzt man nun auch einen regionalen Schwerpunkt. Die gezeigten Filme thematisieren entweder das Land, oder die Filmemacher kommen hier her. In dieser Reihe ist zum Beispiel der neue Film von David Sieveking zu sehen. Mit „David wants to fly“ machte er sich auf, sein Idol David Lynch kennenzulernen, und stolperte über dessen esoterische Anwandlungen. In seinem neuen Film „Vergiss mein nicht“ dokumentiert er die Alzheimer-Erkrankung seiner Mutter und den Umgang der Familie mit der Krankheit. Dabei erfährt er viel bisher Unbekanntes über seine Mutter und seine Familie. Ebenfalls neu sind die Werkstattgespräche mit den Gerd Ruge-Stipendiaten. Das Gerd Ruge Stipendium wird seit 2002 von dem bekannten Fernsehjournalisten und der Film- und Medienstiftung NRW verliehen. Jährlich werden 100.000 Euro für Stoffentwicklung und Recherche vergeben. Zwei unterstützte Projekte der letzten Jahre werden vorgestellt: Mareike Wegener zeigt ihr Künstlerportrait „Mark Lombardi – Kunst und Konspiration“, Anne Thoma stellt ihren Film „Miles & War – Auf den Spuren des Friedens“ vor.

Im Zentrum des Festivals steht nach wie vor das Programm mit internationalen Dokumentarfilmen, das einen Querschnitt des aktuellen Dokumentarfilmschaffens zeigen soll. Dort ist zum Beispiel Céline Dahniers Doku „Blank City“ über den New Yorker Underground-Film der No Wave und des Cinema of Transgression zu sehen. Jim Jarmusch, John Waters, Debbie Harry uvm. liefern Einblicke in die späten 70er und frühen 80er Jahre von New York. Mit „Balkan Melodie“ von Stefan Schwietert steht auch eine Musikdoku auf dem Programm. Schwietert porträtiert die Arbeit des Ehepaars Marcel und Catherine Cellier, das seit Jahrzehnten die Musik Osteuropas erforscht und den Chor „Les Mystères Des Voix Bulgares“ hierzulande bekannt gemacht hat. Gerd Kroskes Doku „Heino Jaeger – Look before you kuck“ über den fast vergessenen Satiriker steht ebenso auf dem Programm wie Jérôme le Maire „Tea or Electricity“ über die Elektrifizierung eines marokkanischen Dorfes im Atlas-Gebirge, Mario Schneiders „Mansfeld“ über das Pfingstfest in einem Dorf in Sachsen-Anhalt oder Peter Mettlers Meditation über die Zeit „The End of Time“. Mit der Frage der Endlichkeit setzt sich der neue Film von Thomas Heise auseinander. Eröffnet wird das Festival in Köln von „Der Iran Job“. Till Schauder hat für seine spannende Doku den amerikanischen Basketballspieler Kevin Sheppard begleitet. Der soll im Jahr 2008 ein junges Team im Iran trainieren. Kurz vor der Grünen Revolution versucht er noch, Politik und Sport zu trennen. Doch bald merkt er, dass das nicht möglich ist. Seine Wohnung wird zu einem Freiraum für Gespräche über Politik und Gesellschaft. Im Idealfall ist auch ein Dokumentarfilmfestival wie „Stranger than Fiction“ ein Ort für Diskussionen über Politik und Gesellschaft. Die Umstände sind selbstverständlich nicht so brisant wie in Till Schauders Doku. Doch die geladenen Gäste – Regisseure wie Protagonisten – werden ihre Themen nachdrücklich mit dem Publikum diskutieren wollen.

15. Dokumentarfilmfest „Stranger than Fiction“ | 24.1.-13.2. | Cinema Münster, Endstation Bochum, Filmforum Duisburg, sweetSixteen Dortmund, Filmkunstkinos Düsseldorf

Programm in der Endstation Bochum:
Do. 24.1. um 19.30 Uhr: Arbeit Heimat Opel (mit Ulrike Franke und Michael Loeken)
Fr. 25.1. um 19.30 Uhr: Der Iran Job (OmU, mit Regisseur Till Schauder)
Sa. 26.1. um 19.30 Uhr: Balkan Melodie (OmU, mit Regisseur Stefan Schwietert)
So. 27.1. um 19.30 Uhr: Where's The Beer And When Do We Get Paid? (OmU)
Mo. 28.1. um 19.30 Uhr: Mark Lombardi - Kunst und Konspiration (OmU, mit Regisseurin Mareike Wegener)
Di. 29.1. um 19.30 Uhr: Blank City (OmU)
Mi. 30.1. um 19.30 Uhr: Heino Jaeger – Look before you kuck (mit Regisseur Gerd Kroske)
Do. 31.1. um 19 Uhr: Vergiss mein nicht
Fr. 1.2. um 19.30 Uhr: Gegenwart

Programm im sweetSixteen Dortmund:
Do. 7.2. um 17 Uhr: Stahlbrammen und Pfirsiche (mit Regisseur Florian Pawliczek)
Fr. 8.2. um 17 Uhr: Mandala (mit Gabriele Voss)
Sa. 9.2. um 17 Uhr: Kurzfilmprogramm
So. 10.2. um 17 Uhr: Vergiss mein nicht
Mi. 13.2. um 17 Uhr: Arbeit Heimat Opel

Programm im filmforum Duisburg:
So. 3.2. um 18 Uhr: Vergiss mein nicht (mit Regisseur David Sieveking)
Di. 5.2. um 18 Uhr: Stahlbrammen und Pfirsiche (mit Regisseur Florian Pawliczek)
Mi. 6.2. um 18 Uhr: Mandala (mit Christoph Hübner und Gabriele Voss)

Programm im Cinema Münster:
Fr. 1.2. um 18 Uhr: Heino Jaeger – Look before you kuck (mit Regisseur Gerd Kroske)
Fr. 1.2. um 21 Uhr: Der Iran Job (OmU)
Fr. 1.2. um 23 Uhr: Where's The Beer And When Do We Get Paid? (OmU)
Sa. 2.2. um 11 Uhr: Vergiss mein nicht (mit Regisseur David Sieveking)
Sa. 2.2. um 15 Uhr: Arbeit Heimat Opel
Sa. 2.2. um 17 Uhr: Tea or Electricity (OmeU)
Sa. 2.2. um 19 Uhr: Gegenwart
So. 3.2. um 11 Uhr: Balkan Melodie (OmU)
So. 3.2. um 13 Uhr: Miles & War - Auf den Spuren des Friedens (OmU)
So. 3.2. um 14.45 Uhr: Der Engel von Doel (OmU)
So. 3.2. um 16.30 Uhr: The End of Time (OmU)
So. 3.2. um 18.45 Uhr: Blank City (OmU)

Weitere Infos unter www.strangerthanfiction-nrw.de

Christian Meyer

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