200% Wolf
Australien, Spanien 2024, Laufzeit: 96 Min., FSK 6
Regie: Alexs Stadermann
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Turbulente Fortsetzung der Erfolgsreihe
Anderssein ist gut
„200% Wolf” von Alexs Stadermann
Vor ungefähr drei Jahren hatte der australische Animationsfilm „100% Wolf“ nach dem gleichnamigen Bucherfolg der Autorin Jayne Lyons auch hierzulande sein Leinwanddebüt gefeiert. Die Geschichte drehte sich um den Teenager Freddy Lupin, der einer alten Werwolffamilie entstammt. Als er sich seinerseits zum ersten Mal in einen Werwolf verwandeln möchte, ist der Schock allerdings groß – denn Freddy transformiert sich nicht in einen Wolf, sondern in einen rosafarbenen Pudel. Sein strenger Onkel verweist ihn daraufhin des Rudels, weshalb sich Freddy einigen verständnisvollen Hunden anschließt. Nach dem Kinoabenteuer ging es nahtlos auf TVNow respektive SuperRTL mit der Fernsehserie „100% Wolf – Die Legende des Mondsteins“ weiter, die es bislang auf 52 Folgen in zwei Staffeln gebracht hat. Jayne Lyons hat mit „100% Hero“ bereits 2010 eine Fortsetzung ihrer Werwolfgeschichte folgen lassen, die Kinofortsetzung „200% Wolf“ basiert nun allerdings nur auf denselben Figuren und erzählt eine eigenständige neue Geschichte. Wenn man mit den Charakteren nicht vertraut ist, kommt einem der Beginn des Films reichlich verwirrend und dramaturgisch holprig vor, doch auch ohne Vorkenntnisse sollte man spätestens nach zwanzig Minuten in die Geschichte hineingefunden haben.
Freddy (in der deutschen Fassung gesprochen von Patrick Baehr) hadert noch immer mit der Tatsache, dass er in seiner Pudelgestalt im Werwolfrudel nicht so richtig anerkannt ist. Er begibt sich an einen magischen Ort und versucht, Kontakt mit den Mondgeistern aufzunehmen, was ihm tatsächlich gelingt. Moopoo (Sebastian Schulz), ein Baby-Mondgeist, erscheint daraufhin auf der Erde, und Freddy ist künftig nach seiner Transformation kein Pudel mehr, sondern ein richtiger Wolf. Leider muss er erfahren, dass Moopoo sterben wird, wenn sich nicht rechtzeitig ein Tor öffnet, mit dem er auf den Mond zurückgelangen kann. Die einzige, die bislang einen Weg gefunden hat, ein solch magisches Tor zu öffnen, ist die Werwolfdame Max (Katja Brügger), die aufgrund ihrer kleinen Statur ebenfalls eine Außenseiterin im Rudel war und daraufhin in eine Region verbannt wurde, in der es vor kauzigen Eigenbrötlern nur so wimmelt. Ähnlich wie bei aktuellen Realfilm-Blockbustern aus Hollywood wird auch bei „200% Wolf“ von der ersten Minute an so richtig geklotzt. Eine Actionszene folgt auf die nächste, und die visuellen Effekte in diesem 3D-Animationsfilm sind geradezu fulminant, dürften Vorschulkinder aber deutlich überfordern. Die Dramaturgie bleibt dabei ein wenig auf der Strecke, zumal sich der Zeitpunkt der Verwandlungen dem Zuschauer nicht so recht erschließen mag. Aber die Figuren treten hier ohnehin nur überwiegend in ihrer Tiergestalt auf. Technisch ist der Film überaus solide ausgeführt, die zahlreichen originellen Gestalten sind witzig und detailreich animiert. Ein Großteil des Unterhaltungswertes entsteht aus der liebenswerten Charakterkomik, die sich insbesondere in den Nebenfiguren manifestiert. Die Antagonistin Max ist eine lohnenswerte Bereicherung für die Animationsreihe, die in der deutschen Version vortrefflich von Katja Brügger synchronisiert wird.
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