Die Höhle des gelben Hundes
Deutschland 2005, Laufzeit: 93 Min., FSK 0
Regie: Byambasuren Davaa
Darsteller: Urjidorj Batchuluun, Buyandulan Daramdadi Batchuluun, Nansal Batchuluun, Nansalmaa Batchuluun, Batbayar Batchuluun, Tserenpuntsag Ish
Film-Mongolen müssen nicht immer böse sein
juggernaut (162), 03.11.2005
Ein noch nicht totgefilmtes und den meisten Westlern unbekanntes Grasland in der Mongolei, ein Hund, ein paar auf noch unsicheren Beinen durch die Gegend wackelnde (Klein-)Kinder, die meist das Gegenteil von dem machen, was man ihnen sagt ? das passt schon. Leise und unspektakulär ist dieser Film dabei, hat dazu noch viele lange Einstellungen und ein eher gemächliches Tempo, baut aber auch an zwei Stellen echte dramatische Spannung auf (wg. verloren gegangener Kinder). Der Kontrast zwischen Nomaden-Tradition und Moderne wird nur am Rande gestreift, im Mittelpunkt steht der Alltag der Familie Batchulun, die sich im Rahmen einer fiktionalen Handlung selbst spielt. Da kann man die Kamera ruhig mal aufstellen und abwarten, was in ihrem Schussfeld passiert. ?Richtige? Schauspieler hätten sich für diesen Film wohl auch kaum finden lassen ? bekanntlich kann man gegen Hunde und Kinder nur verlieren.
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Und jetzt ein heißer Anwärter auf den Gerhard-Delling-Preis für gekünstelte Überleitungen: ?Verlieren kann man allerdings auch als Zuschauer ? nämlich die Lust am Kinobesuch.? Von manchen Kinogänger/inne/n ist es inzwischen anscheinend zu viel verlangt, mal für die Dauer von rund 90 Minuten die Klappe zu halten und insbesondere den Gebrauch der Kauwerkzeuge einzustellen. Vom typischen Blockbuster-Multiplex-Publikum erwartet man ja schon gar nichts mehr, aber bei einem Film so weit abseits des Mainstreams wie ?Die Höhle des gelben Hundes?? Gerade in kleineren Sälen können ein paar gut verteilte Popcorn-Raschler einem Filme wie diesen gründlich vermiesen. Gut, die Kinos müssen (und sollen!) leben, und das können sie offensichtlich nicht allein von ihrem ?Kerngeschäft?. Wenn man aber schon unbedingt Gesöffs und Fressalien verkaufen muss, sollte man auch so konsequent sein und analog zu den früheren Raucher-Logen nun Imbiss-Logen für Dauerraschler einrichten. Und am besten auch gleich noch Quatschboxen für Dauerredner.
Ein kleines Juwel
diehim (53), 27.08.2005
Von dem Film habe ich in den Tagesthemen erfahren. Es hat mich interessiert, wie der Film gemacht war. Eine junge Filmhochschulabsolventin hat sich auf den Weg in die Mongolei gemacht, um eine Nomadenfamilie eine kleine Geschichte über einen Hund, ein kleines Mädchen und ihre Familie erzählen zu lassen. Er hat mich gerührt wie selten ein Film. Ist es gespielt oder ist es das Leben, was ich gesehen habe? Es ist die Einfachheit des Nomadenlebens, die Klarheit der Bilder und die natürliche Poesie der kleinen Geschichte um Freundschaft, Verantwortung und Liebe, die einen in den Bann zieht. Ich hoffe, dass noch viele dieses kleine Film-Juwel sehen werden.
Beeindruckend!
Bruce_Wayne (73), 22.08.2005
Das Ende hätte man meiner Meinung direkt nach der Abreise setzten können, aber wer wird sich angesichts dieser filmischen Leistung und dieser immensen Subtilität groß mokieren wollen?
Die Homepage ist tatsächlich super, lest den Artikel "Dreharbeiten" und guckt natürlich auch den Film!
Interessant und schön.
flimbe (31), 16.08.2005
Dieser Film ist kein Unterhaltungs-Kino-Film in dem Sinne, eher eine Dokumentation ohne wirkliche Handlung. Aber mit einer Botschaft. Mit der Botschaft der Alten und Weisen und der Naturvölker. Es gibt viele berührende Momente, viele schöne Bilder viele Einblicke in das Leben dieser reisenden Familie. Berührend, mit welcher Herzlichkeit diese Menschen mit einander und mit der Natur umgehen. Welche Achtung sie vor dem Leben und der Erde haben. Einfach schön.
Meine Empfehlung: Sehen Sie sich unbedingt auch die offizielle Homepage zum Film an (www.gelberhund-derfilm.de), die ist wunderschön gemacht!)!
Schöner Film
Ignazio (2), 13.08.2005
Ein Film voll von schönen Bildern. Auch sehr interessant in seiner dokumentarischen Seite; die Laiendarsteller gehen außerdem überraschend gut mit der Kamera um, wenn man bedenkt, dass sie so etwas gar nicht kennen! Der Versuch allerdings, das ganze mit einer kleinen Handlung spannender zu gestalten, hätte nicht so stark herausgehoben werden sollen, wie es am Ende geschehen ist; der glückliche Schluss, durch den der Hund doch noch mit der Familie mitziehen darf, weil er das Kleinkind gerettet hat, hätte eigentlich gar nicht sein brauchen.
Toller Film oder ??!!!
xero1947 (1), 09.08.2005
Freue mich schon , diesen viel beschriebenen und mit Vorschlußlorbeeren ausgezeichneten Film sehen zu können. In Wuppertal aber zur Zeit noch nicht möglich. Der Dokumentarfilm der Filmemacherin Byambasuren Davaa hat mich überzeugt, ihre Bildersprache überzeugt mich, ihre klare, oft intuitive Kamera und fast kindliche Gutgläubigkeit, ihren Gleichklang mit der Natur von Mensch , Tier und Landschaft.Einfach genial.
Bin doch gespannt.
Danke Colonia,
Trollo (23), 08.08.2005
aber der Unterschied zwischen anrührend und rührselig ist mir bekannt. Deswegen habe ich den Begriff gewählt!
Bilder aus der Steppe
Colonia (683), 31.07.2005
Drei kleine Kinder und ein süßer Hund ... na, das ist doch mal eine sichere Bank!
Was ich an "Die Höhle des gelben Hundes" aber schätze, ist, dass er eben nicht rührselig ist. Der Film ist rührend. Das ist was Anderes. Es ist sogar oft anrührend komisch. Und dass der Film fast keine Handlung hat, vergisst man angesichts toller Bilder und dem sehr interessanten Einblick in das mongolische Nomadenleben gern.
Ein Film, den man unbedingt auf einer großen Leinwand mit einem guten Ton genießen muss. Alles andere ist verschenkt.
www.dieregina.de
als Dokumentarfilm...
Trollo (23), 31.07.2005
... vielleicht eine Spur zu rührselig, aber die Einblicke in das Nomadenleben und die großartige Landschaft sind wie im "weinenden Kamel" perfekt umgesetzt. Deshalb auf jeden Fall ansehenswert!
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