Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern
Schweiz 2015, Laufzeit: 91 Min., FSK 16
Regie: Stina Werenfels
Darsteller: Victoria Schulz, Lars Eidinger, Jenny Schily
Tabu brechendes Drama um Sexualität und Behinderung
Beeinträchtigte Selbstbestimmung
„Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ von Stina Werenfels
Interview mit Regisseurin Stina Werenfels
Als ihre Mutter Kristin (Jenny Schily) die Tabletten der geistig beeinträchtigten Dora (Victoria Schulz) absetzt, entfacht das einen Selbstbestimmungsschub bei der 18-Jährigen, der auch ihre Sexualität weckt. Die lebt sie mit einem zwielichtigen älteren Mann (Lars Eidinger) aus, sehr zum Schrecken der Eltern, zumal Dora bald schwanger wird und jener Mann wenig Verantwortungsbewusstsein zeigt, sondern Dora nur auszunutzen scheint.
Victoria Schulz spielt Dora und ihr Erwachen einer größeren Selbstbewusstheit auf beeindruckende Art, die Kamera unterstreicht subtil ihre Wahrnehmung. Weniger subtil ist Kristins Erkunden der eigenen Gefühle geraten. Doch die realistische Darstellung der Überforderung der Eltern und der Umgang der Behörden mit dem Thema bilden ein gutes Gegengewicht.
(Christian Meyer)
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