Inland Empire
USA, Polen 2006, Laufzeit: 179 Min.
Regie: David Lynch
Darsteller: Laura Dern, Jeremy Irons, Harry Dean Stanton, Justin Theroux, Ian Abercrombie, Karolina Gruszka, Peter Lucas, Krzysztof Majchrzak, Julia Ormond
Was War Das????
Marylou (161), 15.01.2009
Ich bin wirklich ein großer Fan von Lynch. Ganz ehrlich.
Aber Inland Empire geht mir zu weit. ich hab ja nichts dagegen, das dieser Film komplett sinnfrei ist, keine Handlung hat (zumindest bis zur Hälfte, so lange habe ich durchgehalten)und aus aneinandergestückelten Szenen besteht, die keinen Zusammenhang haben.... Aber mir wurde langweilig, das ist mir noch nie bei Lynch passiert. Einfach nur Verstörendes zeigen, das reicht nicht. Ich möchte schon wenigstens ganz grob wissen, wohin die Reise geht.
Vielleicht probiere ich es ein andermal, und das ich das mal wirklich sage, hätte ich nie gedacht:
Das Lynch auch einen Scheißfilm machen kann.
Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei.
kamera wegnehmen?
peterandreas (3), 02.06.2007
eine freundin, die mit uns im film war, meinte nach dem film: "warum hat ihm nicht irgendjemand mal die kamera weggenommen..."
ich werde den nächsten lynch garantiert wieder ansehen, der düstere meister ist sicher genial. aber inland empire ist erscheint mir eher als ein art-video. darauf war ich am späten freitag abend nicht eingestellt und hab gestern nach 90 minuten tatsächlich das ende herbeigewünscht. zu viel laura dern auf diversen düsteren trips und auch für einen lynch zu wenig angedeutete erzählung.
Verstehzwang abschalten!
Tom DeVille (5), 29.05.2007
Tip: Ohne Erwartung schauen, nicht während des Films über den Film nachdenken, keine rationalen Erklärungen suchen. Entspannen, wirken lassen.
Ich bin begeistert und wünsche mir weitere Filme dieser Art.
Nicht anschauen geht nicht (und einmal anschauen reicht nicht)!
nothing (53), 03.05.2007
Nichts für Lynch-Einsteiger, eher was für Aussteiger (siehe Kommentare unten). Sicher, hab auch ein bisschen die Ästhetik von Mulholland Drive und Lost Highway vermisst, aber...
Am Anfang schön satirisch bis zur Selbstparodie, auch später immer mal wieder. Erst dachte ich, dass sich gar keine beklemmende Atmosphäre mehr aufbauen würde, die kommt aber nach und nach und steigert sich zu veritablen Schockeffekten, die ich so schnell nicht vergessen werde. Passiert eher selten, dass ich vor Angst aus dem Kinosessel springen will. Hätte ich dem Film am Anfang sicher nicht zugetraut. Vor allem wegen dieser Bilder bin ich den Film nicht mehr so schnell losgeworden. Was ist es, das mich an diesen Traumbildern so geängstigt hat? Da ist noch mehrmals vor meinem inneren Auge der Film abgelaufen, in der Hoffnung, das Geheimnis zu enträtseln. Es gibt sicher viele Anhaltspunkte, aber bisher habe ich anders als bei MD und LH nicht den einen Schlüssel gefunden, eher mehrere. Aber die oben genannten Filme erschienen mir nach einmaligem Sehen auch unverständlich und zusammenhangslos. Nun wünschte ich mir, ich hätte am Anfang von IE besser aufgepasst.
Wie war das noch mal?
A little boy went out to play. As he passed the doorway, he caused a reflection. Evil was born and followed him. An old tale. And a variation: A little girl went out to play. Lost in the marketplace...
@dpulse
otello7788 (554), 23.04.2007
Danke für den Hinweis. Man erfährt z.B.:
"Lynch hat das Drehen auf Digital Video für Beiträge zu seiner Webseite erprobt und sich in das Material, wie er selber sagt, ?verliebt?. Er preist die neue ?Freiheit?, die man beim Drehen und bei der Postproduction damit gewinnt. ?Für mich gibt es keinen Weg zurück zum Film?, sagt der Autor, was ästhetische Entscheidung und ökonomischen Zwang miteinander verbinden mag."
Damit ist klar, daß dies mein letzter Film von ihm war.
@GEWE
otello7788 (554), 22.04.2007
...vielleicht sollte man das Ganze dann nicht mehr Kinofilm nennen, sondern "Videoinstallation". Auf die Art Cologne passte der Film sicher eher als ins Off Broadway. Als Experiment, von mir aus auch künstlerisches, kann ich IE gelten lassen, als Kinofilm hingegen nicht. Ich möchte auch nicht bezweifeln, daß es Herrn Lynch gelingt, surreale Szenen und alptraumhaftes Empfinden umzusetzen, aber ich frage mich - wozu? Ohne Geschichte ist das nichts anderes ein Psycho-Porno, Effekte um der Effekte willen, eine Geisterbahnfahrt als Kunst getarnt. Kurz formuliert: Überflüssig.
Btw: Lynch ist einer meiner erklärten Lieblingsregisseure, aber dieses Machwerk nehme ich ihm übel.
Best of David Lynch
GEWE (14), 21.04.2007
Wer diesen Film als "indiskutabel" wertet, hat sich mit David Lynchs bisherigen Arbeiten wohl nicht ansatzweise auseinandergesetzt... David Lynch "bricht" doch bewusst(!) mit den herkömmlichen Sehgewohnheiten (insbesondere umfasst dies die Identifikation einer stringenten/chronologischen Handlung durch Überschneidung mehrerer Realitäten und Fiktion(en)), um die Zuschauer regelrecht zu provozieren in ihren Köpfen individuelle, eigene Filme entstehen zu lassen. Dabei - und DAS ist die geniale Leistung/Kunst - bietet David Lynch dem Zuschauer verstörendes, aber keinesfalls willkürlich ausgewähltes (Bild-)"Material" an, das einer (Alp-)Traumsequenz beängstigend nahe kommt. Man kann einem/n solchen Film deswegen auch nur emotional folgen/verstehen. Widersinnige Versuche diesen Film bspw. aufgrund fehlender Konsistenz zu kritisieren, verkennen die intendierte Surrealität völlig. David Lynch gelingt es mit IE beunruhigende, traumhafte Emotionen zu visualisieren und filmästhetisch umzusetzen. Der Einsatz einer DV-Kamera wirkt in diesem Kontext eher bereichernd, und keinesfalls störend (schon eher VERstörend...aber das ist "gut" so, weil gewollt). INLAND EMPIRE polarisiert zugegebenermaßen wesentlich mehr als Mulholland Dr. oder Lost Highway. Atmosphärisch erinnert er tatsächlich auch mehr an Eraserhead. Wer sich auf einen solchen "Traum" einlassen will und vor allem kann(!), wird "Neues" und "Großartiges" erleben (was immer es auch ist...) - außerdem zeigt Laura Dern eine wirklich herausragende Performance! Mein Tipp: Den Film mehrfach schauen, denn man kann beim ersten Schauen nicht ALLES mitnehmen, was dieses Meisterwerk zu bieten hat. Absolut Empfehlenswert (zumindest für alle ECHTEN David Lynch Fans)!
@otello7788:
Das OFF Broadway ist ein FilmKUNSTkino und es wäre eine wirkliche Katastrophe (für Köln), wenn "Neuartiges" wie dieser (ja es ist ein Experimental-) Film NICHT genau dort zu sehen wäre!
Vollkommen indiskutabel
otello7788 (554), 21.04.2007
Was Herr Lynch uns hier vorsetzt, kann ich mir nur mit einem Wechsel seiner Medikamente erklären. Die "Geschichte" hat ganz sicher nicht den geringsten roten Faden und im Gegensatz zu "Lost Highway"/"Mullholland Drive", versucht sie auch gar nicht, den Zuschauer davon überzeugen, vielleicht doch einen zu haben.
Aber der Film ist vor allem vollkommen unerträglich durch die entsetzlich schlechte Bildqualität. Der ganze Film ist mit einer ALDI Videokamera für 299 DM von 1999 gedreht und wahrscheinlich sogar noch auf Hi8. Das ist Zuschauerverarschung und keine Kunst!
Nur die Musik ist auf gewohnt gutem Niveau und die Darsteller sind beeindruckend. Ob sie ihre Rolle ausfüllen, kann man hingegen nicht sagen, da es so was hier nicht gibt.
Defintiv das Schlechteste, was ich von Lynch je gesehen haben und einer der übelsten Film, die ich je (zu 2/3) gesehen habe. Könnte man in Guantanamo als Folter einsetzen.
Nee,
Colonia (683), 21.04.2007
der neue Lynch geht aber sowas von gar nicht! Ich hab mich bislang für wirklich hartgesotten gehalten, was das angeht, aber bei "Inland Empire" hat es der Meister echt zu weit getrieben. Musste das Kino frühzeitig verlassen.
www.kalk-kultur.de
Der neue Lynch rollt an
Kinokeule (541), 12.04.2007
Der neue Lynch Film soll ja nur was für die ganz Harten unter uns sein. Filmkritiken (z.B. von Simon Staake) im Internet lassen das Schlimmste befürchten. Aber gar nicht anschauen geht doch irgendwie auch nicht. Filmstart in D ist der 26.April 2007.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025