Liebe mich, wenn du dich traust
Frankreich/Belgien 2003, Laufzeit: 93 Min., FSK 12
Regie: Yann Samuell
Darsteller: Guillaume Canet, Marion Cotillard, Thibault Verhaeghe, Joséphine Lebas-Joly, Gerard Watkins, Emmanuelle Grönvold, Laetizia Venezia Tarnowska, Gilles Lellouche, Elodie Navarre, Julia Faure, Frédéric Geerts, Robert Willar, Nathalie Nattier
Zu fledderig
bensi (120), 04.11.2004
Mir war "Liebe mich, wenn du dich traust" nicht konsequent genug. Es ist natürlich ne schöne Idee, die Beziehung der beiden auf längerem Zeitraum zu beobachten, aber irgendwie fiel die Handlung da etwas auseinander.
Vergleiche mit Amélie kann ich absolut nicht nachvollziehen (bis auf einige Kameratricks, die aber eher wie ein Amélie-Abklatsch wirkten und dass der Film ebenfalls französisch war). Aber dass träumerisch-poetische von Amélie kann dieser Film absolut nicht bieten. Der Begriff Anti-Amélie passt hier schon besser, aber qualitativ kann er sich NATÜRLICH nie mit besagtem Film messen.
Trotz einiger abgefahrener Ideen bleibt dieser Film eher durchschnittlich.
Sich selber im Weg stehen in der extremsten Form
Sara (4), 28.10.2004
Für mich gab es bei diesem Film nur eine Quintessenz: das Leben ist zu kurz um es sich gegenseitig schwerzu machen und sich zu quälen.
Wie schön alles hätte sein können zeigt ja schließlich das Ende.
Ils sont fous ces français
juggernaut (162), 02.09.2004
Ja, dieser Film ist absolut französisch, im Guten wie im Schlechten. Harald Schmidt hat einmal eine typische Szene aus französischen Beziehungskomödien/-dramen ungefähr wie folgt persifliert: Die weibliche Hauptfigur trifft ihre beste Freundin und sagt zu ihr: ?Ich möchte Paul verlassen. Aber ich will, dass er mich vorher anruft!? Das gibt in etwa auch den Tonfall dieses Film wieder, ist allerdings noch hübsch harmlos im Vergleich zu dem, was sich die beiden Protagonisten Sophie und Julien hier gegenseitig (sowie gemeinsam anderen) zumuten bzw. antun. Und das offensichtlich nur, um sich und dem Rest der Welt etwas zu beweisen: Wie weit darf Liebe gehen? Oder anders ausgedrückt, aus der Perspektive von Julien und Sophie: Wie weit muss eine Liebe gehen, damit sie ?wahr? wird? Eine mögliche Antwort darauf, die der Film gibt, kann man nicht verraten, ohne Interessierte um die ? allerdings nicht völlig unvermittelte ? Schlusspointe zu betrügen.
Und das wäre fatal, erschließt sich der Film doch ohnehin eher vom Ende her. Der Anfang ist recht zäh und gewöhnungsbedürftig, obwohl gleich mächtig und holterdiepolter versucht wird, aufs Tempo zu drücken; und wie hier mit (künstlichen) Farben, teils rasanter Optik und teils ebenso rasanten Schnitten in die Bewegungen hinein versucht wird, eine Filmsprache abseits des Mainstream zu finden, hat das in der Tat etwas von (Anti-)?Amélie?, aber auch etwas, wie man so schön sagt, Kunstgewerbliches. Die Ruhelosigkeit und permanente innere Spannung der Figuren, ihre jähen und plötzlichen Stimmungsschwankungen übersetzen sich damit zwar in passende Bilder und Sequenzen, machen den ganzen Film allerdings auch ziemlich anstrengend. Wie dem auch sei, spätestens nach ?Jeux d?enfants? weiß man, warum amour fou etwas zutiefst Französisches ist.
La vie en DOSE
Colonia (683), 20.08.2004
"Jeux d'enfants", so der Originaltitel, ist fantasievoll, faszinierend und einfach toll gemacht. Rasante Kamerafahrten und Schnitte wie bei einem Werbespot. Ja, er erinnert ein bisschen an "Amélie", ist aber doch auch wieder anders. Er ist keine ganz leichte Kost und wirft bei mir einige Fragen auf. Gleichwohl ist er beste Unterhaltung.
"Amelie" für die Spätvorstellung
Trollo (23), 16.08.2004
Warum wird dieser Film in der Presse relativ mäßig bewertet? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Yann Samuell läßt seine Darsteller als Kinder mit der Energie und Ernsthaftigkeit von Erwachsenen agieren und gesteht den Erwachsenen zu, wie Kinder zu spielen. Diese Spiele fallen zugegebenermaßen ziemlich heftig aus. Trotzdem sind sie für mich Ausdruck einer großen Zuneigung füreinander und einer großen Sehnsucht nach dem Anderen. Menschliche Züge wie Angst, Egoismus, mangelndes Vertrauen behindern einen "normalen" Ablauf der Geschichte. Am Ende zeigt sich, welches Potential frei wird, wenn sich diese Kräfte überlagern und bündeln. Mein unmaßgeblicher Tip: reingehen, zwischendurch nicht zu viel nachdenken und Ihr erlebt eine Lovestory vom Feinsten!
Kinderspiel
otello7788 (554), 13.08.2004
30 Jahre lang quälen sich die beiden mit immer abstruseren Wetten um am Ende... Ja was?
Ein Film über eine große Liebe, die großen Hass gebiert. Mehr Poesie als Erzählung und ein Film, der nur aus Frankreich kommen kann. Intelligent, ungewöhnlich, anregend und schön, wenn auch manchmal schön schrecklich und verstörend. Richtiges Kino, herrlich!
Traue Dich, wenn Du mich liebst
La_Penna (5), 13.08.2004
Der Titel dieses Filmes darf auch gerne umgedreht werden ;o)
Menschen die ein Herz für Romantik haben und Phantasie wird dieser Film begeistern. Ein dahin schmachten ist garantiert. Hoffnungen werden geschürt bis sich der Zuschauer selbst fragt, meinen die beiden es jetzt ernst oder nicht.
Die Umsetzung der Geschichte ist mit viel Liebe zum Detail, ungewöhnlichen Schnitten und Perspektiven gelungen. Es stellt für sich einen eigenen Stil dar und Vergleiche mit Amelie eher dem Genre als der Machart zu zuordnen.
Brillant sind die Darsteller - vorallem die Kinder.
Alles im allem ist der Film sehr sehenswert.
LG
La_Penna
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025
Armand
Start: 16.1.2025