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Match Point

Match Point
Großbritannien 2005, Laufzeit: 124 Min., FSK 6
Regie: Woody Allen
Darsteller: Scarlett Johansson, Emily Mortimer, Jonathan Rhys-Meyers, Brian Cox, Matthew Goode, Penelope Wilton, James Nesbitt, Ewen Bremner, Rupert Penry-Jones, Margaret Tyzack, Woody Allen, Morne Botes, Xander Armstrong, Zoe Telford, Colin Salmon, Miranda Raison, Rose Keegan, Eddie Marsan, Steve Pemberton

Meine Meinung zu diesem Film

kontrafaktische Stabilisierung
Bruce_Wayne (73), 14.06.2006

Haha, kennst Du "Haruki" persönlich? Nix für ungut.

Deine sonstiges Geschwätz versteh ich leider nicht im mindesten. "Realismus", "perfekt", "Tiefgang", "Oberfläche" - Wörter, die den Beitrag füllen. Was Du auch noch verwenden könntest, wäre "Denotate", "Hyperrealismus", "Panoptikum", "Fiasko", die Shift-Taste.

Wenn Du "Haruki" das nächste Mal siehst, sag ihm bitte, ich habs nicht böse gemeint, als ich sagte, er sei besser als Allen.

nix neues
velutlafazan (7), 12.06.2006

wenn man die leistungen allens in den letzten jahren sich anschaut, kann man, selbst als GROßER W.A.-fan, sich nicht vor der frage drücken "ist er ausgebrannt?"

die beitragsüberschrift von juggernaut am 29.12.2005 "Verbrechen und andere Kleinigkeiten" deutet schon daraufhin, dass allen vor 16 jahren beim gleichnamigen film dasselbe thema bereits bearbeitet hatte. dieser, meiner ansicht nach einer seiner besten, braucht keine ergänzung, oder sonstwas. daher ist es mir völlig schleierhaft, was sich mr. allen dabei gedacht hat.

und jetzt das billige schlußwort: "ist dies das aus?" :(

liebe miss
sommernacht (22), 06.06.2006

sehr schön wie selbstüberzeugt du bist. kompliment.aber wo du haruki beleidigst, hört es echt auf, mal ganz abgesehen von dem wort "deppen".ich habe das buch gelesen und genau aus dem grund ist mir dein vergleich ein absolutes rätsel.
match point beschreibt eine erotische und abhängige affaire, die immer im realismus bleibt. das buch hingegen eine platonische, gedankliche, romantische liebe, die die hauptfigur ein leben lang begleitet und für die er alles opfern würde.eine liebesgeschichte zwischen fiktion, wunsch und realität. der unterschied ist für mich oberfläche und tiefgang. ein buch, aufgrund dessen sich das literarische quartett sprengte, sollte man nicht mit einem film gleichsetzen, der zwar sehr gelungen ist, aber dessen vorkommende liebesbeziehung überhaupt keinen tiefgang besitzt und die sogar von dem egoismus in person umgebracht wird. haruki murakami wäre bestimmt nicht begeistert. und wer mit kritik nicht leben kann, sollte seine zeit nicht mit kritik verschwenden.
es grüsst herzlich dein depp.

Hausaquisition
Bruce_Wayne (73), 03.06.2006

Ich kann zeitlich bedingt nicht jedem Deppen alles erklären aber lies einfach mal das Buch und vergleiche den Handlungsverlauf und die verwendeten Motive mit denen von Match Point.

Gruß, Bruce

woody deluxe!
sommernacht (22), 01.06.2006

herrlicher, spannender film und so gar nicht woody allen!
er kriegt es hin, dass man nach 2 stunden zum unsymphatischen bösewicht hält, echt eine unverschämtheit!
der rest wurde hier im forum bereits erwähnt, von mir nur ein: daumen hoch, gute unterhaltung!
und noch eine frage an bruce wayne: erkläre mir bitte den zusammenhang zwischen haruki murakami und diesem film!? das wort "geliebte"?

prima
gruuv (8), 27.05.2006

ein wahrlich genialer film, von überagenden darstellern, die bis auf einen kleinen moment (man beachte die decke, die frau johanssons brüste verhüllt) nichtmal erahnen lassen, dass sie gefilmt werden bis hin zu einem tollen ende. wer dann auch schon mal das durchmachen mußte, was der hauptdarsteller auf dem drahtseil probiert, der kommt 124 min. aus dem schwitzen nicht heraus. 4 sterne.

Vorteil Woody
imogen (7), 31.01.2006

Eine der vielen selbstironischen Punkte in diesem Film fand ich die Entscheidung die zwei Kommisare bei Scotland Yard duch zwei Bilderbuch-Schotten darzustellen! -- klar, das sind alles Schotten da!

Aber mal im Ernst:

Ich schliesse mich eben mal den allgemeinen Lobpreisungen an. Unheimlich sensibel, clever und rhythmisch perfekt umgesetzt. Gleichzeitig sehr der dunklen Seite des Menschen zugewandt: der Zuschauer ist dazu verdammt, den Helden auf seinem zweifelhaften Weg zu Geld und Glück(?) zu begleiten. Dabei ist das einzige, was ihn von seinem opportunistischen Pfad abzubringen droht, sogar noch schlimmer... noch weniger Sinn kann man dem Leben nicht zugestehen! Und das Ende ist ja auch nicht gerade die Dostojevski-artige Sühne und Erlösung sondern nur Schuld und ewige Verdammnis, oder?

Fazit: Sehr empfehlenswert! So kann Kino sein!

Ganz in Ordnung
Bruce_Wayne (73), 29.01.2006

Nachdem der Film sich mit oft unsagbar platten Dialogen durch seine erste Stunde geschleppt hatte, wurde er daraufhin zum Glück deutlich munterer. Obwohl die Story frappierende Ähnlichkeit mit Haruki Murakamis "Gefährlicher Geliebten" aufweist und die Allensche Lösung der Affäre im Vergleich deutlich simpler ausgefallen ist, war ich doch gut unterhalten.

Der unambitionierte Versuch der Sozialkritik scheitert hier ähnlich wie bei "Eiskalte Engel": die Geschichte entwickelt sich nicht zum Bösen, weil dies irgendwie in der Dekadenz der Reichen verankert, sondern weil der Tennislehrer ein ambivalenter Idiot aus der irischen Unterschicht ist, wie man an der Verwendung des Sophokles Zitates sehen konnte. Sollte sich in "Match Point" also irgendwo ein derartiges Moment verborgen haben, dann kann man nur sagen, dass es angesichts der harmlosen Familie nicht greift.

Die Ringkapriole am Ende mag gut sein, der letztendliche Schluss war aber, um die Integrität des Filmes zu sichern, unabdingbar. Ich war insgesamt nicht sonderlich beeindruckt, habe den Kinogang aber dennoch nicht bereut.

Zum Schluss noch mal den Hinweis auf den bereits oben genannten Autor, der m.E. die selbe Geschichte besser behandelt -

Lest: Haruki Murakami - Gefährliche Geliebte !

Ungewöhlich frisch und gut
cekay (6), 23.01.2006

Dieser für Woody Allen so ungewöhnliche Film dürfte die eingefleischten Fans wohl etwas abschrecken, aber für den normalen Zuschauer ist er eine willkommene Chance ein Werk des New Yorker Neurotikers selbst im Kino zu erleben.
Die intelligente Geschichte mit der gut dargestellten Welt der Londoner High Society entwickelt sich am Ende von einer kleinen Romanze zu einem Kampf und Wohlstand, bzw. zu einem Drama um das Sein.
Schade nur, dass die Momente des schockierenden Mordes ohne jegliche plötzliche Aha-Szenen dargestellt werden. Thriller-Utensilien gibt's daher keine, aber das ist auch sehr gut so. Das Leben ist manchmal auch einfach nur so... schockierend schrecklich.

Hast du mein Strindberg Buch gesehen?
Kinokeule (541), 19.01.2006

Faszinierend zu beobachten, mit welcher Leichtigkeit und Stilsicherheit dieser Film in Szene gesetzt wurde. Obwohl der Plot in 3 Sätzen erzählt werden kann, kommt hier in 120 Minuten keine Langeweile auf, denn wie so oft hat Allen einen doppelten Boden eingezogen. So schön kann Kino also noch sein. Woody Allen, schon immer der europäischste der amerikanischen Regisseure drehte hier einen Film, den Rohmer und Chabrol gern gemacht haben dürften (5 Sterene)

Es geht also doch "ohne" Allen
gutzi (182), 18.01.2006

Nachdem ich ja nach "Anything Else" hier im Forum lautstark "mehr Allen" vor der Kamera gefordert hatte (und mir aus diesem Grund "Melinda und Melinda" gleich gespart habe), kann ich nur einigermaßen erstaunt konstatieren, daß Match Point sogar gänzlich ohne Allen vor der Kamera ein durchaus gelungener Film geworden ist. Ein kurzweiliges, geradlinig erzähltes und auch schauspielerisch gelungenes Lehrstück über Glück und Zufall, Aufstieg und Fall, Schuld und Moral. Sehenswert!

Großes Kino, jawohl!
vossi (1), 16.01.2006

Na, wer hat ihn denn entdeckt, den Satz, der "echt Woody Allen" war...?

In der Modern Tate, als die scheußliche rothaarige Freundin von Chloé von den "zu einander passenden Neurosen" sprach; von einem Pärchen, dass sich "bei einem Verkehrsunfall kennen lernte". Das war der Meister: herrlich überflüssiger Inhalt, aber trefflich formuliert...

Zum Film: ein großartig einfacher Handlungsstrang, ja, zum Teil vorhersehbar, aber im entscheidenden Moment dann doch "shocking"!

Spätestens beim Tanz des Rings an der Themsekante dürften 80% der Zuschauer selbstzufrieden geglaubt haben: "Guck an, ich wusste ja, das geht nicht gut!", um dann eines Besseren(?) belehrt zu werden.

Pflichtbesuch auf jeden Fall für jede(n) Heiratswillige(n), bevor er mit lustigen Kumpanen in der Altstadt seinen Junggesellenabschied begeht!

Chapeau - ein Woody Allen vom Allerfeinsten!

Nur mal eine Frage:
kinopolli (1), 15.01.2006

Ist Scarlett Johansson wirklich sooo umwerfend und supersexy? Ich fand, dass sie jedenfalls in diesem Film genauso aussah wie die erfolglose amerikanische 08/15 Schauspielerin, die sie hier verkörpert hat ...

Verbrechen lohnt sich?!
otello7788 (554), 05.01.2006

Weder sexy Scarlett, noch Altmeister Woody und auch nicht die guten Kritiken im Forum, haben mich in diesen Film gebracht, sondern eine 103 Jahre alte Aufnahme von "Una furtiva lacrima". Ich hatte gelesen, daß die unsterbliche Caruso Aufnahme von 1903 das Thema das Films sei und das musste ich sehen und hören.

Bis zum letzten Drittel des Films war die Musik auch das einzige was den Besuch rechtfertigte. Aber auf den letzten Metern bekommt er dann nochmals richtig Schwung und schlägt ein paar tolle Haken. Nicht der große Wurf, aber sehens- und vor allem hörenswert.

(wen´s interessiert: Von dem größten Sänger aller Zeiten gibt es zwei Aufnahmen der Arie. Die frühe von 1903 mit (dilettantischer) Klavierbegleitung, aufgenommen in einem Mailänder Hotel und eine von 1917, die technisch besser, aber nicht halb so spannend ist)

www.das-positiv.de

Kino ist schön !
TERMINATOR (27), 04.01.2006

Wenn man gut lachen möchte, wird man natürlich nicht völlig bedient, aber wenn man Kino an sich geniessen möchte, verkaufe sich der Film sehr gut : der Anfang wirkt, nach meinem Geschmack, extrem künstlich, nehme ich aber zurück, da alles was folgen wird, sein Sinn hat.
*****kein Meisterwerk aber sehr gut bewerte ich diesen Film, fand den Film "Sweet and Slowdown" auch sehr schön aber diesen Film finde ich noch besser.

Wow !!!
Ose! (35), 03.01.2006

Seit wie vielen Jahrzehnten macht der Mann jetzt Filme - und entdeckt im deutlich fortgeschrittenen Alter eine ganz neue Seite an sich.

Gut, wie unten schon angemerkt, erinnert man sich an Patricia Highsith. Ist das schlecht? Mir kam außerdem noch Claude Chabrol in den Sinn.
Ich würde mir wünschen, dieser würde noch einmal so eine Kreativitätsschub bekommen, wie wir ihn mit diesem Film geboten bekommen.

P. S.: Wer den Inhalt glaubt in zwei Sätzen zusammenfassen zu können (s. u.), erscheint mir etwas einfältig.

Kino kann mehr!
TrickerDicker (2), 03.01.2006

Dieser Film ist etwas für Menschen, die genügend Zeit dafür haben, noch einmal in aller Seelenruhe einen Blick in menschliche Abgründe zu werfen. Die Handlung des Films liesse sich mühelos in zwei Sätzen zusammenfassen und ist meines Erachtens über weite Strecken vorhersehbar. Wenngleich die schauspielerischen Leistungen und filmisch handwerkliche Machart überzeugen, ist der Spannungsbogen bei weitem überdehnt. Falls Woody Allen beabsichtigte einen ganz und gar humorlosen Film herzustellen, hat er auch diese Latte gerissen - einmal musste ich wirklich lachen.

starker Film
sowiso (21), 02.01.2006

Angeblich soll Scarlett Johansson im ?Pferdeflüsterer? schon mitgespielt haben. Ihre atemberaubenden Blicke wird man sich nach diesem überlangen und ebenso kurzweiligen Film gut merken können. Wie hättest du dich an Stelle des Hauptdarstellers verhalten, kann und muss man anschließend gerechterweise fragen. Wo die Obsession zum Mord wird, schrecken wir zurück, oder? Aber es ist ja Kino und die Stärken des Films, der nach langer Zeit den Kinobesuch wieder lohnte, machen schon Appetit auf Allans nächsten und übernächsten, der in Barcelona gedreht werden soll. Vielleicht wieder mit der Johansson.

Woody's back again
Raspa (392), 31.12.2005

Zugegeben: Allens letzte Filme waren zwar teilweise ganz amüsant, aber keine wirklich großen Würfe.Nun aber Match Point: Es kommt einem so vor, als hätte Woody eine Vorlage von Patricia Highsmith genommen und sie mit seiner speziellen Kunst der Charakterskizzierung verschmolzen. Fabelhafte Schauspieler helfen ihm, einen überaus unterhaltsamen Film hervorzubringen, in dem nur das Opernmotiv - ein früherer Tennisprofi aus einfachen Verhältnissen schwärmt ausgerechnet für italienische Opern! - ein wenig forciert wirkt. Man hätte auch so gemerkt, dass es bei aller Leichtigkeit der Inszenierung um die ganz existenziellen Fragen geht. Sonst aber : Klasse!

Verbrechen und andere Kleinigkeiten
juggernaut (162), 29.12.2005

Angekündigt war eine Nicht-Komödie ganz ohne Lacher. Das allein schien schon mal eine gute Idee und ein guter Grund für einen Kinobesuch zu sein, konnte man doch über die als Komödien annoncierten letzten Filme Woody Allens auch beim besten Willen nicht mehr lachen. Was sogar eine ziemlich traurige Angelegenheit war, schließlich hatte der Mann in diesem Genre ja früher Erstklassiges geleistet.

Allerdings hat die Werbung, wie immer, gelogen. Es wurde gestern Abend doch an einigen Stellen gelacht im Kino. Statt beim bekannten New Yorker Neurotiker-Humor hat Allen sich für "Match Point" bei angeschwärztem britischem Humor bedient. Das Ergebnis ist für meinen Geschmack nicht recht überzeugend.

Ein Gesellschaftsdrama und Thriller soll es diesmal also sein, um einen in bessere Kreise eingeheirateten Aufsteiger, der seine Karriere vom Tennisprofi und -lehrer zum leitenden Manager in Schwiegerpapas Firma durch eine leidenschaftliche Affäre aufs Spiel setzt. Als das Lügengespinst nicht länger durchzuhalten ist, muss er einen Entschluss fassen. Dahin zu kommen, hätte es aber nicht so viel Filmzeit gebraucht (und nicht so viele verrauschte historische Opernaufnahmen, die Dramatik und Emotion suggerieren sollen). Doch der Entscheidungsprozess zieht sich, weil Allen viel zu lang ausgewalzte Szenen und Dialoge serviert, die streckenweise wirklich hölzern geschrieben und inszeniert sind. Gefühlte drei Stunden mühen sich die relativ beachtlichen Schauspieler daran ab, wo es anderthalb auch getan hätten.

Der Held hört gerne Opern, liest zu Beginn ?Schuld und Sühne? und bekommt am Ende auch noch einen Schuss griechische Tragödie verpasst, aber die Nemesis bleibt aus. Stattdessen gibt es eine ? immerhin gelungene ? Schlussauflösung, die uns wieder an das Motiv vom Anfang des Films zurückführt: Wenn der Tennisball die Netzkante trifft und einen Moment lang nicht klar ist, auf welcher Seite er herunter fällt. Wo er zufällig landet, entscheidet aber über Glück und Pech, Sieg und Niederlage. Denn Glück und Zufall haben, so sagt es dieser Film, den weitaus größten Einfluss auf den Verlauf des Lebens. Und dieser Zufall lässt in ?Match Point? den Schuldigen auf unerwartete Weise davon kommen. Als glücklichen Zufall in Allens Werk mag man "Match Point" gleichwohl nicht bezeichnen.

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