Minority Report
USA 2002, Laufzeit: 144 Min., FSK 12
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton, Max von Sydow, Lois Smith, Peter Stormare, Tim Blake Nelson, Steve Harris
Sci-Fi mit Anspruch
Kinokeule (541), 18.10.2004
In meinen Augen ein durchaus tolerable Verfilmung einer Meistergeschichte von Philip K.Dick. Hier gibt es wieder einige Umwege zu nehmen und ganz ohne Nachdenken kann man diesen Film nicht überstehen.
Einige Szenen kommen sehr überdreht daher, wie z.B. die Flucht im Automobilwerk und die Entführung des Präkogs. Bei Hollywoodfilmen dieses Kalibers habe ich meine Schmerzgrenze jedoch seit langem verschoben und akzeptiere solche Comicelemente, wenn sie der Story nicht weiter schaden.
Die Specials sind wirklich toll gelungen: Fliegende Hoovercrafts, Spiders usw. fand ich sehr beeindruckend. Das Setting macht einen sehr runden Eindruck, diese faschistoide Zukunftswelt kann ich mir durchaus vorstellen, auch wenn ich sie mir natürlich nicht wünsche. Über einige Gimmicks würde ich mich aber dennoch freuen (z.B. die sich aktualisierenden Zeitungen). Schön, mal wieder Max von Sydow zu sehen.
Übrigens: Happy-Ends sind bei Philip K. Dick äußerst selten. Mal wieder zu den Büchern greifen (4 Sterne).
a good report
Ronin (80), 24.03.2003
Da kann ich Mönti zustimmen.
Man sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren; und ich denke es wurden im Vorfeld ganz klar falsche Erwartungen an den Film gestellt.
Der Film erhebt keinesfalls den Anspruch in irgendeiner Weise künstlerisch zu sein.
Prima Unterhaltung, und trotz Überlänge, fesselnd.
Mit der Action und dem Spannungs-Aufbau ist man bestens bedient; philosophische Anleihen sind zur Würze der Story eingesetzt worden keinesfalls um hier tiefgreifend unter die Oberfläche zu gehen.(was völlig o.k. ist)
Die letzten 5-Minuten halte ich aber ebenfalls für etwas zu überzogen und "unpassend".
Ich habe nichts gegen >happy end´s<, nur sollten sie auch glaubwürdig sein.
Das ist der wirklich einzige negative Punkt der mich stört, und gerade am Ende einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterläßt.
Mir scheint der Eindruck als habe man das "echte" Ende für eben dieses herausgeschnitten.
Alles in allem aber: guter Spielberg-Stoff.
Interessante Geschichte
mr. kurtzman (168), 17.03.2003
Eines muss man dem Film lassen. Die Geschichte hatte das Zeug zu einem richtig guten Kinofilm. Spielberg ist eben Spielberg. Wie wahr. Deswegen lassen wir besser die Vergleiche zu Kubrick.
reingehen !
picco (85), 13.03.2003
es ist schade, dass der hype um tom cruise einem leicht die sicht auf die bedeutungstiefe des films verstellt. von da her wäre es mir lieber gewesen, in der hauptrolle einen "no name" zu sehen, der nicht die ganze aufmerksamkeit auf seine nase zieht. sehr empfehlenswerter film.
klasse
ben_oui (22), 08.02.2003
Der Film ist "Hollywood", ohne Frage. Eine echt klasse und spannende Unterhaltung. Sehr gute Schauspieler, Drehbuch, Compuer-Effects und interessante Ideen. "Ruunnnn!" Es ist aber vielleicht besser nicht zu fragen, was nach dem Experiment geschieht...
gute unterhaltung ....
tinetuschen (142), 05.11.2002
... mit einigen interessanten denkansätzen. ich habe mehr bekommen als ich erwartet habe. es ist für mich ein unterhaltungsfilm, KEINE filmkunst. wirklich gestört haben mich nur die letzten beiden einstellungen, aber sonst: sehenswert.
Moneymaker
Semmel (4), 04.11.2002
Ich habe den Film sehnsüchtig erwartet und war durch Berichterstattungen im Vorfeld des Startes sehr gespannt auf die Begründung der Story und die Umsetzung dieser interessanten Idee. Leider musste ich nach 5 Minuten feststellen, dass mein logisch denkendes Hirn nicht in der Lage ist über die teilweise eklatanten Unsinnig-und Stimmigkeiten dieses aus der Geldfabrik Hollywood stammendes ScFi-Spektakels hinweg zu sehen. Als meine Lieblingsszene möchte ich die Flucht von Herrn Cruise mit dem SuperPraecox heraustellen, welche mittels einer überdimensionalen Klospülung ihren Anfang und nach drei Sekunden und einem grandiosen Schnitt direkt im Dolorian von Spielberg endet.
Spielberg&Cruise stehen meiner Meinung nach für eines: Money
Minority Opinion
Raspa (392), 21.10.2002
Tja, wenn man die bisherigen Besprechungen liest, erkennt man, wie unterschíedlich man diesen Film beurteilen kann. Das reicht ja wirklich von Halleluja bis Kreuziget ihn! Und das Interessante ist, dass, von einigen extremen Äußerungen abgesehen, alle irgendwie auch Recht haben. Einerseits ist es eine perfekt komponierte Zukunftswelt, die einem so fantastisch gar nicht vorkommt; andererseits gibt es wirklich eine Reihe von Unglaubwürdigkeiten und nicht zu Ende gedachter Sachverhalte und vor allem. wieder einmal, ein allzu süßlich - rührendes Ende, auf das der Meister offenbar nie zu verzichten in der Lage ist.
Ansehen sollte sich jeder Kinofan den Film auf jeden Fall, gerade weil er so unterschiedliche Reaktionen hervorrufen kann!
Martialischer Schnickschnack
Dr. Tom (57), 17.10.2002
Ein ziemlich problematischer Streifen, aber nicht nur, weil er über weite Strecken wir ein missglückter, da ironiefreier James-Bond-Verschnitt daherkommt. Der Film befindet sich von vorneherein in einer moralischen wie juristischen Schieflage: der Mann, der seine Frau im Moment des Ehebruchs erwischt und sie ggf. tötet, begeht keinen Mord, sondern allenfalls Totschlag. Aber solche Feinheiten sind bei dieser überaus martialischen Inszenierung, den ganzen Perversionen und sanktionierten Widerlichkeiten, eh fehl am Platz. Hauptsache, die ganze verbleibende Logik wird auch noch ratzfatz weggeballert. Ey, boa, ey.
nix neues
Marylou (161), 13.10.2002
nix halbes und nix ganzes. relativ unspannend und eine große cruise-show. auch ziemlich unüberzeugende und unrealistische zukunftsbilder. dialoge mittelmäßig. was ganz gut war: als man denkt, das man am ende des films angelangt ist, geht es unerwartet weiter. der schluß ist eine spielberg-happy-end horrorshow- achtung, brechreiz.
nicht beschissen, aber auch nicht gut.
Gute Unterhaltung
calvin (27), 10.10.2002
Spielberg entführt einen wieder in eine Kinowelt, in der man niemals Angst haben muss. Nicht brutal, nicht ekelhaft, nicht schockierend. Die komplexe Vorlage von Dick (der ja auch blade runner geschrieben hat) wird zum spannenden Abenteuerfilm. Die dahinter steckenden philosophischen Fragen kommen leider nicht zu Zug. Ich halte Spielberg für den besten Unterhalter, aber der Film gehört nicht zu den philosophischen Klassikern (2001, solaris, blade runner) -- man könnte diese Story aber so verfilmen.
Typisch Spielberg ...
Rita (21), 09.10.2002
und nicht mehr. Nach den guten Kritiken, die überall zu lesen waren, hatte ich schon etwas Schrägeres erwartet. Und auch die Atmosphäre war mir für diese Art Zukunftsvision nicht dunkel genug. Es waren wieder einige ganz nette Film-Zitate in die Geschichte verwoben und an verspielten Details mangelte es auch in diesem Spielberg-Film nicht. Aber das Ende hätte er sich sparen können (Friede, Freude, Hollywood ...).
Nur nicht zu Ende sehen
gufi (18), 08.10.2002
Eigentlich ganz ordentlich für einen Spielberg-streifen: düster, nachdenklich/anregend, teilweise undurchsichtig. Hinzu noch seine Stärken: Detailgetreu, perfektionistisch, stimmungsvolle Umsetzung. Doch halt: Ein Spielberg ist und bleibt ein Spielberg. Das heisst, dieser Mann kann einfach keinen Film zu Ende drehen, ohne am Ende nochmal das ganz dicke kitschige Ende auszupacken - ob man will oder nicht. Wenn Ihr diesen Film in der guten Erinnerung behalten wollt, die er im grossen und ganzen verdient hat, dann schliesst Augen und Ohren nach ca. 140 min.
WOOOOWWWW!
otello7788 (554), 04.10.2002
Immer wenn ein neuer Spielberg auf dem Programm steht, denke ich an das Wechselbad, daß mir dieser Regisseur schon bereitet hat. Sicherlich einer der größten Kino-Erzähler aller Zeiten, hat er auch so Schauerfilme wie "A.I." oder das "Reich der Sonne" inszeniert. (Allerdings hat er seit Schindlers Liste und Private Ryan lebenslangen Bonus bei mir!)
Skeptisch bin ich in Minority Report gegangen, überwältigt, von Bildern gefangen, nachdenklich-begeistert wieder herausgekommen. Es ist wieder eine Geschichte von Phillip K. Dick die die Basis für einen der großartigsten Science Fiction Filme bietet, die das Kino je gesehen hat. Unübersehbar die Bezüge zu Blade Runner, die Beschäftigung mit den kleinsten Details, die Erfindung einer Zukunftswelt, die durchkomponiert bis ins kleinste Detail stimmig ist. Der Hauptdarsteller als gebrochener Held, philosophische Themen (Was ist der Mensch und wann ist er schuldig?) und der Versuch eine Welt neu zu erschaffen, die Unsere weiterdenkt und entwickelt.
Zwei Punkte haben mich gestört: Die unnötige Schlägerei in der Mitte und der Logikfehler mit den Augen (Obwohl er wegen Mordes gesucht wird, hat er noch Zugang?)
Trotzdem ist die komplexe Geschichte in sich schlüssig und bewegend. Die Darsteller können überzeugen und die Dialoge sind glaubhaft. Die Tricks durchgehend sehr gut und die Musik (John Williams) großartig.
Heißester Favorit für den Oscar (Hauptdarsteller/Bester Film/Beste Regie/Beste Visualfx/Beste Musik/Bestes Setdesign/Bestes umgesetztes Drehbuch). Absolut sehenswert-5 Sterne!
Leben oder Existieren?
Larsen (2), 03.10.2002
Neben seinen üblichen Spielberg-Cruise - Qualitäten regt dieser Film auch die tieferen Hirnschichten zum Nachdenken darüber an, ob man - heute oder in Zukunft - sich dem Diktat von Self - Fulfilling Prophecys fügen muß oder vielleicht doch durch aktives Zuwider-Handeln ein selbstbestimmteres Leben führen kann. Deshalb weit mehr als das typische Hollywood - EventMovie (die man zumindest ab einem gewissen persönlichen Reifegrad nur noch als visuelles Junk Food goutiert).
Unbedingt ansehen
hansolo (34), 27.09.2002
Habe den Film in einer Preview gesehen. Bin begeistert von der durchaus einfallsreichen Story. Selbst wenn sie teilweise etwas durchsichtig ist. Tom Cruise überzeugt durchaus in seiner Rolle und Spielberg hat mich nach seinem kleinen Stolperer wieder zu seinem Fan gemacht.
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