Ulzhan- Das vergessene Licht
Deutschland 2007, Laufzeit: 105 Min.
Regie: Volker Schlöndorff
Darsteller: Philippe Torreton, Ayanat Ksenbai, David Bennent
Selbstmord in der Steppe
otello7788 (554), 17.12.2007
Wir folgen Charles auf seinem Weg der Selbstzerstörung. Er verschenkt im Wodkarausch sein Geld und seinen Pass, läßt sein Auto am Straßenrand einfach stehen und geht mit einer sperrigen Tasche einfach zu Fuss durch die Steppe.
Indem wir seiner Odyssee folgen, lernen wir ein traumatisiertes, aber auch wunderschönes Land kennen. Atombombentestgelände, zerfallene Gulags, verlassene Kolchosen zeigen die Risse in der Geschichte Kasachstan. Die neue Hauptstadt Astana ist so monströs, daß man erschrickt. In einem Wahn, die Zukunft zu gestalten, hat man dort alles weggelassen, was an Vergangenes erinnern könnte. Im Gegensatz dazu die Bilder aus der Steppe, die Menschen dort, die noch mit der Natur leben. Die größte Leistung des Filmes ist es, uns einen tiefen und vor allem neutralen Eindruck dieses fremden Landes zu vermitteln. Dafür lohnt der Besuch.
Es gibt einige großartige, fast mystische Momente in der Erzählung, auch wenn einiges an den Figuren unklar blieb. Vielleicht nicht der große mitreissende Film, aber sehenswert allemal.
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