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Wild Things
USA 1998, Laufzeit: 113 Min.
Regie: John McNaughton
Darsteller: Matt Dillon, Neve Campbell, Denise Richards, Kevin Bacon, Bill Murray

Malerisch sind die Sümpfe Floridas, aber darin lauern gefräßige Alligatoren. Und so ähnlich verhält es sich auch mit dem in Florida gelegenen Blue Bay, einem kleinen Küstenort mit Jachthafen und stattlichen Anwesen. Denn die vermeintlich heile Welt der Reichen und Schönen wird zum Schauplatz einer wendungsreichen Geschichte von Gier und Heimtücke, Lügen und Verrat. Dabei beginnt alles so reizend, wenn die Schülerin Kelly Van Ryan (Denise Richards), die jene so typisch amerikanische Cheerleader-Erotik verströmt, sich in ihren jungen Lehrer Sam Lombardo (Matt Dillon) verguckt und augenscheinlich alles daransetzt, mehr von ihm zu kriegen, als er geben will. Doch während man gerade noch Matt Dillon beneiden kann, kommt es anders: Kelly beschuldigt ihn, sie vergewaltigt zu haben. Und zu allem Überfluß kommt auch eine Mitschülerin (Neve Campbell aus "Scream") mit einer ähnlichen Geschichte über Sam ans Tageslicht. Der smarte Lehrer wird zum Geächteten in Blue Bay. Erst seinem Anwalt (Bill Murray), einem unseriösen, aber bauernschlauen Winkeladvokaten, gelingt es, eine Verschwörung gegen Sam aufzudecken, was diesem zwar nicht seinen Schuljob wieder verschafft, jedoch einen beachtlichen Wiedergutmachungs-Scheck aus dem Hause Van Ryan. Doch das ist noch lange nicht das Ende. Ein Detektive (Kevin Bacon) forscht weiter, und auch wir erfahren ständig neue Wahrheiten. Regisseur John McNaughton ("Henry: Portrait of a Serial Killer", "Mad Dog and Glory") hat bei "Wild Things" zum ersten Mal über ein großes Budget verfügen können und hat einem eleganten, interessant besetzten Thriller abgeliefert. Im Gegensatz zu seinen früheren Arbeiten bleiben in "Wild Things" die Charaktere etwas blaß, was daran liegt, daß sich alles der auf immer neue Überraschungen zielenden Story unterordnen muß. Die hat es aber auch wirklich in sich: niemandem ist zu trauen, jegliche Gefühle enden dort, wo ein Dollarzeichen steht. Und wenn man sich als Zuschauer schon an der Nase herumführen läßt, dann wenigstens so attraktiv wie in "Wild Things".

(Christian Seebaum)

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