Es gibt 23 Beiträge von Trollo
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28.02.2005
...in der Hand, als ein Oscar auf dem Dach!
Der Film "Sophie Scholl" hat für mich ungleich mehr Gewicht als sämtliche 3.Reich/Hitler/NSinterpretationsversuchsfilme der letzten Jahre zusammen ( natürlich mit der entsprechenden Würdigung der schauspielerischen Leistungen in diesen Filmen ), aber der hier besprochene Film hat eins voraus:
Er ist aktuell und hat immer seinen Bezug zur Gegenwart, weil Zivilcourage zu jeder Zeit von Nöten ist und am besten dann einsetzt, bevor Unrecht zum Gesetz erklärt wird!
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20.02.2005
Hoffentlich geht es Regisseuren nicht so wie gutem Wein: daß sie irgendwann abbauen!
Obwohl das, was Jean-Pierre Jeunet da inszeniert hat, für meine Begriffe kaum noch zu toppen ist.
Ihm ist gelungen, eine anrührende Liebesgeschichte zu erzählen, die trotzdem nicht den Blick auf die Realität durch unnötigen Druck auf die Tränendrüsen verschleiert.
Gleichzeitig gibt's eine sauber recherchierte Kriminalgeschichte und einen (sofern das überhaupt möglich ist )Blick auf den Schrecken und die Grausamkeit des Grabenkriegs.
Die Requisiten und die Drehorte sind optimal ausgewählt, daß man sich nur noch die Farbe wegdenken muß, um sich in den 1920er Jahren wiederzufinden.
Jeunet besetzt seine Figuren mit Schauspielern, die bis zum letzten Komparsen Charakter und Authentizität ausstrahlen.
Von Audrey Tautou habe ich sowieso den Eindruck, daß sie nicht von dieser Welt ist!
Aber egal, Hauptsache, man kann ihre Filme hier sehen!
PS. Wem der Geschützdonner und der Lärm der detonierenden Granaten auf den Zeiger geht, spricht den Soldaten in den Schützengräben sicher posthum aus der Seele...
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13.02.2005
...für den Einen im Wein, für den Anderen im Bier, oder, um den Alkohol nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen: jeder muß seinen Lebensentwurf für sich selbst finden!
Hilfen von Freunden sind dabei hilfreich, auch wenn man die nicht hören will, weil man sich ja in seinem Elend so wohl fühlt bzw. so von sich überzeugt ist.
Die männlichen Hauptdarsteller kriegen ihre Lektion in Form von echten oder virtuellen Beulen und lernen sogar daraus und die Rollen ihrer weiblichen Pendants sind supergut besetzt.
Die teilweise unscharfe und holprige Kameraführung
erinnert an ein selbstgedrehtes Urlaubsvideo und passt für meine Begriffe hervorragend in das Konzept.
Der Film hat mich den Gegenwert einer nicht ganz schlechten Flasche Wein oder einer halben Kiste guten Biers gekostet und mir sehr gut geschmeckt!
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18.01.2005
Besser kann ich mir die Verfilmung eines Bühnenstücks nicht vorstellen, wobei für mich
die Umsetzung des Themas im Film eindeutig
komödiantische Züge trägt.
Dank der tollen Leistung der Schauspieler entsteht aber nie der Eindruck von Übertreibung oder Klamauk.
Gleichzeitig bildet der Film die Befindlichkeit der heutigen Gesellschaft ab: in erster Linie den eigenen Vorteil im Blick, wenn's sein muß auch ohne Rücksicht auf den Anderen;
nur so viel Nähe zulassen, wie man selbst braucht;
und dann beleidigt sein, wenn der Andere das gleiche Verhalten zeigt.
Und so metzeln die vier an ihren Gefühlen füreinander herum, bis nichts mehr übrig bleibt!
Die scharfen Dialoge und witzigen Einfälle tragen ebenso zu einem äußerst gelungenen Kinoabend bei.
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01.01.2005
...das gewisse Etwas, was "den französischen Film" so unwiderstehlich macht!
Eine eigentlich banale und alltägliche Geschichte;
ein kleines, aber entscheidendes Detail, was eine äußerst spannende Handlung ingang setzt;
Schauspieler, die ihre Arbeit "leben";
(sogar eine so ungesunde Handlung wie das rauchen wird bei Sandrine Bonnaire zum erotischen und voyeuristischen Höhepunkt und auch Fabrice Luchini, der Steuerberater, hat's faustdick, denn welcher Mann kann von sich behaupten, siebenmal von der gleichen Frau verlassen worden zu sein!)
eine unauffällige und damit für mich gelungene Kameraführung;
und ein Grundkurs Beziehungstherapie für umme!
Das Kinojahr fängt super an!
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31.10.2004
Ein toller Film für alle, die abenteuerlustig sind, gerne reisen, die träumen können und wollen, für Naturliebhaber und Menschenfreunde.
Man möchte den beiden unterwegs zurufen: Hey, nehmt mich mit!
Wir können uns heute Reisen nach Lateinamerika leisten und sicher komfortabler als in den 50ern. Aber ist "all inclusive" wirklich das Maß aller Dinge?
Und das Problem der Landvertreibung, Willkür und Enteignung ist bis heute nicht aus der Welt.
Angesichts der Lebensbedingungen der Menschen damals wie heute fragt man sich, wie die Veränderung zum besseren aussehen könnte, zumal diese Bevölkerungsgruppen im Zuge der Globalisierung wohl endgültig unter den Teppich gekehrt werden!
Also viel Diskussionsstoff danach, aber zunächst mal ein ganz toller Film vor einer grandiosen Kulisse!
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30.10.2004
Das ist mal wieder so ein Film mit Aha-Effekt, der leider wieder von viel zu wenigen gesehen wird!
Denn es geht in erster Linie nicht um das Tanzen oder die Musik, sondern darum, was wirklich engagierte und kompetente Menschen erreichen können.
Und es ist richtig spannend mitzuerleben, wie Royston Maldoom eine Horde Jugendlicher dahin bringt, konzentriert und diszipliniert an einem Gemeinschaftsprojekt (und nicht zuletzt an sich selbst) zu arbeiten.
Sehr interessant für mich sind auch die Lebensgeschichten der beiden Künstler (ich nenne sie nicht Hauptakteure, denn das sind eindeutig die Jugendlichen).
Fucking unbelievable, in der Tat!!!
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26.10.2004
Muß wohl an der Jahreszeit liegen, daß sich die Filme über Eheprobleme häufen ;-( , aber im Ernst:
Es gibt wohl kaum einen Grund, der stärker ist, eine Beziehung auf die Probe zu stellen als der im vorliegenden Film dargestellte.
Weil das Drehbuch keinen Therapeuten vorsieht, der im wirklichen Leben sicher auftauchen würde, agiert bzw. reagiert jede Person auf ihre Weise.
Das läßt auch komische und groteske Situationen zu.
Es ist sicher kein fauler Kompromiß, wenn am Ende des Films alle dazugelernt haben und weiterleben bzw. neu anfangen können. Mein Fazit: absolut sehenswert !
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10.10.2004
...aber nicht minder spannend! Auch auf Drastigkeiten wie im "Namen de Rose" kann Peter Webber verzichten. Sie würden eh nicht in den Zusammenhang passen, weil nicht die äußeren Lebensbedingungen des Spätmittelalters Thema sind, ( hier waren die Städte am bzw. im Wasser klar im Vorteil )sondern der Umgang der Menschen miteinander. Da brodelt und stinkt es gewaltig unter der Oberfläche und daran hat sich bis heute nicht wirklich 'was geändert. Das macht den Film für mich ansehenswert und fast zu einem Schauspiel.
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16.08.2004
Warum wird dieser Film in der Presse relativ mäßig bewertet? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Yann Samuell läßt seine Darsteller als Kinder mit der Energie und Ernsthaftigkeit von Erwachsenen agieren und gesteht den Erwachsenen zu, wie Kinder zu spielen. Diese Spiele fallen zugegebenermaßen ziemlich heftig aus. Trotzdem sind sie für mich Ausdruck einer großen Zuneigung füreinander und einer großen Sehnsucht nach dem Anderen. Menschliche Züge wie Angst, Egoismus, mangelndes Vertrauen behindern einen "normalen" Ablauf der Geschichte. Am Ende zeigt sich, welches Potential frei wird, wenn sich diese Kräfte überlagern und bündeln. Mein unmaßgeblicher Tip: reingehen, zwischendurch nicht zu viel nachdenken und Ihr erlebt eine Lovestory vom Feinsten!
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