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Ihre beste Stunde – Drehbuch einer Heldin

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Kino im Krieg

12.07.2017

Catrin folgt während des 2.Weltkrieges ihrem Freund, einem mittellosen Künstler, von Wales nach London, wo Fliegerangriffe an der Tagesordnung sind. Sie findet eine Arbeit als Drehbuchautorin für die "schmalzigen" Szenen, die das weibliche Publikum ansprechen sollen. Damit ist sie recht erfolgreich und verschafft sich schon bald den Respekt der Mitautoren, Schauspieler und Minister. Die Planung des Films über die Rettung zahlreicher britischer Soldaten in Dünkirchen u.a. durch kleine Fischerboote wird nämlich von verschiedenen Ministerien überwacht. Schließlich soll die Moral der englischen Bevölkerung gestärkt werden.
Immer wieder müssen Szenen um oder neugeschrieben werden, auch noch dann, als bereits gedreht wird. Soweit so gut oder so dramatisch verlaufen die Filmarbeiten, begleitet von Fliegerangriffen. Auch privat kommen sich die Filmschaffenden näher, insbesondere Catrin und Autor Tom. Was dann folgt, wäre meiner Ansicht nach für eine gelungene Geschichte nicht notwendig gewesen. Zu viel Drama. Da es sich aber um eine Romanverfilmung handelt, sollte es wohl so sein.
Insgesamt eine interessante story mit intelligenten Dialogen und bis in die Nebenrollen mit guten Schauspielern besetzt. Empfehlenswert.

Der wunderbare Garten der Bella Brown

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Märchenhaft

03.07.2017

Es ist ein kleiner bezaubernder Film, der ein wenig der Zeit entglitten ist. Die Figuren sind märchenhaft übertrieben. Die Orte wirken wie nicht ganz von dieser Welt. Dennoch streift die Geschichte einige Themen des Lebens, wie Ordnung und Zwang, Einsamkeit und Verschrobenheit, Freundschaft, Liebe und Tod. Vielleicht ein bisschen viel für eine Geschichte. Dennoch fühlt man sich aufgehoben in der gegenseitigen Annäherung der komplizierten Persönlichkeiten. Schließlich wird Bellas Garten zum großen Projekt, an dem alle mitwirken.

Jahrhundertfrauen

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WG-Leben mal ganz anders

13.06.2017

Ich brauchte ein wenig Zeit um in den Film reinzukommen, seinen Erzählrhythmus aufzunehmen und mit den unterschiedlichen Figuren warm zu werden. Abrupte Szenenwechsel, sich ändernde Settings, Rück- und Vorschauen, mal dokumentarisch, mal gesprächslastig, mal nur Gefühl oder Musik, wirkten jedoch sehr erfrischend, da anders als das übliche Geschichten erzählen.

Schon nach kurzer Zeit hatte ich mich in Jamie, den 15jährigen Sohn von Dorothea verliebt, dessen Erwachsenwerden ja im Mittelpunkt stehen sollte. Ich finde allerdings, dass vielmehr die Mutter und ihre Sorge um den Sohn im Vordergrund stehen. Sie ist nicht glücklich mit ihrem Leben und hat Minderwertigkeitskomplexe und meint daher, die Erziehung ihres Sohnes nicht alleine zu schaffen. Da Jamie keinen Draht zu William, dem einzigen Mann im Haus, bekommt, bittet sie Abbie, die Fotografin, die Punk mag, und Julie, Jamies beste Freundin, um Hilfe. Das führt zu bizarren Situationen, da die beiden Frauen nun auf ihre Art und Weise versuchen, Jamie Lebensweisheiten zu vermitteln. Jamie weiß zwar nicht, warum seine Mutter diese Aktion startet, aber er genießt die Ausflüge und Anregungen der beiden Frauen, während seine Mutter sich bemüht, eine gewisse Zeit lang cool zu bleiben.

Es macht wirklich Spaß, dieser verrückten WG zuzusehen und nebenbei noch das Lebensgefühl der späten 70er mitzuerleben. Auch schauspielerisch eine gelungene Leistung vom gesamten Ensemble, wobei Annette Bening schon hervorzuheben ist.
Ein Coming-Of-Age-Film aus der Sicht der besorgten Mutter, die ja nur das beste will und damit natürlich kläglich scheitert, da sie ihrem Sohn einen Dialog auf Augenhöhe verweigert.

Ich. Du. Inklusion. – Wenn Anspruch auf Wirklichkeit trifft

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Berührend und erschreckend

28.04.2017

Ich komme gerade von der Premiere des Films im Cinema, bei der auch die Filmemacher, die Mitwirkenden und Vertreter von den Grünen, der CDU und dem Verband Bildung und Erziehung anwesend waren. Es ist ein Dokumentarfilm, der eine Grundschulklasse zwei Jahre lang begleitet. Startpunkt ist 2014, das Jahr, seit dem die Eltern behinderter Kinder die Wahlfreiheit haben, ihr Kind auf eine Förderschule oder Regelschule zu schicken. Wobei von Wahlfreiheit kaum noch gesprochen werden kann, da die meisten Förderschulen bereits geschlossen wurden. Und so müssen nun die Regelschulen mit den veränderten Bedingungen klar kommen, die sich leider im Vergleich zum früheren gemeinsamen Lernen von behinderten und nicht behinderten Kindern, das es ja auch schon an einzelnen Schulen gab, verschlechtert haben.
Der Film kommt ohne einen Kommentar aus, selten werden die Kinder oder Erwachsenen befragt, die meiste Zeit beobachtet man einfach die Kinder beim Lernen in der Schule und zu Hause. Das reicht völlig aus um zu sehen, wie die Lage ist. So lustig und berührend die Aussagen der Kinder teilweise sind, so erschreckend finde ich die Gesamtsituation. Lehrer, die alle Kinder individuell fördern wollen und dabei über ihre eigenen Grenzen gehen, Kindern, die Freundschaften schließen, aber oft auch genervt sind, wenn der Nachbar ständig stört oder gar aggressiv wird, Eltern, die die beste Förderung für ihr Kind möchten und an der Bürokratie verzweifeln.
Man kann nur hoffen, dass sich die Lage an den Schulen bald verbessert, ansonsten bleiben Kinder, Lehrer und Eltern auf der Strecke.

Es war einmal in Deutschland...

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Hitler ist tot und wir haben überlebt und nun?

16.04.2017

Was sich wie der Anfang eines Märchens anhört, ist die Verfilmung der Romane "Teilacher" und "Machloikes". Die Gratwanderung, eine Komödie über Juden im Nachkriegsdeutschland zu drehen, ist hier gelungen. Es steckt viel jüdischer Humor drin, bei dem einem das Lachen zunehmend im Halse stecken bleibt.
Moritz Bleibtreu verkörpert David, der nach dem Krieg das Geld für die Überfahrt nach Amerika verdienen will, indem er den Deutschen Wäsche verkauft. Um den Geldbeutel der Leute locker zu machen, arbeitet er mit viel Chuzpe im Team mit einigen anderen Juden. Er wird aber auch von den Amerikanern verhört und soll glaubhaft machen, das er nicht mit den Nazis zusammengearbeitet hat. Also müssen die verdrängten Erinnerungen wieder hervorgeholt werden...
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich die Geschichte verfolgt. Empfehlenswert.

A United Kingdom

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Eine fesselnde Geschichte

01.04.2017

Es ist beeindruckend, wie dieses Paar, eine englische Sekretärin und der König von Botswana, trotz aller Widerstände an ihrer Ehe festhalten und für ihre Überzeugen kämpfen. Was für eine dramatische Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Besonders die schauspielerische Leistung der beiden möchte ich hervorheben. Die sehr emotionalen Momente - Liebe, Trotz, Demütigung, Stolz, ... - werden von beiden mit Bravour verkörpert. Es ist verständlich, dass der Film schwerpunktmäßig diese Szenen zeigt, da sie doch die Dramatik der Geschichte ausmachen. Die politischen Machenschaften Englands bringen das Paar in eine verzweifelte Lage und nötigen sie zu ungewöhnlichen Entscheidungen.
131 Minuten, in denen ich äußerst gut unterhalten wurde, keine Langeweile aufkam und meine Gedanken nicht abgeschweift sind, da mich die Geschichte total gefesselt hat.

Marie Curie

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Faszinierend

12.02.2017

Der Film gibt einen Einblick in Marie Curies Leben als Forscherin, aber auch als Ehefrau, Witwe, Mutter und Geliebte. Zunächst sieht man sie gemeinsam mit ihrem Mann experimentierend in einem kleinen Labor. Sie erhalten beide den Nobelpreis für Physik, wobei ihr als Frau lediglich eine untergeordnete Rolle zukommt. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie es schwer und muss gegen die Widerstände an der Akademie kämpfen. Noch schwieriger wird es für sie, nachdem sie eine Affäre mit dem verheirateten Paul eingeht und alles an die Öffentlichkeit kommt. Dennoch holt sie sich den zweiten Nobelpreis in Stockholm ab, diesmal für Chemie.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie Marie es schafft trotz aller Widerstände und auch gesundheitlicher Probleme an ihren Zielen festzuhalten und sich durchzubeißen.

Florence Foster Jenkins

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Sehr unterhaltsam

04.02.2017

Ich hatte einen amüsanten Film erwartet und wurde nicht enttäuscht. Die drei Hauptdarsteller spielen wirklich sensationell. Sie schaffen es immer wieder zu überraschen und zu begeistern.
Ich frage mich allerdings schon, wie es sein kann, dass Florence annimmt, gut zu singen, obwohl sie doch gute Musik von anderen als solche erkennt und verehrt. Sie hat scheinbar eine völlig falsche Selbstwahrnehmung, vielleicht aufgrund ihrer Erkrankung.
Um so faszinierender ist es, das ehrliche Bemühen ihres Mannes zu beobachten, der versucht, jegliche "normalen Reaktionen" auf ihre schiefen Töne von ihr fernzuhalten.

La La Land

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Mu Mu Musical

14.01.2017

Ich bin kein Musical-Fan. Den Übergang vom Schauspiel zum Gesang finde ich immer schwierig. Da wird für mich der Erzählrhythmus unterbrochen.
Aber natürlich passt die gewählte Form des Musicals zu dieser Hommage an Hollywood, an die alten Klassiker, an Tanz und Romantik, an Menschen, die ihre Träume leben. Verständlich, dass der Film so viele Golden Globes erhalten hat und bestimmt auch so einige Oscars bekommen wird. Hollywood feiert sich selbst.
Aber da man vom Träumen allein nicht leben kann, sehen sich die beiden Romantiker, Mia und Sebastian, bald vor existentielle Fragen und Entscheidungen gestellt. Sollte man Musik machen, die zwar Geld bringt, die man aber nicht mag? Wie viele Jahre sollte man zu Castings gehen ohne auch nur die kleinste Rolle zu bekommen? Wie lässt sich eine Liebe auf Distanz aufrecht erhalten?
Emma Stone hat mir sehr gut gefallen, sie spielt, tanzt und singt mit viel Mimik und Gefühl. Ryan Gosling gibt sich auch große Mühe, hinkt aber stimmlich und mimisch etwas hinterher. Gut, dass John Legend auch noch mitsingen darf.
Insgesamt also ein Film mit "traumhaften" Bildern und Melodien.

Genius – Die tausend Seiten einer Freundschaft

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Die Entdeckung des Thomas Wolfe

13.12.2016

Man sollte Interesse an Literatur und Sprache haben, sonst wird man vermutlich keine Freude an diesem Film haben. Dieser Film nimmt sich Zeit, den Entstehensprozess eines Romans mitzuverfolgen. Wie wird aus einer Geschichte ein Buch, das Leser findet. Dieses Ringen um die passenden Wörter und Sätze, dieser schmerzhafte und aber auch befreiende Prozess, dem sich hier Thomas Wolfe und sein Lektor Max Perkins hingeben, fand ich äußerst spannend mitzuverfolgen. Hinzukommt Nicole Kidman als Wolfes Freundin, die sehr melodramatisch Zuwendung einfordert.

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